Tropical Wave

Chaguaramas, 24.6.2009

Irgendwer oder -was ist ja immer schuld, und dass wir immer noch nicht abgereist sind, dafür ist die tropical wave verantwortlich, die gestern durchzog. Nun könnte man ja berechtigterweise sagen: „…aber nu‘!“, nur haben wir uns in unserer Erwartung der Welle dann doch wieder mit Werkarbeiten vertüdelt; noch dazu war der Montag völlig ins Wasser gefallen, und zwar in einem Maße, dass wir über Stunden zunächst die wenigen hundert Meter von der Coral Cove Marina nicht zurück zum Schiff tuckern konnten und dann dennoch erst einmal alles trocknen mussten. Haut, Haare Kleidung sowie Polsterkissen und was sonst so frei im Cockpit rumflog. Gut dass der Himmel schon ausreichend dunkel war,als wir losfuhren, und wir die Luken geschlossen hatten – nicht mehr ganz unwahrscheinlich, dass wir das mal nachlässig tun, denn gegen Einsteiger (menschliche!) haben wir seit kurzem Gitter montiert (sehr praktisch auch um Kleiderbügel dranzuhängen!). „Lock yourself in“ ist die Devise an manchen Plätzen, das können wir nun. Heute wird noch die endgültige Dinghyhalterung montiert, seit gestern hat der neue Ausbaumer von Jonas „Trinidad Rigging“ seinen Platz an der backbordseitigen Süllkante – und nebenbei Andreas‘ Hosen ein paar Klettverschlüsse an den Taschen mehr und Stoßbänder an den Hosensäumen. Ich merke schon, ich rechtfertige mich.
Egal – zum Wochenende fahren wir los, dann nämlich, wenn der Seegang hinter der tropical wave langsam nachlässt. Schließlich haben wir ja mit der großen Reise nach Grenada (80 Meilen!) „Ansegeln“ für die Saison, und das soll doch in moderaten Bedingungen geschehen. 2006 war unser Ostsee-Ansegeln am 1. Oktober, 2009 ist es eben, wenn alle anderen nach Trinidad kommen und die Boote an Land schaffen. Jetzt – ich deutete es schon an – ist hier VOLL. POWERBOATS und PEAKES fangen an, die Schiffe zu stapeln, dagegen wird das Morgennetz ruhig und ruhiger: alles fliegt in die Heimatländer, nur wenige bleiben. BLUESONG zum Beispiel. IMAGINE ist heute zu einem Ausflug in den Orinoko aufgebrochen – wir tun’s dann wohl – in Gegenrichtung – am Freitag. Sofern nicht die nächste Tropical Wave…

Schreibe einen Kommentar