Das Dinghy

Unsere Dinghyerfahrung nach 10 Jahren Blauwasser

Gestartet sind wir  mit einem 3,0m langen PVC-Dinghy *, aufblasbarer Boden, mit einem 5PS Viertakter; ein Paketangebot von Yamaha. Praktisch, weil aufrollbar in einer Tasche.
Das war gut für 2 Jahre in der Ostsee, doch bereits in der Karibik lösten sich die Verklebungen, und der Motor ärgerte wiederholt mit verbogenem Ventiltrieb.

2008 kamen gerade AB-Dinghys mit Hypalon und Aluboden in Mode. Halb so schwer wie Modelle mit GfK-Boden, und sie schienen beliebter als die zuvor favorisierten Caribe-Dinghys.
Wir wählten das recht kurze AB Lamina 8 , ein 8ft./2,5m Boot, kurz genug, um es wahlweise aufgeblasen vor dem Mast oder für Ozeanpassagen abgelassen und gefaltet quer vor dem Cockpit an Deck fahren zu können. Empfohlen sind dafür max. 5 PS, wir liehen probehalber einen 10 PS-Motor … schon bei kleiner Welle zu wild für die Bootslänge (Kommentar Eigner: „waffenscheinpflichtig!“).
Also wählten wir einen 8 PS Tohatsu-Zweitakter (25kg und so „leicht“ wie der 5PS Viertakt). Um auch mit 2 Personen mal ins Gleiten zu kommen – mühsam, liegen wir doch mangels Länge sehr tief und der Propeller quirlt das Wasser bei Vollgas ohne Zuwachs an Geschwindigkeit – tauschten wir den Prop gegen die Langschaftversion mit geringerer Steigung, erhalten so mehr Schubkraft und kommen leichter ins Gleiten.

Nach Problemen mit dem allerersten Motor schien uns für die lange Reise ein kleiner Reservemotor sinnvoll.
Dieser ist ein Tohatsu-Mercury 3,3PS Zweitakter mit nur 13kg – dieser wurde bald unser Standardmotor für die oft kurzen Strecken vom Ankerplatz zum Strand. Geschwindigkeit und Gleiten sind irgendwann nicht mehr wichtig … Tuckerfahrt ist OK und leichtes Handling bei der Montage ein Zugewinn.
Die Rollen sind also vertauscht, und der Große kommt noch nur selten in Strömungsgewässern oder bei „Fernfahrten“ zum Einsatz. Letzter Einsatz 2015 Cocos-Keeling und inzwischen 2017 sind wir in Suriname, wo trotz Tidenstrom der Kleine Dienst tut.

Wir haben für beide Dinghys Cover genäht, für das erste PVC-Boot vielleicht zu spät, der Auflösungsprozess hatte schon begonnen.
Das letzte Cover habe ich nach einer Anleitung von Suzie O’Keefe aus dem Cruiser’sWiki-Forum angefertigt
Hier ist ein PDF der übersetzten Anleitung mit ein paar persönlichen Anmerkungen!

Dinghycover 1705

 

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* Dinghy, das – das Beiboot, laut neuer deutscher Rechtschreibung „Dingi“. Ich bringe es einfach nicht über mich …