Stockfisch

…. das war vielleicht ein Schreck. Unser erster, selbst gefangener Fisch! Andreas hat ihn mir eben zum Filettieren auf den Cockpittisch gelegt. Und dabei hatten wir gerade zum Frühstück, während wir La Graziosa entgegenschaukelten, erst davon gesprochen, dass wir jetzt endlich mal die Angel raushalten müssten. Auf dem nächsten Trip, nach Rubicon oder Gran Canaria eben, aber nun…
Ich hatte in der Nacht, als ich mich zum Schlafen legen wollte, die Assoziation, dass es sicher bald losgeht mit diesen Tieren, die lebendig schon nach totem Fisch riechen. Fliegende Fische. Der Gedanke kam wohl nicht von ungefähr – ein Exemplar hat den Weg an Bord gefunden, und ein kleines bisschen seiner Ausdünstungen muss den Weg in den Salon gefunden haben; als Andreas ihn eben unter den Fendern fand, war er allerdings leider nicht mehr zu reanimieren. Ein Stockfisch quasi, Abschiedsgruß aus Portugal. Ich übergebe ihn mit gebührender Andacht den Elementen und wende mich unserem Salat zu, letzteres hier in der Bahia del Salado natürlich ein Muss ;-). „Guck mal, unser Fisch! Da fliegt er…“ Mein Eigner, der Komiker. Er flog wirklich, der Fisch: heute großes Stockfischessen in der Möwenkolonie!

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