Cartagena de Indias, 22.12.2009
Es war ein Thriller! Denn Thriller ist ja, wenn der Zuschauer nicht ahnen kann, welche Wendung die Handlung im nächsten Augenblick nimmt.
Erwartungsgemäß kam keine Mail aus Bremen oder von der Hotline, wir wurden also am Montagmorgen nochmals aktiv, mit Marsch zum Internetcafé, der stabilen Skypeverbindung wegen. DHL-Hotline wieder „lustig“: „… sind Sie sicher, dass Sie richtig verbunden sind, dies ist DHL Express!“ und „… nach Bremen durchstellen?! Da müssen Sie schon selbst wählen!“ Wie nett. Erinnert mich an Kurt Krömer („… woll’n se ausse Hand trinken oder woll’n se ’n Glas?!“). Immerhin, die Mitarbeiterin in Bremen war ja eine veritable DHL-Bürokraft und begann zu graben. Mühsam, mühsam – ich habe wohl das ganze Lokal beschallt, Kommentar vom Computer nebenan (ZAUSEL, ebenfalls D: „Du Arme!“). Aber als erst einmal klar war, dass das Päckchen tatsächlich abholt war, die (falsche) Versandantragsnummer herausgefunden war, gab es bald ein erleichtertes: „…jaa, ich hab sie, die Frachtbriefnummer!“ Und dann der Kliffhänger (cliff hanger?!). „Moment mal…“ Dramatische Pause… „… die Sendung wurde gerade in Cartagena ausgeliefert, unterschrieben von Juan HDZ!“ Manfreds Adlatus namens Hernandez.
Tja, so war das. Warum lassen Regisseure eigentlich bei manchen Thrillern am Schluss einfach die Luft raus?! Enttäuschende Dramaturgie…
Der Fahrer hatte einfach das getan, was keiner von uns vermutet hatte: den alten Frachtbrief reanimiert und einen kleinen Zahlendreher eingebaut. Die Bremer Mitarbeiterin hat’s geahnt und mal „rumprobiert“.
Die Post ist schon durchgearbeitet. Wir wenden uns wieder dem schnöden Alltag zu. Baumarkt, Shoppingmall, elektronische Seekarten von den San Blas-Inseln organisieren. Und die neuen Kreditkarten aktivieren.
The End!