…. nein, süß war es nicht, das Kloster Jeronimo in Belem, das wir beguckt haben. Warm schon, zumindest die Umgebungstemperatur. Aber im Abendlicht wunderbar anzusehen und irgendwie auch knusprig. Der Manuelismus – eine kurze Periode eingangs des 16. Jahrhunderts mit über und über verzierten, prächtigen Gebäuden. Heller Stein, ein herrlicher Innenhof, eine beeindruckende Klosterkirche, und darin so viele, von Elefanten getragenene Sarkophage. Auffällig wie viele Infanten dort liegen – kleine Prinzen, die nicht über die Kinderjahre hinaus gekommen sind, damals, an der Grenze zur Neuzeit .
In der Kirche liegen auch Vasco da Gama und Luis de Camoes, der Poet, der sein Leben und seine Reisen besungen hat. Von hier – nur ein paar Schritte vom Hafen in Belem, startete Vasco da Gama nach Indien, 1497. Unten am Fluss, am Denkmal für die Entdecker, sind seine Stationen und die seiner Zeitgenossen und Nachfolger in einem großen Mosaik in Stein verewigt. Schlagworte wie „Seeweg nach Indien“ – das waren auch Auslöser für mein Fernweh als Kind, entsprechend ist meine Gänsehaut überall an den Monumenten, und ich mag gar nicht auf das Mosaik treten. Andere Segler-Zeiten waren das – Vasco da Gama hat wohl keine Grib-Files für die nächsten 7 Tage runtergeladen (aber hat auch nicht da gesessen und gebrütet, was das denn nun bedeuten könnte). Eher wird er seinen Bord-Astrologen befragt haben – da sind wir doch ein bisschen auf der besseren Seite, auch wenn die derzeitige Wetterlage durchaus unterschiedliche Interpretationen erlaubt.
Nach der Portion Kultur, einer nur kleinen, denn ihr war ein dicker Brocken Schiffstechnik vorausgegangen, gab es dann noch einmal portugiesischen Alltags-Kult. Wir waren im Hofbackhaus, sozusagen: Blau-weiß, ein mit Azulejos besetztes Haus unten in Belem, Menschen stehen davor Schlange. Und da es uns zumindest nach einem Stuhl und einem Kaffee gelüstet, gehen wir hinein. Ein bisschen Hofbräuhausatmosphäre, hallige Akustik unter Kreuzgewölbedecken, Kellner rennen geschäftig auf und ab und schleppen Tabletts. „Pasteis de Belem“ heißt der Ort. Und dann kriegen wir, was man hier traditionell zu sich nimmt: Pasteis de Nata, zu deutsch Sahnepastetchen. Blätterteig mit Vanillecreme.
Sehr knusprig, süß und noch warm… Zum Reinlegen!
5 Gedanken zu „Knusprig, suess und warm“
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Hallo Ihr 2,
hört sich wirklich gut an und ich gönne euch jede Minute. Also um noch einmal auf die Handquetsche zurückzukommen. Ich fliege Ende Oktober und habe einige Stunden Zeit mal zu schauen. Also, wenn es einen speziellen Typ gibt lasst es mich doch einfach wissen. Ich gebe euch dann den Preis durch und Ihr könnt entscheiden. Wenn Ihr in einem Hafenmehr als 2 Tage seid bekomme ich das mit TNT/UPS/DHL o.ä. sicher zu Euch an Bord.
Lasst es euch weiter so gut gehen.
LG
Kay aus HH
hi,ist das kay aus hh,den ich kenne ????
lass was hoeren . gruss ingo aus wuelfrath
… jou, wenn Du der bist, der regelmäßig das Leben meines Eigners riskiert hat (sehr zu seinem Vergnügen 😉
Gruß
Andrea
Mail ist unterwegs!
hi ihr beiden ….
seid ihr wohlauf ??
das jahr der altautoraserei ist vorbei , und zeit kommt auf ….
wo seit ihr jetzt ?
gruss ingo
Hallo Grimmig!
Wie kommst Du denn auf einen Beitrag aus 2007. Ist ja schon was her.
Wir sind heute, am 29.10.2014 in Nongsa Point/Batam, Indonesien und gucken auf die Skyline von Singapur…
Ob Du das hier lesen und wiederfinden kannst? Na, ich werde die Nachricht mal lieber per Mail verschicken!