Noch mehr Geschenke…

Der Postmann war da. Und das Weihnachtsfrauchen!
Gestern mittag kamen sie an, Heiner und Barbara, und brachten Taschen voller schöner Sachen mit: Rechnungen, Mahnungen, Versicherungspost, Kontoauszüge, Lohnsteuerkarten. Was man sich in der Ferne alles so erträumt.

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Nein, natürlich war das nicht alles. Erst einmal brachten sie sich selbst mit, und das war schon mal toll – Gelegenheiten, sich zu sehen waren schon immer eher dünn gesät, aber es ist schon etwas Besonderes, nach ein paar Monaten unterwegs seine Lieben irgendwo auf dieser Welt wiederztreffen. Inseln scheinen sich da gut zu eigenen – nach Nexö/Bornholm nun Mogan/Gran Canaria. How about Galapagos??
Ein bisschen kompliziert war es, den Besuch an Bord zu hieven, wir liegen nämlich vor Heckmooring im Hafen von Mogan, ein gutes Stück weg von der Kaimauer, denn die hatten wir in Fehleinschätzung des Tidenhubes schon zwei Mal leicht geküsst. Eigentlich ging es aber doch ganz gut, das Hieven, nur merkt man halt, dass wir solche kleinen Beschwerlichkeiten für höchst natürlich nehmen, während Heiner und Barbara doch erst mal gucken (und schlucken 😉 ) mussten. Und endlich ernteten wir Verständnis dafür, was wir alles so in unserer „freien Zeit“ machen – das Aussteigen gestaltete sich später wegen des mittlerweile kräftig (wir haben Springzeit!) aufgelaufenen Wassers ähnlich langwierig und mündete in anhaltenden Leinenmanövern. „Ah, ja. Kaum ist das Schiff richtig fest, ist der Nachmittag um…“. Eine schlichte, aber eindrückliche Demonstration, dass wir uns um jeden Handgriff bemühen mussen und uns nicht nur die Sonne auf den Bauch scheinen lassen.
Aber zurück zu den Geschenken – zwischenzeitlich hatten wir nämlich die Weihnachtsecke gefüllt. Päckchen aus Berlin, Päckchen aus Bremerhaven, Päckchen aus dem Siegerland – und nicht zu vergessen eine prächtige, volle CD/DVD-Tasche aus Aurich. Und, da ein paar Mitbringsel auch zum Sofortverbrauch geliefert wurden, kann ich ja verraten: Reiseziele werfen ihre Schatten – hier Audio-CDs – voraus. Orchestra Baobab „Made in Dakar“ zum Beispiel. Lateinamerikanisches gab es auch, und außerdem ein gut Teil Filme für die Skipperin, die von der harmloseren Sorte – ich sag nur „Leoparden küsst man nicht“, „Green Fried Tomatoes“, „Frida“ und mehr. Meine Winke mit dem Zaunpfahl wurden erhört, und die Schwäschdr in Bremerhaven traf dann auch gleich noch DEN Punkt, weil sie „Harold and Maude“ eingepackt hatte. Da sind ein paar „Winterabende“ nun gesichert.

Bei aller Freude über die Geschenke gibt uns allerdings zu denken, in welchem Umfang unsere Crew beschenkt wurde – ob das wohl gut ist für die Moral? Von Mücke eine DVD mit einem Film extra für die Bären („… ein Bärenthriller aus dem hohen Norden, hoffentlich nicht zu aufregend…“, handelt es sich doch um die traurige Geschichte eines verschwundenen Teddybären!) und dann der Hammer:

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Eine Schwimmweste für Magermännchen. Mit Schiffsnamen bestickt. Tja, so etwas haben WIR nicht! Jetzt sitzt er da, bräsig in der Sonne, und wir hoffen, dass er ordentlich schwitzt in seiner Weste, die er nun nicht mehr ausziehen mag. Auch Bären werden eben mit dem Alter ein bisschen wunderlich…

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