Fernando de Noronha, 11.5.2008
€¦. nee, nicht unser alter Chef, nein, der Fernando von Noronha, der hat es uns angetan.
Nachdem wir eine ganze Nacht auf die Insel zugedödelt sind – Ankunft im Dunklen war uns nicht ganz so recht, nachdem Petite Fleur von schwimmenden Mooringleinen und vielen kleinen Freizeitbötchen berichtet hatten – kam im Morgenlicht das Empfangskommittee. Keine Pelikane. Eine Gruppe von vielleicht 20 bestens gelaunten Delfinen, die uns ein Stück in die Ankerbucht hinein geleiteten, ehe es ihnen bei dieser Geschwindigkeit – gähn! – zu langweilig wurde. Man kann ja noch so schöne Kunststückchen machen, sich zurückfallen lassen und wieder nach vorn schießen, im Dreierpaket Synchronspringen üben oder auf dem Rücken quer unter dem Bug durchzischen: diese AKKA lässt sich einfach durch nichts zu einem etwas frischeren Tempo anregen. Einfach langweilig, so ein Plastik-Schwimmvogel, wir suchen uns etwas anderes zum Rumalbern. Pööh.
Wir waren trotzdem begeistert. Und den Hintergrund bildet eine leicht bergige Insel, mit einem zuckerhutartigen Vulkankegel, völlig grün!
Donnerwetter! Kein roter Lateritboden weit und breit, sondern dichter Bewuchs, und nicht mal ein Fluss in der Nähe, der für Feuchtigkeit sorgt;). Ganz offensichtlich selbstbewässernd. Wir müssen wohl in Amerika angekommen sein. Latin America, genauer gesagt und nach einem Willkommensnickerchen machen sich die sprachlichen Defizite auch gleich bemerkbar: das Funkgespräch mit dem brasilianischen Hafenkapitän und der spätere Besuch dort erweisen sich als mehr als schwierig. Immerhin verstehen wir, dass Sonntag ist, dass wir am Montag wiederkommen sollen und dass wir willkommen sind; was nicht ganz selbstverständlich ist, denn ob wir hier einklarieren können, wird sich erst heute herausstellen€¦ EIGENTLICH nicht. Mal schau€™n. Der nachmittägliche Landgang bringt einen ersten Einblick in eine eher verschlafene (=sonntägliche?) Umgebung mit trägen Noronhanern in der Hängematte auf der Veranda. Eine Taxifahrt zu viert bzw. zu fünft, denn einen Fahrer gibt es ja auch noch, im Buggy, die Ladies hocken „brazilian style€ auf der Hinterkante und klammern sich an den Überrollbügel. Ziel: der einzige Geldautomat der Insel. Geldautomatenmangel – ach, afrikanische Heimat, wenigstens etwas erinnert noch an Dich. Zum Abschluss ein feierliches „Fleischessen€ und dann – bumm! – der Fall in die Kojen.
Am besten, wir bleiben ein paar Wochen hier und machen einen „total immersion€-Sprachkurs. Gefallen tut es uns nämlich beim Ferdinand, auch ohne Sprachkenntnisse, aber ein bisschen Portugiesisch würde helfen€¦