Chaguaramas, 24.4.2009
Tja, kennen Sie den?! Sitzt ’n Mann auf’m Brett und…
Nein, kein Witz. Das ist der Eigner, falls jemand Zweifel hatte, und er ist dabei, den blauen Streifen an der Wasserlinie wegzuschleifen.
Alle Überlegungen haben nichts genutzt: Bücher von Bord will ich nicht, Kataloge von Bord will Andreas nicht, Werkzeuge brauchen wir beide. Also, was tun bei Übergewicht? Wasserlinie hochsetzen, und das passiert nun dieser Tage. Und danach – die Farbe muss 7 Tage trocknen – können wir dann bald zurück ins Wasser. Das Unterwasserschiff jedenfalls ist geschliffen, nur meine Liste an zu nähenden Teilen und Kleinteilen wird nicht kleiner. Zugegebenermaßen frickele ich auch immer noch am Dinghycover rum, es ist eben nicht meine Stärke, Rundungen faltenfrei zu nähen. Weiß jemand, wo ich in Port of Spain einen Nahttrenner kaufen kann? Der alte wird langsam stumpf… Immerhin ist die rote Nase dran am DInghy, und das Sonnensegel auf dem Vorschiff schaukelt nur deswegen so merkwürdig faltig im Wind, weil wir es noch nicht zu Stangen in der rechten Länge gebracht haben. Aber es wird.
Muss auch – kühler wird es derzeit nicht gerade, hier an Land. Nur die freundlichen Oropendola direkt hinter unserem Heck laufen zur ganz großen Form auf: es wird schon wieder ein Nest gebastelt. Nun ja, freundlich… Rotzfrech, könnte man auch sagen und lautstark und lustig, und last but not least schwer ins Bild zu kriegen, also füge ich mal hier ein Link ein; Oropendola für Interessierte (und Freunde witziger Texte, man beachte den Abschnitt zum Nestbauverhalten!). Es gibt aber auch kleine Kolibris. Die kacken auch bei uns an Deck…
Später dann kommt noch was auf uns zu, demnächst: Dermochelys coriacea. Zur Belohnung für den ausgedehnten Landaufenthalt gibt es eine Nachttour zu den Legeplätzen der Lederrückenschildkröten. Diesmal nicht den Panzer als Suppenschale bewundern, sondern live und in nächtlichem Grau, bei der Eiablage. Psssst! Nicht stören!