Das hatten wir letzte Woche schon – die beiden schwimmbegeisterten Weiber von der PRESENT und der AKKA schleifen die Männer zum Strand . Bus (kostenfrei! That sounds dutch€¦ ) zur Intermares-Kreuzung, Fußmarsch zum Atlantik. Wunderbar, selbst der AKKA-Eigner tastet sich in die 30° kühlen Fluten, am Strand sitzen Ananasverkäufer, eine Brasilianerin kommt mit einer Schubkarre vorbei und köpft uns mit ihrer Machete und einer merkwürdigen, aber gekonnten Handbewegung Kokosnüsse, die wir austrinken. Gut dass sie auf dem Rückweg noch einmal vorbeikommt.
Leider ist die Wasserqualität ums Boot aus so, dass wir das Schwimmen bislang gelassen haben, hier im brackigen Paraiba, wo flussabwärts die Reste von Joao Pessoa geschwommen kommt und tidenaufwärts die von Cabedelo. Nicht so wie in Dakar, aber irgendwie doch zweifelhaft; so warte ich bis das Wetter sich beruhigt hat und werde erst dann den Freediver in Aktion setzen, um Rumpf und Anoden zu begutachten. Im Tauchshorty,vorsichtshalber. Dinghy und Ankerkette haben jedenfalls in den zwei Wochen schon ganz schön angesetzt€¦ Bis dahin ist für Spaßschwimmen obige Wanderaktion angesagt.
So am Freitag. Am Morgen – Sonnenschein, blauer Himmmel – rufe ich die Present,ob Janna vielleicht zum Schwimmen mitkommt; zwei Bordfrauen, ein Gedanke. Bis zum verabredeten Zeitpunkt um 14:00 bezieht sich der Himmel zwar, aber jede von uns verkneift sich den rettenden Funkspruch, ob man die Sache vielleicht verschieben sollte. Wir wären schön blöd gewesen€¦ Auf halbem Weg zum Bus ist erst einmal großes Unterstellen angesagt, aber wir halten tapfer am Plan fest – der Busstopp ist hinter einer Mauer nicht einzusehen, also behalten wir eine Frau im Visier, die ihren Schirm in Wind und Wasserfall hält und warten, dass der Schirm entweder verschwindet oder zugeklappt wird – Zeit aus der Deckung zu kommen und Richtung Bus zu sprinten, und so geschieht es. Wieder mal werden wir auf der Fahrt neugierig beäugt und angequatscht, leider ohne wirkliche Verständigungsmöglichkeit. Dann
Unterstellmöglichkeit 1: Ficus Benjamini, ziemlich groß und ausreichend dicht.
Unterstellmöglichkeit 2: Telefonhaube, nicht groß genug für uns beiden.
Unterstellmöglichkeit 3, den Littoral-Supermarkt erreichen wir entsprechend durchnässt – die Badehandtücher weihen wir also gleich an den Kassen ein – und ziehen den für den Rückweg geplanten Shopping-Stopp vor. Und siehe da, hinter der Kasse scheint zwar nicht die Sonne, aber es ist trocken. „€¦we will be the only ones at the beach!€. Weit gefehlt – wir gucken über die Düne und sehen€¦ zig Surfer in einer beeindruckenden Brandung. Wind hat es nämlich auch und eine entsprechende Windsee. Einkaufstüten und Rucksäcke im Sand deponiert, Klamotten drüber. Janna riskiert ihre kleine Barschaft vor ebendort, ich sichere meine etwas größere in einem ZipLoc und schiebe ihn in den Badeanzug; nur meine Brille muss bleiben und Ananas und Salat bewachen.
Hinein! Es ist der Hammer. Nicht zu viel, aber doch bemerkenswerter Untersog, man klatscht in die Wellenkämme, springt drüber, kriegt manchmal gleich die zweite über den Kopf. In den Ruhephasen kraulen wir ein Stückchen raus, langsam kommen die Surfer näher – sehr sportliche, ansehnliche End-Teens mit 4 Alibi-Mädchen im Schlepptau; die Künste, die sie vorführen sind unterschiedlicher Qualität, aber an Akrobatik grenzt es allemal. Wir haben unseren ohne-Brett-Spaß, wenn auch die Versuchung nahe ist, doch mal einen der Jungs zu fragen, ob man nicht mal probieren dürfe€¦ Die hätten die Omas bestimmt gern auf€™s Brett gelassen .
Über all dem das Licht: die tiefstehende Sonne lässt das Wasser glasig grün leuchten, gegen einen stahlgrauen Regenhimmel. Dann hüllt uns der nächste Squall ein, kurz drauf ein Regenbogen. Wir sind geplättet, von der „Arbeit€ und von der Stimmung. Dass unsere Sachen hinterher immer noch nass waren – oder gar noch nasser – was tut€™s€¦
Es blieb nicht das einzige Mal: Sonntag noch mehr Brandung, und alles voller Kite-Surfer, die uns elegant umrunden. Gestern dann war das Gewelle und Gesch?ume exklusiv für uns. Süchtigmachend€¦