Manövertraining

Im Frühjahr 2005 war AKKA gerade zu Wasser gelassen und lag (fast) segelfertig an Paulsens Brücke in Arnis, als am Stegkopf eine andere Hallberg-Rassy vorbeifährt. Als sie umdreht, mache ich den Steg-Platzhirsch: ich laufe los, um die Leinen anzunehmen – aber nein, das will man gar nicht. Ich bin verblüfft und sehe wunderliche Dinge: Eine lange Mittelleine, eine Frau am Ruder, die das Schiff ganz langsam und völlig parallel zum Stegkopf manövriert. Und ein Mensch, der dabei steht und kleine Fingerzeige gibt… Mir schwant: hier werden Manöver trainiert, und je länger ich zuschaue, umso mehr möchte ich das auch. Der Coach reicht mir seine Visitenkarte, und ein paar Wochen später sind wir „dran“ :  Manövertraining bei Hilmar Knops.

Motto der Veranstaltung: „Das Bugstrahlruder bleibt aus!“  Die Tage, die wir mit Hilmar verbringen, sind voller „…in diese Lücke?! Nie! “ und anschließender Aha-Erlebnisse.  In Maasholm manövrieren wir die dicke AKKA in eine enge Boxengasse, wozu jemand aufgeregt mit den Armen wedelt: „… dat is zu eng hier! Hier kommt Ihr nich‘ wieder raus! „. Wir fahren unbeirrt weiter, drehen mit Hilfe eines Pollers und geschickter Leinenführung um, fahren raus und nochmals rein – der andere Eigner gewinnt langsam wieder die normale Gesichtsfarbe zurück, während wir dieses Mal „Schaulaufen rückwärts “ machen. Niemals zuvor wären wir in so eine „Falle“ hineingefahren… Auf dem Nachbarsteg hat sich mittlerweile der Besitzer einer Hallberg Rassy aufgebaut: „Mensch, ich wusste gar nicht, dass eine Rassy rückwärts fährt. Kann ich das auch lernen?!“  Klar. Kann man. Und schon wechselt eine Visitenkarte den Besitzer…

 

Wir haben vieles in diesen Tagen gelernt. Ganz Praktisches und ziemlich viel Zutrauen, in uns und die Manövrierfähigkeit der AKKA. Häfen sind irgendwie größer geworden für uns. Hafenstress gibt es immer noch – aber keine Panik mehr…