…. schließlich wurde das durch die Blume angemahnt (…DIE schreiben sogar von unterwegs!). Die, das sind Daniel und Eva von der Aphrodite, und die laufen so zwei kleine Meilen vor uns durch die Nacht, ich kann die Lichter gut ausmachen. Noch 30 Meilen bis Porto Santo.
Es wackelt noch ein bisschen vor dem Wind, aber längst nicht mehr so gewaltig, wie es das die letzten beiden Tagen getan hat. Dennoch, die AKKA geigt mal wieder wunderbar, und untermalt das mit ihrer Vorwindstrecken-Percussion: Das lustige Lied der Zitronenpressen und Gewürzgläschen, der Weinflaschen und Topfdeckel. Oder so. Das Abstellen dieser Musik ist uns noch nicht wirklich gelungen, nur stellenweise, und es tun sich ja mit dem Verbrauch von Vorräten auch immer wieder neue Löcher auf, in die dann lärmfreudiges Inventar hineinspringen kann. So vermisst man dann am Ende einer längeren Strecke wohl diverse Stücke aus dem reichhaltigen Topflappen- und Geschirrtuchvorrat. Und Sofakissen gehen als Stopfmaterial auch sehr gut.
Bei all dem Lärm schlät der Eigner den Schlaf des Gerechten, wir haben die letzten Tage auch wirklich nicht viel geschlafen. Die 3-Stundenwachen schlauchen doch ordetlich, und dann muss man erst mal schlafen KÖNNEN, Und das kann Frau immer noch besser als Mann auf diesem Boot. Nur die AKKA, die hat überhaupt nicht geruht, die hat geAKKAt dass es eine Freude war. Eine Welle nach der anderen, und das waren doch beträchtlich hohe und viele. Von der ersten Stunde ab Cascais hatten wir Wind und am Montag stellte sich dann auch der bestellte Nordnordost ein. Und machte eine ordentliche Welle. So doll, dass am Dienstag die Aphrodite-Crew mal funkte, wo wir denn so steckten, und ob wir nicht mal zur Begutachtung der Situation vorbeischauen könnten. Gesagt, getan – und der erste eklatante Unterschied zwischen unseren beiden Schiffen war ja schon augenfällig, als wir uns annäherten – dort zwei in Nylon gehüllte Gestalten im Cockpit, ich dagegen in Shorts und T-Shirt auf der Cockpitkante. Hoch und trocken…
Bei uns spielt sich das Leben doch mehr im ersten Stock und nicht auf der Terrasse. Und da sind noch mehr Komfortunterschiede – nachdem wir gestern auf Funk „gute Nacht“ gerufen hatten, gingen die AKKAnauten – pervers, rufen jetzt die Segelpuristen! – noch schnell zum Abspülen der Salzkruste (das Salz (f)liegt hier in der Luft) unter die Dusche. Das haben wir natürlich nicht verraten – wäre ja gemein, denn die beiden hatten ja eine Ganztags-Dusche. Atlantik pur.
Fazit: so schön ein kleines, rankes sportliches Boot wie die soling-basierende Smiling auch ist (ich zitiere mal „Matrose Schönborn und die Schwimmwesten“: „…man hängt so link, so link, so link auf ner uralten Soling…“ ) – dieser Törn hat im direkten Vergleich gezeigt, dass die AKKA wirklich unser toller Vogel ist. Gutmütig, sicher, komfortabel. So wollen wir reisen, und noch möglichst weit. Und dann schreibe ich auch mal wieder was von unterwegs. Nur noch 27 Meilen bis Porto Santo.