Pilger, Burgen, Wiedersehen

Islas Cies. Vor Anker, bei einem riesigen Wetterleuchten in der Ferne

….es ist 23 Uhr. Wer sonnabends zum Feierabend kein gutes Brot gefunden hat und am Sonntag zu spät kommt, den bestraft das Leben. Ich habe gerade noch schnell ein Brot in den Ofen geschoben, denn hier, auf den Inseln, gibt es wohl kaum etwas – außerdem müssten wir noch vor dem Frühstück das Dinghi ausgraben und aufpumpen. Nee, nee. Wir sind am Abend noch aus Bayona ausgelaufen, fix noch die letzte Wäsche gespült, denn das Wasser dafür hatten wir teuer bezahlt… Das war nun die teuerste Marina
bisher – 42 Euro. Der Schwede neben uns mit seiner 8 m-Albin Vega zahlte UNSERE Ostsee-Rate, so um und bei 15 €. Und wir dachten schon, Dieppe wäre der Hit. Oder La Coruna vielleicht, obwohl wir es da ja schon ganz gut ausgehalten haben.
Von dort hatten wir am Donnerstag noch einen Busausflug gemacht. Um unter Jakobsmuscheln ein Bocadillo mit Schinken zu essen, einen Caffe con leche zu trinken und dabei Wandererwaden zu betrachten, und so etwas tut man in Santiago de Compostela. Wir saßen an strategisch günstiger Stelle – genau da, wo diverse Pilger auf dem Camino de Santiago durch die Altstadt abwärts laufen und erstmalig auf das Ziel der Pilgerfahrt schauen, die Kathedrale mit den Gebeinen des Heiligen Jakob. Und bei dem Anblick war dann so mancher doch ganz schön gerührt, hatten wir das Gefühl. Ganz gewiss der junge Mann, dessen Freundin uns an einer Ampel nach dem Weg zur Kathedrale fragte: sie war in Pamplona gestartet, und wir zogen schon den Hut, als sich herausstellte, dass der Freund aus Ferrara/Italien kam. Zu Fuß. So einen großen Hut hatten wir gerade nicht dabei, den wir dazu hätten ziehen müssen. Rund um die Kirche ein ziemlicher Rummel – wer immer Lust darauf hat, stattet sich noch schnell mit einem Wanderstock samt den Camino-Insignien, Jakobsmuschel und Flaschenkürbis, aus. Oder schießt ein schnelles Photo vom Jakobsschrein. Eine wilde Mischung von Guckern, sportlich motivierten Camino-Wanderern, ergriffenen Pilgern oder Mountainbikefahrern, die sich nach getaner Heldentat auf dem Kathedralenvorplatz abklatschen.

Zeit, mit der AKKA ums Kap Finisterre zu zuckeln. Wieder mal kommen wir spät los – es einfach so spät hell hier  – und es reicht gerade mal bis Corme. Aber ums Eck in die Ria de Mouros schiebt uns ein guter Wind. Ausbaumen ist mal wieder angesagt, wir nähern uns den Lösungen, zumal uns die Kira-von-Celle einen freundlich-kritischen Kommentar zu unserer Frage nach ihrer Methode der Vorwindsegelei und insbesondere zum doch wieder mal ins Auge gefassten Erwerb eines Parasailors schickt, das ist eine
Mischung aus Spinnaker und Kite. „… tolles Segel. Bis der Fehler passiert. Und der passiert bei kleiner Crew unweigerlich, und dann ist das Segel fort oder unbrauchbar…“ Wir werden es uns merken, Beate und Detlev, danke! Es lebe das Mailen per Kurzwelle!
Bayona erscheint uns zunächst mal nicht so attraktiv, aber der ausgedehnte Gang durch die alte Burganlage entschädigt uns sehr. Nicht nur, dass wir uns lebhaft vorstellen können, wie der alte Alfons, der Neunte, hier klippe-di-klapp über die alten Steinwege reitet. Beim Kaffee hoch über der Steilküste, Blick auf die Islas Cies im Dunst, kommt uns die Idee: Sönke und Judith hatten ja die Kanalinseln zu einem potentiellen Altersruhesitz erkoren – wir beantragen betreutes Wohnen in dieser Burg, mit Blick auf Meer und Inseln. Schließlich ist die Burg seit den 60er Jahren ein höchst feines Parador-Hotel. Und wenn uns dann über kurz oder lang das Geld ausgehen sollte (wohl eher über kurz!), könnte man sich in style von den mittelalterlichen Zinnen ins Tiefe stürzen.

Übrigens, wir haben eine gute, alte Bekannte wiedergetroffen. Am Steg lag eine deutsche Swan 48… Dantés. Weiß mit un-Nautor-mäßig schwarzem Maling. Ich denke mir nichts Böses, quatsche mit den Leuten über mein Dauerthema Amateurfunk, und irgendwie kommen wir auf unsere Atlantiküberquerung 1991. Auch mit Swan 48. „…“Morning Sun“ hieß die…“ Kurzes Schweigen, der Eigner stutzt: „… ich wusste gar nicht, dass die schon mal in der Karibik war… Sie stehen nämlich gerade davor!“
Da isses wieder! Das Schiff, mit dem zwar nicht alles anfing, aber mit dem die Sache mit der Langfahrtsegelei ernst wurde. Hmmh. Wirklich top in Ordnung. Und alles wie immer  – der Autopilot streikt gerade. Und eine Windsteueranlage hat sie immer noch nicht – ts, ts, ts…

Es klingelt – das Brot ist fertig und riecht sehr gut! Kojenzeit! Na, dann: Gute Nacht!

Und noch so ein Spaß…

Es gibt so Sachen, da sitzt man dann am nächsten Tag beim Morgenkaffee, und plötzlich sagt man: „… Mensch, das war schön…“ So heute, aber eins nach dem anderen…

Irgendwie geht das „ewige Verabschieden“ schon los. Da waren die Londoner Holländer oder holländischen Londoner Carola und Leonhard mit der schönen Arearea, einer Breehorn, mit denen es sich über Affenbücher und Martha Gellhorn und „Latin Music“ reden ließ, bei denen man abgucken und nicht zuletzt „Lila Downs“-Musik tauschen konnte. Abflug nach England. David „…do you have a weather machine“ mit seiner Summerbird, der zum Wetter-und Wind-Gucken mal rüberkommt. Abreise nach La Rochelle… Dann wir. Beim Ablegen in Sada singen uns – unter Gackern – Ulrike und Klaus von der Einhorn ein „…muss i denn, muss i denn..:“, konsterniert betrachtet von (deutschen) Gästen auf dem Nachbarboot.
Wir drehen noch eine Runde an der Hippo vorbei und lassen uns die schlechte Nachricht zurufen („… Flexkupplung erst am Mittwoch…“) und die gute: „… in La Coruna vom Hafen geradeaus und nach rechts. Tapas Bars…“

Wir kreuzen tapfer durch den angesagten West/Nordwestwind und den Regen. Schön nass, gleiten wir – Hilmar, so isses. Nicht immer, aber immer öfter… – in der Dársena Deportiva de La Coruna so bilderbuchmäßig wie elegant in die Mittelspring, dass Hafenmeister und die beiden Holländer rechts und links statt wilder
Leinenannahmemanöver nur zuschauen und rasch ins Trockene verschwinden. Für die Hafenmanöverunkundigen hier mal das Grundmuster: es naht eine Yacht, und schon gucken die Erdmännchen von den Nachbarbooten aus ihren Löchern – um Schaden abzuwenden, um schadenfrohe Kommentare abzugeben. Oder, die nettere Variante, um einfach zu helfen. Hafenkino ist immer interessant, aber dieses Mal konnten wir leider nur mit einem Lehrfilm dazu beitragen (wir sollten es nicht beschreien – der nächste Poller kommt bestimmt). Gleich darauf unser Auftritt als Helfer – Franzosen versuchen in mehrfachem Anlauf, ihre viel kleinere Elan in die Box gegenüber
zu bugsieren. Statt einer Mittelspring oder etwas anderem, was die Vorwärtsfahrt stoppen könnte, kommt das, was wir die „Stützleine“ nennen: Boot ungebremst auf den Steg zu, als erstes wird die Vorleine übergeben – um Fahrt rauszunehmen, müsste die ganz schön steif sein. Ist sie aber nicht. So hängen dann diverse Franzosen und Deutsche am Bugkorb und versuchen, den Aufprall zu mindern.

Zum Abend folgen wir den Hippo-Anweisungen, aber da wir am anderen Ende des Hafens damit beginnen, laufen wir zunächst mal durch die Altstadt, vorbei an romanischen Kirchengebäuden, an platanenüberdachten Plätzen. Sehr schön. Auf der Plaza Maria Pita ist Volkstanz – nicht unbedingt unser Lieblingsvergnügen, aber wir verweilen ein bisschen. Irgendwas vom Balkan – wir tippen mal auf Bulgarien?!-, wildes Trommeln und Tanzen aus dem Senegal, La Malagena in verschiedenen Varianten aus Murcia, dann Argentinien. Beim ukrainischen Beitrag trödeln wir dann weiter und nehmen ein paar Copas Weißwein und einige „raciones“ in einem der Straßenrestaurants. Kleine Bude, kleine Tische, noch kleinere Hocker, und alles voller Spanier und spanischer
Vokabelrätsel. Queso con membrillos, ich tippe auf Käse mit Quitten (richtig! sagt das Wörterbuch). Muscheln, deren Namen ich schon wieder vergessen habe. Aber je weiter man von zuhause fort ist, umso ungehemmter haut man die Esser am Nachbartisch an und stößt ein „…que es?“ oder „… como se llama?“ hervor. Mit immer freundlicher Antwort und gern gefolgt von Anweisungen, wie die Speise zu essen sei…

Und der Spaß? Der, der uns heute früh beim Kaffee wieder durch den Sinn ging? Das war „Argentinien“ auf der Plaza Maria Pita. Die übliche südamerikanische Folklorebesetzung im Hintergrund, steigen vielleicht 25, 30 Tänzer auf die Bühne. Die Tänzer schreiten, gegenseitig an die Schulter gelehnt, die Köpfe gesenkt. Runde Buckel, Indiobekleidung, schwarze Hüte, dunkle Tücher. Ein bisschen traurig sieht das aus. Für die ersten Minuten – dann entfaltet sich auf der Bühne Lärm und Farbe von durcheinanderwirbelnden, aber immer halbgeduckten Menschen, es bilden sich lange, bunte Ketten von Tänzern, dann wieder ein großen Tänzerhaufen, Tänzerkolonnen, Tänzerkreise. Tänzerchaos. In extremer Körperhaltung. Nach vorn gebeugt, nach hinten, scheinbar gleichförmig, im gleichen Takt, geordnet – und doch chaotisch… Das Publikum ist hingerissen, und plötzlich stehen die Tänzer im Publikum und ziehen für eine Weile lange Ketten von Zuschauern hinter sich her. Im Hintergrund flöten und trommeln die Musiker sich in Ekstase, bis das Ballett dann – wieder allein auf der Bühne – ausgewirbelt hat. Keine Folklore. Das war mehr Folk-Ballett, ganz modern. Und mitreißend. Die armen Ukrainer danach…

Und das ergibt zum Frühstückskaffee dann: „… schöne Kneipe und leckeres Essen gestern… Und dann die Argentinier! Mensch, das war wirklich schön …“

Für die Willhoefts…

Heute mal speziell nach Hamburg: Ein Gruß aus Sada – quasi vom TO-Stammtisch „Galizien“ an den TO-Stammtisch Hamburg. Was wäre der ohne Renate und Geerd Willhöft… Und was wären wir ohne diese informationsgeladenen Abende, jeden ersten Donnerstag am Isekai. Eigentlich gehen Gruß und Dank natürlich an die ganze Runde, an alle, die so viele Tipps beigesteuert haben – an alle die noch aufbrechen wollen, gerade auf Heimaturlaub waren oder „längst zurück“ – und uns mit ihren Erfahrungen auf den einen oder anderen Sprung geholfen haben. Man könnte fast ein bisschen Heimweh kriegen, aber dazu sind rundum zu viele andere, nette Segler.
Die AKKA wird jetzt weitertrödeln, die spanische und portugiesische Küste runter. Die HIPPOPOTAMUS bricht auch in den nächsten Tagen auf – vielleicht sieht man sich ja in den Rías, in Lissabon oder Marokko, und dann können wir uns für diese prächtige Tapas-Tafel revanchieren, gestern abend an Bord der AKKA, aber bereitet von Sönke und Judith. Nur Eva und Daniel und ihre APHRODITE, die müssen noch ein Weilchen auf den neuen Mast warten – aber irgendwann machen wir weiter mit „domm-Tüüch“-Erzählen über Gott und die Welt. Und mit „Steak und Bier und Zigaretten“. Das und anderes hat uns nämlich der Fotograf und Gitarrist des Abends geliefert, Bernd „Evas-Bruder“. Wat ’n Spaß… Sönke, Du musst üben – wir brauchen ein Willkommensständchen für die APHRODITE! Spätestens auf den Kanaren…

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Vom Spaßhaben in Sada

Sada. Die Blogs der anderen klangen ungefähr so: „… wenn man was am Boot zu machen hat, dann ist Sada erste Wahl…“ oder andersherum: „… La Coruna! Da brodelt das Leben in den Gassen …“ Fazit: Sada?! Naja…
Nun sind wir ja Seepomeranzen gehobenen Alters. Vielleicht liegt es daran, dass wir Spaß hatten…
Nach einem Tag mit viel Krimskrams – von Rumpfentsalzen bis „abgearbeitete Seekarten aussortieren“ – wurde von Hippo und Aphrodite das Abendprogramm ausgerufen: „Strandparty, da gibt es bestimmt auch was zu essen“. Und das uns älteren Mitbürgern… Wir trotten über einen Volksfestplatz mit Karussells, Kinderbespaßung, Waffelbuden und zu lauter Musik – um es kurz zu machen: die Kinder werden auch noch bespaßt, als wir um 1 Uhr wieder dran vorbeikommen, das wird uns dann spanisch vorkommen. Strandparty? Hmh. Nö. In den Straßen rundum tröpfelt das Geschäftsleben dem Wochenende entgegen, es ist so um die 21 Uhr. An Marktständen gibt es eine
Mischung aus Gemüse, Polyester-Chic, Brot und Kuchen, Plastikspielzeug und Würsten. Das klingt jetzt vielleicht wenig verlockend, aber: es ist doch lebendig und – eben spanisch. Vor allem die charcuterias mit diesem „Himmel voller Schinken“… Ob so einer sich wohl auch gut im AKKA-Salon macht?
Mit Mühe kriegen wir vor einer Kneipe im Fußgängergewühl Platz für sechs an einem Vierertisch – nebenan sitzt die spanische Familie mit dem „aufgeweckten Kind“ (akustisch sehr wach!) an einem ebensolchen Tisch, zu neunt – da haben wir ja vergleichsweise Glück, auch mit den versammelten Sprachkenntnissen, namentlich schöpfen wir aus Evas fundierter Reisevorbereitung, zu der auch Spanischunterricht gehörte. Nach dem reihenweisen Narkotisieren von Patienten, so zwischen Facharzt- und Funkamateurprüfung, noch zum Einzelunterricht zu eilen: Chapeau! Und so
kommt es dann zum Hamburger-TO-Stammtisch-Kampfessen: Die Tischgröße bedingt mehrere Fuhren Calamares, Pulpo, Jamón, Queso de País, Raxo (irgendwas Schweinisches auf Kartoffeln), Miesmuscheln (zu denen die Meinung geteilt war). Gambas in Knoblauch… Noch mehr, ich weiß es nicht mehr. Jeder pickt so viel – bei den Gambas so schnell  – er kann. Klasse.
Mein Hit folgt aber auf dem Rückweg, mittlerweile naht die Mitternacht. Von einer Live-Bühne am Volksfestplatz wabern Nebelschwaden und tönt – was ist das denn? Irisch? Eine Weile bleiben wir stehen, ich bin fasziniert. Wo sind wir hier? Galizien. Das ist: gälisch! Eine spanische Folkband mit dem vollen Programm gälischer Instrumente. Drehleier, Dudelsäcke, Bodhran, gälische Bouzouki- modern, musikalisch zwischen Irland und dem Morgenland, mit einer guten Percussion, Violinen, Sopran-Saxophon, Akkordeon, Laute… Zum Schluss -das junge TO-Gemüse hat sich verzogen – beginnen die Spanier rundum dann doch die Beine zu heben, auf so eine gälisch-sparsame Bewegungsart; eigentlich kommt die Sache erst zur Zugabe so recht in Fahrt.
BERROGÜETTO, so viel kann ich in Erfahrung bringen, ich trau mich mit rudimentärem Spanisch an die Nachbarn ran. Und kriege ein schweizerisch angehauchtes Gastarbeiter-Deutsch zurück: „… galizisch. Beste in Galicia! Keltisch!“ Eva N. – es hätte Dir gefallen. Eine neue CD gibt es. Die Erinnerung an ein Spaßhighlight in Sada. Und die Hoffnung auf
noch mehr solcher Überraschungen auf unserer Reise. Als Nächstes: Mísia in Lissabon?

Kleiner Nachtrag

…. wir sind da! An Sada bei La Coruna um 12:30 – und schon um 13:00 saßen wir mit Eva und Daniel im Cockpit, die mit ihren scharfen Augen unser Schiff entdeckt hatten.
Es ist heiß, wir sind müde – aber der Eigner wechselt gerade mal schnell das Motoröl ;).

Nachzutragen bleibt natürlich auch, wie denn der Rest der Reise war: Nach der flauen Zeit am Donnerstag gab es endlich wieder Wind, und dann auch gleich die Tüte voll, die die Biscaya unter Umständen so berüchtigt macht. Alles wie – wetterwelt.de sei dank! – vorhergesagt, und für uns aus der richtigen Richtung, dass es nur interessant, nicht kritisch wurde. Hundewache – sehr nett, 7 bft. Wind und ein offensichtlich gelangweilter Trawler, der mal schnell einen Schlenker auf uns zu dreht. Notweckruf an den schlafenden Eigner für ein eiliges Segelmanöver und kurzes Rätselraten, wie weit der Kerl wohl sein Netz nachschleppt. Zum Morgenwachwechsel wurde meine Bitte um einen halbstündigen „Nachschlag“ geflissentlich überhört: „… ich würde doch gern die Kutterstagfock setzen…“ Vorschiffsturnen statt Koje. Genau das, was ich mir vorgestellt hatte. Ein gutes hatte die Aktion: Die Biscaya schaute sich das Manöver an, sagte: „…gut gemacht, Ihr AKKAnauten!“ und fuhr die Windgeschwindigkeit zurück. Nach einer Stunde Fock (ein tolles Segel! Vielen Dank, Co-Segel In Grödersby!) wieder die große Genua, nach zweien die Überlegung, ob der Gennaker sich lohnt und der Rest bis in die Ría de Betanzos war Motoren. Unsere Biscaya. Spannend, sehr spannend, aber unspektakulär.

Fingerübungen

Eher gemächlich zuckeln wir gerade auf der Biscaya dahin. Der zweite Tag neigt sich dem Ende entgegen, die dritte Nacht kommt. Laut Wetterbericht soll es noch etwas mehr werden mit dem Wind vor der spanischen Küste – wir sind jetzt noch gute 90 Meilen von La Coruna entfernt, und da beginnt man dann mit den jeweiligen Geschwindigkeiten ETA hochzurechnen (nein, nicht DIE ETA, die hier gleich um die Ecke haust, sondern die Estimated Time of Arrival). Wenn es bei dem derzeitigen Wind bleibt, dann schaffen
wir es genau bis morgen zum Sonnenuntergang in Sada. Laufen wir schneller, umso besser. Gestern nacht verließ uns der Wind doch weitgehend, und wir haben den Motor zum Schieben angeworfen – die Welle war eklig, wie eigentlich schon die ganze erste Nacht, in der wir allerdings doch noch ganz gut Fahrt gemacht haben. Bis gestern Nacht fuhren wir völlig platt vor dem Wind, mit ausgebaumter Genua – eine Premiere. Und ein Riesengegeige. Musikalisch ist die AKKA – geigen kann sie ganz hervorragend …
Und im Schiff rollt doch alles Mögliche hin und her, insgesamt ein bisschen mühsam. Pantryverrichtungen werden echt schwierig, ich habe schon ein paar Stellen zum Nachrüsten aufgetan, Abstellflächen für Töpfe zum Beispiel. Stellt man nur kurz den kleinen Topf mit dem Reis unter den Herd, kommt unweigerlich nach der dritten Welle der Suppentopf von oben: Der Herd schwingt, hakt am Reis ein und schon hat sich’s mit der Kardanik…
Ich denke viel an unsere Atlantikreise, und ob ich das damals auch als so kräftezehrend empfunden habe. Was es hier besonders anstrengend macht, ist wohl die Schwierigkeit auf Kommando zu schlafen – Schlafmangel ist einfach unvermeidlich. Das macht die kleine Crew – mit einem weiteren Wachgänger hätte man doch die etwas längeren Pausen auf langen Strecken. Und so richten sich denn die Gedanken nicht nur auf die baldige Ankuft in Spanien – die Spanier sind ja schon auf dem Funk – sondern auch auf
die langen Schläge, die noch kommen sollen. Die ganz ruhige Zeit heute im Laufe des Tages haben wir genutzt, um alle möglichen Klapper- und Rums-Stellen zu orten und mit Kissen, Decken, Zeitungen zu stopfen. Witzig, was alles Krach macht: Der Feuerlöscher in der Cockpit-Backskiste zum Beispiel. Der Griff hat vielleicht 1 cm Spiel zur Wand. Und diesen Zentimeter nutzt der Löscher, um im Seegang ein vernehmliches Rumsen zu verursachen. Der Bolzenschneider. Der Staubsauger- auf Rollen! Rollt wunderbar
gegen die Schranktür. Konserverdosen, die sich „losgerissen“ haben, knallen gegen die Schapptüren und rollen wieder zurück. Peng- rappel-rappel-RAPPEL-PENG. Das hochkant stehende PE-Schneidbrett. Schwer genug um bei Steuerbordlage zum Fenster zu rutschen und dann mit Schwung gegen die Kante der Pantryablage zu knallen. Dong. Leider ist bei der Stopfmaterialsuche der ungelesene Rest meiner ZEIT draufgegangen, Kissenvorräte sind erschöpft. Wir lernen für den Atlantik.
Jetzt wird gekocht – nach dem Motto: Koch, wenn Du kannst. Auch eine Fingerübung für Ozeanstrecken.

Sprungbrett, die zweite

Heute kam ein guter Wetterbericht: Wir werden bis mindestens Sonnabend gutes Wetter aus nördlichen und östlichen Richtungen haben, ideal für die Reise nach La Coruna, und diese Gelegenheit werden wir nutzen. Heute am späten Nachmittag geht es los – wir eilen noch einmal zur Post, zum Supermarkt und zum Shipchandler, und dann los die Leinen. Bis Freitagabend sollten wir in La Coruna eingetroffen sein, eher wohl noch früher.
Ob es von unterwegs Nachrichten gibt, müssen wir mal gucken – das hängt doch sehr von den Ausbreitungsbedingungen für die Kurzwelle ab, und da geht mir die Erfahrung völlig ab. Leider konnte ich den Positionsreport auch noch nicht aktivieren, obwohl er in der Ausgangspost steckt, aber da steckt er gut. Falls es noch klappt: zu sehen ist unsere Position unter www.intermar-ev.de, bei den Positionsmeldungen, wenn man dort DF4AA eingibt. Ich bin ja schon froh, dass das Mailen und der Wetterempfang überhaupt funktioniert und trage es daher mit Fassung.

Alles weitere dann aus Spanien…

Leben wie…

…. Segler in Frankreich.
Es gibt zwar im hiesigen Supermarkt keine Chilies, den Vorrat muss ich dringend mal auffüllen, aber das können wir ja morgen in Brest mal probieren. Aber was es sonst alles so gibt… Diese Charcuterien… Auch die Gemüse- und Obstabteilungen oder gar die kleinen Gemüseläden… Die haben es mir ja angetan, und hier gibt es eben Aprikosen, die doch ein bisschen näher am Ursprungsort geliefert werden als bei uns. Und einiges mehr.
Zum Beispiel habe ich mir eine Dose „Beurre blanc“ besorgt, die köstliche Sauce zu weißem Fisch etc. In genannten Format vielleicht mehr basse als haute cuisine, aber ich werde es mal probieren, und ich habe mir dann, „netabord“ sei dank, auch noch ein Rezept (Claude Monet war der Verursacher!) und ein paar andere aus dem Netz geladen, damit ich es auch ohne Dose, zu Fuß versuchen kann. Am Sonnabend stand ich dann so sinnend wie staunend vor dem Fischstand im Supermarkt, klein, aber extrem fein – die erwähnten Langoustines, gigantische Crabes, kleine Crevettes, Palourds und wie die Muscheleien alle heißen. Und dann weiter zu den Fischen – Thun und Co. in allen Größen und Varianten. Und, mittendrin, einer, dem man leider den Schnabel verbinden musste – ein Espadon, ein Schwertfisch. Leider war nur noch das vordere Viertel vorhanden, aber ich schätze mal, 2 m lang war der Rest noch. Mit Schnabel, natürlich. Ein Franzose, dito Segler, erkennbar an einem T-Shirt, das auch ich in hohen Ehren halte – Tobago Cays -Sail more, work less! -, der fragt mich also, was er denn mit den eben erworbenen Schwertfischscheiben tun müsse, „mariner…?“ Ich stottere was von „le plus simple possible“ und „griller“ und lasse es dabei bewenden. Irgendwie verläuft die Qualität meiner
Französisch-Unterhaltungen in ziemlichen Sinuskurven. Für uns gibt es Thun, auch sehr nett, dazu wird es knoblauchisierte Zucchini-Tomatengemüse und Bratkartoffeln aus dem Ofen geben. Der Eigner mag den Thun dann übrigens nicht so, also wird der Rest eingekocht und in dieser Form eine prima Grundlage für das nächste Chowder geben. Egal, wichtig ist der Tagesabschluss – ich treffe auf der Mole den Franzosen aus dem
Supermarkt, und der küsst mir die Füße für meine weise Empfehlung, den Fisch nicht zu marinieren, sondern le plus simple possible zuzubereiten. Na also – er hat mich sogar verstanden.

Übrigens – eine Nachricht an alle, die mehr oder weniger aktiv an der aktuellen Diskussion über Milchpreise in D teilnehmen. Woher ich das weiß? Ich surfe ja doch immer noch bei den Pfundsweibern, die sich über sowas immer herrlich erregen können, und außerdem hatten wir zum Sonnabendfrühstück einen wahren Zeitungsregen, köstlich nach so langer Abstinenz. Es ist ja doch was wert, wenn Deutsche Keltenfans im Sommer zuhauf die Bretagne auf- oder heimsuchen – auch wenn man am Vorabend dann schon mal einen nicht angeforderten Hinweis auf die Essbarkeit von Langusten-Mandibelinhalt bekommt (Lehrer?? mit Frau und ungezogenem Hund…). Immerhin schlägt sich deren Anwesenheit im „Tabac“ in Bevorratung von SPIEGEL, SÜDDEUTSCHE (vom Freitag, was im unumgänglichen Axel-Hacke-Vorlesen mündet) und der ZEIT nieder! Die Nachricht also: Milchprodukte sind hier VIEL teurer als in D. Aber Käsetheken, die werden wir demnächst sicher vermissen. Drum bleiben wir noch ein paar Tage hier, bis sich unser Wetterfenster öffnet. Und wir uns durch die Muscheln gefressen haben. Und das
ist mehr als angenehm: hier lebt es sich nämlich wie „Segler in Frankreich“.

Am Sprungbrett

Tja, ja – es gibt doch immer noch viel zu üben. Zum Beispiel pantryseitig. Alles nichts Unbekanntes, aber doch immer wieder neu.
Donnerstagmorgen, nach langer Nacht wird es langsam hell, nämlich um 06:30 Uhr – wir sind hier tief im Westen, seit diversen Meilen zeigt das GPS nicht mehr östliche, sondern westliche Längen. Wir befinden uns im etwas rolligen Anschleichen an den „Chenal du Four“, das ist ein schmales Fahrwasser zwischen felsbewehrter Bretagne-
Küste und der Insel Ouessant, „Ushant“, wie die Engländer sagen. Zeit für das Frühstück, das uns schon gestern nach der ersten Nacht unserer Reise nach Brest so nett aufgemöbelt hat. Wieder soll es Rührei geben, mit einer extra Portion Schinkenstreifen. Der Kaffee ist schon fertig, die Eier gerührt, die Brotscheiben getoastet. Nach der Pfanne graben – da gerät der Rührbecher in Fahrt und entleert sich – zäng!- auf den Boden.
Ja, sch…ade. Mal abgesehen davon, dass die Pampe natürlich zwischen die Bodenbretter sickert und einen entsprechenden Kollateralschaden anrichtet, waren das auch noch die letzten Eier. Ach, nee, da waren ja noch zwei hart gekochte übrig. Na, dann die. Einfach dämlich, wenn man diese Routinehandgriffe noch nicht wieder drauf hat – eine Hand für Dich, eine für’s Schiff, oder, besser: den Hintern zum Festkeilen in der Pantry (was
Übergewicht doch wert sein kann!) und die freien 2 bis 3 Hände für die Küchenutensilien. Mit dem Knie kann man ja noch die Backofentür halten. Das Wasser wird ohnehin mit den Füßen gepumpt.
Aber es gibt auch positive Meldungen aus der Pantry. Die „Kuchen im Glas“ gehen ja schon seit geraumer Zeit wie die warmen Semmeln. Nun gesellen sich zur Hitliste aus der Einmachglasecke noch die selbst eingekochten Köttbullar (zu deutsch: Mini-Buletten), die uns die – diesmal mit mehr Sorgfalt bereitete – Kartoffelsuppe
aufgepeppt haben, und die Filetstreifen aus dem Glas. Sehr lecker. Mal gucken, wie sich das Chili con Carne macht.
Und dann geht es weiter mit Fischkonserven. Näheres dazu später.

Den Chenal du Four „meistern“ wir mit Bravour, dank unserem immer besser werdenden Tidentiming. Schade, dass wir die Region demnächst verlassen. Tidennavigation hat ja doch was. Aber zugegeben, ohne elektronische Hilfen wäre das alles ungleich schwieriger, das denken wir öfter in letzter Zeit. Dauernd Peilen (erst mal was zum
Peilen finden vor Lachen!), Stromdreiecke berechnen, Winkel vorhalten, neu peilen, Kurskorrektur… Heutzutage steuert man einen GPS-Track. Danke, das war’s. Vielleicht ist das der Grund, warum die ganze Bucht hier voll ist mit Seglern: es ist halt alles viel einfacher geworden. Und trotzdem fällt uns angesichts der Stromkabbelungen vor Le Conquet heute der Unterkiefer runter. Wir laufen unter Vollzeug so um die 6 Knoten
durch’s Wasser, keinesfalls sensationeller Wind, aber nett – und loggen satte 10 Knoten und mehr. Und das Wasser sieht, sagen wir, gewöhnungsbedürftig aus. Ich möchte nicht wissen wie das hier ist, wenn richtig Wind gegen die Tide steht. Siehe das schöne, bekannte Bild vom „Le Four“. Ein Leuchtturm, fast schon von der Welle
überspült, der Leuchtturmwärter steht noch vorn in der Tür. Das ist hier. Le Four. La Jument…

Aber diese Gegend werden wir nun doch schleunigst verlassen – nicht weil wir die Bretagne nicht mögen, ganz im Gegenteil, sondern weil wir uns doch bald an die Biscayaüberquerung machen wollen. Für Interessierte und alle,
die mit Aphrodite die Luft angehalten haben, gibt es gerade den Bericht von Sönke und Judith (www.hippopotamus.de) zu lesen. So kann es halt auch sein. Das bestellen wir mal so für uns. Bevor wir abspringen gibt es aber noch Langoustines à la mayonnaise. Danke Eva, für den Tipp! Und dann: runter vom Sprungbrett namens Le Camaret sur Mer.

Cherbourg

Die Tage in Cherbourg haben wir vor allem mit allgemeinem Gebastel verbracht – die Nähmaschine wurde herausgeholt, die alten langärmeligen Büroklamotten auf „Kurzarmhemd“ umgearbeitet etc. Und: für 3 volle Tage sah es endlich mal wieder nach Winter aus. Winter heißt: Bodenbretter hoch, Vorschiffskojen abgebaut, und endlich kann der Eigner mal wieder für viele schöne Stunden in die Elektrik abtauchen. Umbau der
Absicherung für Ankerwinde und Bugstrahlruder ist angesagt, das war von Anfang an ein bisschen unterdimensioniert, und die Schwierigkeit ist nicht, einfach mal ein Kabel zu ziehen, sondern das 24V-Bugstrahlruder und 12V-Ankerwinde automatisch umschaltend zu kombinieren. Ach, wie haben wir das vermisst! Unnötig zu sagen, dass der einzig verbleibende Nähplatz im Cockpit ist. Der Salontisch ist vollflächig bedeckt mit Kabelschuhen, Werkzeugen und Zeichnungen. Irgendwie kämpfe ich mir den Naviplatz frei, damit ich Versuche starten kann, dass Pactormodem, Amateurfunkgerät und Rechner sich endlich unterhalten.
Die Verschnaufpausen verbringen wir mit Steg-Gekakel. Es hat sich rund um uns eine Hallberg-Rassy-Show gebildet, mit jeweils wechselnden Darstellern. Engländer mit französischer Frau, HR 37. Finnisches Ehepaar (Rallyefahrer!), HR 43, pfuschneu… Engländer mit einer 36er. Und überall gibt es was zu gucken. Abzugucken.
Oder scheinbar gute Ideen abzuwählen.

Am Montag eine Landpartie im Leihauto auf dem Cotentin. Wohin wohl? Natürlich, D-Day gucken. Und das ist nun – nach der tollen Ausstellung in Dunkerque – ein zweischneidiges Schwert. In St.e Mère LÉglise hängt ein Fallschirm samt Fallschirmjäger am Kirchturm, viel geknipst, viel bestaunt. Voller Parkplatz, Touristengewühle. Ein paar Kilometer weiter schauen wir uns die Batterie von Crisbecq an – eine riesige Verteidigungsanlage der Deutschen. Es lässt uns ziemlich schaudern, diese gigantischen Bemühungen, dieser wahnwitzige Aufwand an Material und Arbeitskräften. Zwangsarbeiter. Kriegsgefangene. Mörderische Verteidigungsbemühungen.  Und dann liegen in der Krankenstation viele, viele Kleinigkeiten aus, die ich nur allzu gut aus meiner Kindheit kenne und was mich sehr anrührt.
Weiter zum Utah Beach. An der Stelle seiner Landung in den Dünen ein großes Denkmal für General Leclerq, umwuselt von Surfern und Strandbesuchern, die ihren Kindern die Eimerchen und Schäufelchen hinterhertragen. Eine merkwürdige Mischung. Ein paar Kilometer weiter ein amerika-lastiges Museum direkt am Strand.
Es ist schon berührend und informativ, aber insgesamt doch zu sehr auf Show und zu wenig auf Geschichte ausgelegt, und eben sehr auf die Leistung der Amerikaner zugeschnitten. Hoffentlich kommen die anderen Beteiligten in den anderen Gegenden der Invasion besser weg. Es scheinen sich alle Orte rund um den D-Day ihren Teil sichern zu wollen, und so gibt es diverse Schauplätze – Musée de la Libération in Cherbourg, Utah
Beach, Airborne Museum etc. etc. Wir kaufen jedenfalls keine Camouflage-T-Shirts, keine Landungsbootbaus?tze, keine Videos. Dafür nehmen wir mit Erstaunen zur Kenntnis, dass S&S, Sparkman and Stevens, Koryphäen des gehobenen Bootsbaus, auch ein
Exponat beisteuert. Ein Amphibienfahrzeug.

Zurück am Boot fragt der Nachbar: „… where have you been?“ und so bildet ein unangemessen beiläufiges Gespräch von Reling zu Reling den Abschluss dieses „historisch wertvollen“ Tages. Über die Deutschen, die Europäer und ihre Geschichte, WW1 und 2. Mit David. Und seiner französischen Frau. Aus dem Elsass. Urrgs. Schwierig.
Sprachlich und inhaltlich.
Der Folgetag geht dann noch einmal mit den Restarbeiten an der Elektrik dahin (das Aufräumen nicht zu vergessen!) und Andreas steht ein bisschen der Angstschweiß auf der Stirn, als wir die Sicherungen einschalten, denn diese Anordnung war nur mit einer eher komplizierten Zeichnung herzustellen. Anruf bei Michael, unserem Berater in
Bootselektrikangelegenheiten in Hannover. „..es funktioniert!“ Vollzugsmeldung per Roaming und Freude auf allen Seiten.
Dienstag, 22 Uhr. Wir unterbrechen unsere frisch angekommenen belgischen Nachbarn, die sich zu uns ins Päckchen gelegt hatten, beim Dessert. „On va démarrer!“ Während wir uns rückwärts rausziehen, fährt ein Belgier vorbei. „Vouz allez ou?“ „… Brest!“ „… la Belgique…“ Wir gucken uns an. Das ist ja nun tidenmäßig diametral entgegengesetzt – sollten wir uns verrechnet haben? Aber nach ein paar Stunden Vollmondsegeln wissen wir: Perfekt! Um 3 Uhr zieht uns ein gigantischer Strom – schließlich Springzeit! – an Alderney vorbei. Eigentlich kenne ich diese Gegend ja wie aus meiner Westentasche – von all den Übungs- und Prüfungsaufgaben für den Sporthochseeschifferschein. Wir winken den Alderney Races, die ich so gern in natura gesehen hätte, zu und den Kanalinseln – wir kommen auf der Rückfahrt für einen längeren Stopp. In ein paar Jahren. Man muss sich ja auch noch ein paar Highlights aufsparen.