Auf der anderen Seite

Nun liegen wir mal da, wo wir früher gern mal hingeschielt haben, wenn wir doch eigentlich arbeiten sollten. Cascais, mitten in der Bucht, gleich gegenüber vom feinen Hotel Albatros, in dem ich unsere Großkopferten unterzubringen pflegte. Ich gestehe, dass ich damals auch gern mal dort gewohnt hätte. Frühstück mit Blick auf den Atlantik… Und eher repräsentative Pflichten. Das Weinglas heben und mit Journalisten schäkern. Muss das stressig gewesen sein ;)… Ich würde wohl heute noch gern dort einziehen, wenn wir nicht ein schönes Boot mitten im Wasser liegen hätten. Nun haben wir uns also durchgewurschtelt nach Lissabon. Es war wirklich lausig wenig Wind in den letzten Tagen, aber da entwickele ich ein bisschen Seefahreraberglauben – ich will nicht allzu viel heulen, sonst heult hinterher der Wind zur Unzeit im Rigg; dieser Kampfgeist geht mir wirklich noch ab. Derzeit genießen wir, dass Funkpate Jupp schreibt, dass es in Harburg a…kalt ist und er sein Boot schon aus dem Wasser genommen hat – und ich lasse mir hier gerade die Sonne in den Rücken scheinen. Die kommenden Tage, bis das Post-Paket aus Aurich da ist, werden wir Lissabon ein bisschen unsicher machen. SCHÖNE Bilder dazu haben schon Sönke und Judith, www.hippopotamus.de „vorveröffentlicht“, auch ihre Porto-Eindrücke waren ganz so, wie wir es angetroffen haben.Warum sollten wir da noch eigene Bilder machen?! Schlecht nur, dass unsere Wege sich in Kürze wohl doch trennen – Hippo geht nach Marokko, wir nach Madeira. Naja, wir haben uns vorgenommen, doch öfter mal zur Kamera zu greifen. Bisher war die Ausbeute wirklich ziemlich „mau“, und noch dazu haben wir die Bilder aus der Normandie verschlampt – wahrscheinlich die Karte gelöscht, ohne die Photos abgespeichert zu haben. Das ist wie früher, wenn man keinen Film eingelegt hatte! Also gibt es keine Bilder vom Fallschirmjäger an der Kirche in St.e Marie l’Église. Ein Bilderloch vom 17.7. bis zum 5. 8. tut sich auf. Schade. Oder auch nicht. Immerhin bin ich dabei, die Internetseite ein bisschen aufzuräumen, zu konzentrieren, ansehnlicher zu machen – Verbesserungsvorschläge werden mit säuerlicher Miene, aber doch gern aufgenommen! Leider sind wir auch WLAN-mäßig auf der „anderen Seite“ angekommen, der anderen Seite der Biskaya nämlich – ich habe eine teure Fehlinvestition zu beichten: Netabord in Frankreich, das waren 24 Stunden Zeitvolumen für 1uroURO, das reichte eine ganze Woche, für Wetter, Skypen, Lustigsein. Na, da lasse ich mich nicht lumpen und kaufe gestern nächtens per SMS der portugiesischen Vodafone 24 Stunden für 20 Euro ab. Das klingt doch erfreulich! Weit gefehlt – die 24 Stunden laufen in 3 Stunden ab… Toll. 20 Euro in den Sand gesetzt. Und nun will bei dem schwankenden Boot nicht mal das Website-Update stabil durchlaufen. Grrr.
Sonst ist aber nichts grrr – wir gehen gleich an Land. Immigration, Zoll, Polizei erwarten uns noch, schließlich sind wir hier in der EU ;). Aber dann gibt es einen gepflegten Abendsonnenbummel durch die Gassen von Cascais. Hmmmh!
Ach ja – es gibt ein Bild des Tages. Frei nach Loriots Lammhaxe. Der Herr macht einen Palstek…

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2 Gedanken zu „Auf der anderen Seite

  1. Moin Ihr 2,
    da ich Euch Akkanauten (wunderbare wortschöpfung) nun schon eine weile aus der Ferne begleite, sende ich Euch auch mal herzlichste Grüße vom Festland. Es macht riesig spass, Euch auf diesem Wege ein wenig mit der AKKA begleiten zu dürfen . Viel Spass in Lissabon wünscht Euch Norbert

  2. Hallo Ihr Lieben,
    mir fällt das Pescador im Hafen von Cascais ein, habe dort immer den ersten Abend des Trainings mit meinen divesen Fahrern bei üppigsten Portionen toter Fische verbracht.
    Es ist sehr schön Euch per Internet zu verfolgen, jetzt auch noch mit modernster Technik von oben. Ich vergaß vielleicht zu erzählen, dass ich bei der Marine war und all diese Positionen schon mit einem Zerstörer befuhr; auch Madeira auf dem Weg nach Norfolk Naval Base US .
    Ich wünsche Euch alles Gute
    Bis bald mal wieder.
    PS. Colin McRae ist mit seinem Hubschrauber abgestürzt und dabei gestorben.

    Grüße aus dem Westerwald

    Peter

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