Beim Hugo

Porlamar/Isla Margarita, Venezuela, 7.9.2009

Ankerplatz

Ankerplatz

… ganz richtig ist der Titel dieses Beitrages ja nicht, wir können hier gar nicht „beim Hugo“ sein, denn einerseits weilt Venezuelas Präsident gerade auf (nuklearem) Freundschaftsbesuch bei seinem Kumpel in Teheran, und andererseits ist Isla Margarita, die zollfreie Zone, nicht gerade ein Hort der Chavez-Unterstützer. Sagt doch die Verkäuferin, als wir ein schönes kirschrotes Hemd für Andreas ausgewählt haben: „… na, das ist aber Chavista-Farbe!“. Wir haben brav ein anderes gekauft!

Altstadt Porlamar

Altstadt Porlamar

Womit wir schon mittendrin sind, im Gewühl, in der Politik, im venezolanischen Leben. Ihr merkt es schon – so schwer es uns gefallen ist, überhaupt nach Venezuela zu fahren, mit all den Warnungen im Ohr – Dinghy-Klau, Piraterie, Räubereien – so sehr gefällt es uns. Und, um den letzten Beitrag und die Bemerkung zum „schiach“ aufzunehmen – es ist gewiss keine Idylle hier, aber scheußlicher als die Ansicht von Lanzarote oder Gran Canaria ist es eigentlich nicht. Vielleicht ein bisschen überraschend, wenn man nach langem Hinter-Insler-Aufenthalt in den Antillen herkommt, aber wir waren ja auch schon angesichts von Joao Pessoa aus allen Wolken gefallen.

... wohin geht dieser Bus? Claro...

... wohin geht dieser Bus? Claro...

Wie dem auch sei – wir sind ein bisschen „daheim in Südamerika“. Holperpflaster, alte Taxis, Gewusel auf den Straßen, und last but not least, endlich wieder Fruchtsäfte „auf die Faust“. Lecker!

Saftverkäufer - bitte einmal Papaya/Ananas

Saftverkäufer - bitte einmal Papaya/Ananas

Die Einkaufsmöglichkeiten sind in der Tat endlos, aber ehrlich gesagt nicht billig, wenn man mal Kraftstoff außer Acht lässt; da kann man mit 10 Cent pro Liter nicht meckern. Brasilien, Peru, Bolivien sind preislich für den armen Reisenden nicht zu toppen. Allerdings – kleine Bemerkung zur Kaufkraft des Bolivar zwischen den Zeilen -es gibt einen offiziellen Tauschkurs gegenüber Dollar und Euro, und gleichzeitig Internetseiten, die den tagesfrischen Graumarktkurs bekanntgeben, und entsprechend oft wird man zum Geldtausch animiert, da relativieren sich die „hohen“ Preise doch relativ rasch.

Und wenn man dann mal den Blick von der Stadt abwendet, sieht man viele bekannte Gesichter – Turi und Vera us Trinidad, Vreni und Hans-Ruedi, die UNISONOs, die BAJU, alle auf mehr oder weniger langem Stopover in Isla Maragarita. Und richtige Langzeitlieger gibt es auch. Die sehen dann so aus:

Langzeitlieger ...
Langzeitlieger …

Also doch Idylle. Die reichlich vorhandenen Pelikane sind allemal witzig. Beim Hugo? Fühl’n wir uns ganz wohl!

Schreibe einen Kommentar