Nicht ganz so dramatisch, wie die Überschrift vermuten lässt, aber es ist schon so…
Ein bisschen benommen sind wir heute. Gestern sind wir mit Spaß und Gennaker von Scheveningen Richtung Kanal gerauscht, und haben dabei so viele Meilen gemacht, dass die Reise die holländisch-belgische Küste hinab dann zur Nachtfahrt geriet. Wegen der Verkerhsdichte und wegen der Untiefen für uns beide schlaflos. Schon blöd, wenn man bei mitlaufendem Strom die Besegelung so verkleinern muss, dass man nicht allzu früh, sprich im Dunklen an den kritischen Stellen ankommen will. Wir daddeln mit der Tidennavigation doch eher rum – vor 2
Tagen haben wir sogar aufgegeben: Da war es gerade umgekehrt, denn nachdem wir zuvor viel gegen den Wind kreuzen mussten, kamen wir einfach nicht mehr am Hoek von Holland vorbei und haben es vorgezogen, die Nacht in Scheveningen zu verbringen.
Wir spezialisieren uns übrigens jetzt auf „Gewitterankunft“! Das Gute daran: Wenigstens hat man wegen des Windes dann auch wirklich alle Leinen draußen. Und wegen des Starkregens erübrigt sich selbst nach längeren Schlägen die Dusche.
Der Hauptteil der gemischten Gefühle, der geht heute allerdings auf das Konto „Aphrodite“… Entmastung in der Biscaya. Wir sind wirklich froh, dass die beiden selbst unbeschadet sind – und dass sie wirklich kühl all das getan haben, was zum guten Ausgang geführt hat. Das Glück ist halt mit den Tüchtigen, die in diesem Fall ihr Boot behalten durften. Wir waren doch schwer beeindruckt von der Schilderung – entsetzt und erleichtert, froh und auch gerührt…
Nun warten wir auf das Wetter durch den Kanal – wird wohl ein paar Tage „Dunkerque“ dauern. Wenn aber weiter so nette andere Crews hier liegen wie die Momo, die auf dem Rückweg von der Atlantikrunde ist, dann lassen wir uns das gern gefallen.
PS: Keine Umlaute in der Titelzeile;)