Wir sind …

Yansalardup/Kuna Yala, 24.2.2010

… schon drin! Nicht mal 7 Wochen haben wir gebraucht, um in Panama einzuklarieren, aber das Zarpe aus Kolumbien hiess schliesslich: „Porvenir con escalas“, und diese Erlaubnis zu Zwischenstopps haben wir leidlich genutzt. Wobei ja ein Kolumbianer wohl niemandem erlauben kann, so lange in Panama umherzustoppen, aber danach wurde in Porvenir nicht gefragt und ich bin mir auch nicht sicher, ob man das Verfahren, das ja doch jenseits der Legalitaet ist, empfehlen sollte. Es machen Erzaehlungen die Runde, dass alle, die laenger als 1 Woche brauchen, um von Cartagena herzukommen, 100 und mehr DOllar „Strafe“ zahlen. Ich war also ein bisschen nervoes, als ich zum Immigration Officer ging, immerhin hatten uns die NAUTIBEARen auf „… der wird ganz schoen sauer sein… das muesst Ihr dann aushalten!“ eingestimmt. Nix – der Stempel im Pass war nach 10 Minuten drin, Einreise am 23.2. Dann – schlimmer noch als die Immigration – der Hafenkapitaen, der auch die Zollbelange erledigt: beidhaendiger Haendedruck, fehlte nur noch die Umarmung. Papier, Papier, Stempel, Stempel, Stempel – wir sind drin, und duerfen bis zum 23.4. in Panama bleiben.

So haben wir dann gestern mit der HIGH STATES noch einen Gang durch’s benachbarte Waichahuala gemacht, auf der Jagd nach Brot. Augenfaelliger Mix! Die Baeckershuette eine typische Kunahuette, aus dem Augenwinkel zaehlte ich im Halbdunkel 11 Haengematten, davon 3 besetzt, die Brote fast doppelt so gross wie die normalen, also durchaus den 50%igen Preisaufschlag wert. Aber 10 Stueck für 1,50 signalisierte schon: draussen tobt das andere Kunaleben, das, von dem Sabine schon gesagt hatte, dass die Kunas ein bisschen abgebrueht erschienen. Jede 2. Huette ein Mola-Verkaufsstand. Bakke mola, bakke mola. Hier, an der Punta San Blas werden augenscheinlich viele Touristen angekarrt…

Jedoch auch ohne, dass wir hier keine wirklich schoenen gefunden haetten: Molas waren fuer uns schon abgehakt, denn wir kamen ja aus dem Shoppingparadies zwischen Green Island, den Coco Banderos und Cangombia. Die Woche dort, in Esnarsdup, hatten wir genossen, denn sie ging einher mit den Annehmlichkeiten der Ankerplaetze nahe an den zivilisierteren Orten, insbesondere Carti. Das ist das Dorf, wo auch die grossen Kreuzfahrer anlegen und ihre Ladung auf die Molaverkaeuferinnen loslassen (oder umgekehrt). Seit nicht allzu langer Zeit kann man Carti per Urwaldpiste erreichen und das heisst, die gesamte Umgebung ist mit feinen Dingen wie Obst und Gemuese deutlich besser versorgt als wir es in den vergangenen Wochen erlebt hatten, wo nur der gelegentliche Besuch eines kolumbianischen Haendlers fuer Frisches sorgen konnte. Auch unsere Laedchen in Nargana beziehen ihre Kostbarkeiten via Carti und drehen meilenweite Runden ueber die Ankerplaetze ringsum; das „Veggie-Boat“ der Tienda Ortiz fuhr gleich, nachdem er bei uns in Esnarsdup Kohl und Eier und Ananas abgeliefert hatte, weiter um Nachschub zu bunkern. Noch mehr als Ortiz wird bei den Seglern die „Tienda Eidi“ geruehmt, zu Recht, und da gab es sogar 2 gefrorene Huehner fuer uns. Aber ein weiterer Besucher fehlte immer noch, und der konnte nicht lange ausbleiben. Sonntag um 7:30 war er da …“Ola! Amigo!“ Wir schoben unser Fruehstueck vor und man versprach spaeter wiederzukommen, aber es ist einfach unvermeidlich, irgendwann erwischt es jedes Boot: Molaverkaeufer an Bord… Dieser hier praesentierte eine schoen gestaltete Visitenkarte, Venancio – Master Molamaker, und dazu eine Empfehlung von Lynn von der HIGH STATES. Um es kurz zu machen: es war schwierig, aber auch schoen. Venancio hatte drei wasserdichte Tonnen dabei und entleerte diese nun in unser Cockpit, zig Molas , eine feiner als die andere. Und so haben wir nun doch „richtige“ traditionelle Molas gekauft. Zwei symmetrische – „Tanzende Kunas“ und „Wellen“ – fuer den Wechselrahmen im Salon, eine schlichtere wird – nach Ueberlegungen, ein Mola-Kleid zu schneidern – nun zum Mola-Rucksack, dazu eine mehr gegenstaendliche mit stilisierten Pelikanen „nur so“. Und ploetzlich verstehe ich gut, was andere zu immer neuen Mola-Kaeufen treibt – es gibt wirklich sehr schoene. Die NAUTIBEARen haben mittlerweile 200, wie es hiess.
Nicht schlecht fuer den Geldbeutel also, dass wir bald hier aufbrechen – der Kanal ruft, und da ist Schicht mit Molas. Demnaechst verdingen wir uns in COlon als Linehandler, damit wir die Prozedur schon mal mitgemacht haben, ehe es uns an den Kragen geht.
Bis dahin: Palmeninsel, Riff und tuerkisfarbenes Wasser. Wir sind mittendrin!

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