Landpartie

Am wunderschönen letzten Sonntag, ein bisschen windig war es (siehe unten!), waren wir hier,

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Roque Nublo. Auch wer ganz genau hinschaut wird wahrscheinlich trotzdem nicht den Teide ausmachen können, der im Hintergrund aus der Inversionsschicht schaute. Landpartie mit Petite Fleur war der Plan. Lokalkolorit inklusive, das erste ereilte uns schon in San Mateo. Ein menschliches Rühren führte uns zu Fuß durch den Ort und ließ uns in einer Pastelaria einkehren. Mit Örtchen, aber vor allem mit Cortado Largo und für jeden einem Stück Kuchen aus der Theke. Pasteles con Carne für mich – mit Puderzucker bestäubt, aber mit Fleisch gefüllt, Caroline kriegte das gleiche mit Frucht. Urs labte sich an einem mächtigen Windbeutel, während Andreas bedauerte, nicht drei Schweinsohren genommen zu haben, denn die auf dem neu hereingetragenen Tablett wären dann noch frischer gewesen €¦ Rings um uns wuselten die San Mateenser und kauften Kuchen, was das Zeug hielt, und wir hätten zugegebenermaßen auch gern noch ein weiteres Stück genommen. Von den hausgemachte Turrones – eigentlich weiß ich nicht, was das ist, es ist so eine Halva-ähnliche Masse. Das Wörterbuch sagt „Marzipan€, aber nee €¦ – in verschiedensten Geschmacksrichtungen hätte man sich ebenso eine Scheibe abschneiden können wie mal in die Meringues hineinleuchten. Und dazu duftete es auch noch gut€¦ Draußen dann gleich die nächste Lokalkolorit-Überraschung, auf dem Platz vor der Cooperativa der Weinbauern und Kellermeister. Ohne Worte€¦ Oder vielleicht doch Urs€™ Worte? „€¦ es geht doch nicht über eine ordentliche Portion Selbstbewusstsein!€

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Es wurde also getanzt zu schmalzigen Canario-Schlagern, und das halbe Dorf war auf den (Tanz-)Beinen und mischte sich fröhlich mit einigen Touristen. Vor allem ein wie ich vermute finnisches Paar hatte ich im Verdacht, daheim am Wochenende auf dem Tanzboden im Wald Humppa-Veikkot zu tanzen. Klasse.

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Noch mehr Lokalkolorit? O-Ton Caroline: „€¦ ganz Las Palmas ist im Wald!€

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So schien es, und ganz Las Palmas hatte offensichtlich Kind, Kegel, Oma, Hund und die Vorräte aus der Carniceria in die Berge gekarrt und scharte sich um die diversen Grills. Kein Wunder, dass es hier manchmal brennt€¦ Wir entkamen knapp der Versuchung, sich einer größeren Gruppe anzuschließen, von der man hätte hoffen können, dass sie schon den Überblick über die Zahl der Esser verloren hatte.

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So beschlossen wir den Tag denn da, wo ich neulich bereits Marlene von der BELENA hingejagt hatte – „€¦ wir waren sicher, da kommt nichts mehr!€. Genau diesen Eindruck hatten wir auch – die Asphaltstraße hört auf, der Schotter führt geradewegs ins Meer, aber dennoch: rechts, am Ende des Kiesstrandes von Playa de Tasarte ein sehr einfaches Restaurant – die Fischersleute picknickten neben dem Haus. Für uns gab es dann – definitiv zu viel – Paella und Chipirones und Calamares. Belegphoto für und Dank an Heiner!

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Rückfahrt entlang der Westküste – vollgestopft mit kleinen Tintenfischlein hatte ich nur noch gelegentlich ein Auge für die wahrscheinlich atemberaubende Aussicht. Allerdings hüllte sich der Horizont auch schon in ein sehr vornehmes, dichtes Grau. Sozusagen eine 100 m dicke Kimm. Und meine Sorge eilte auch dem Auto voraus. Schließlich hatte ich

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zuvor das Sonnensegel fertiggestellt und wir unterzogen es nun tagsüber in Abwesenheit einem Starkwindtest€¦ Nervenaufreibend. Aber einigermaßen erfolgreich. Dass mittlerweile die Alustangen doch nachgegeben haben, liegt eher an den bis zu 7 Windstärken samt Saharastaube, die wir gestern hier im Hafen zu verzeichnen hatten
Übrigens, die Konus-Geschichte veranlasste freundliche Leser zu guten Tipps – Großgebinde von Gewürzen aus dem Türkenladen (Mücke), Weithalsflaschen aus dem Laborhandel (Sigrid Feldhoff), und anderes. Ich bin einfach mit den Füllmengen bescheidener geworden€¦
Und jetzt? Kommt eine Seepartie. Len wartet in Dakar auf Ersatzteile, die wir hier noch rasch einkaufen. Nur das Wetter lässt uns noch nicht raus €¦

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