Nichts Neues …

Islas Holandes/Kuna Yala, 2.3.2010

Nichts Neues, auch im Westen Kuna Yalas nicht. Das Wetter ist weiterhin ungewoehnlich, regnerisch und sehr grau für die Jahreszeit und wenig Wind dazu, obwohl die letzten 3 Tage mal etwas sonniger waren. Merkwuerdig, merkwuerdig – ich schiebe es auf das Christkind, El Nino, das ja noch immer sein Unwesen treibt. Im zweiten Quartal soll es sich abschwaechen, das Kind, und dann wollen wir ja schon in Richtung Pazifik unterwegs sein. Derzeit weht jedenfalls draussen ein kraeftiger Wind – gut 6 Windstaerken, die vielleicht den Wechsel auf normale Wetterverhaeltnisse einlaeuten. Wir ankern im „Cut“ zwischen den beiden Inseln, die den unter Seglern geruehmten „Hot Tub“ bilden, und gucken auf’s Riff hinaus. Schoen schaurig, die Aussicht.

Mit der geringer werdenden Distanz zu Colon steigt die Spannung, was Kanal und Pazifik betrifft; andere Segler fragen aufgeregt nach, wer denn wann beabsichtigt, durch den Kanal zu gehen, man sucht Linehandler oder bietet sich als solcher an, die Pazifikkarten werden schon mal hervorgekramt. Nicht zuletzt hört man haeufig „…muss i denn, muss i denn…“-aehnliche Anwandlungen, auf die „Final Farewell Party“ folgt die „FINAL Final Farewell Party“. Mal wieder ein Scheidepunkt: Kanalfahrer trennen sich von den vielen, die auf der Atlantikseite bleiben, das sind insbesondere die Amerikaner, für die das Revier Karibik vergleichbar ist mit dem Mittelmeer für uns Europäer: warm, sonnig (?!). Nur kostengünstiger wird es hier wohl sein.

Nach ein paar Tagen semi-Robinson in Yansalardup – das „semi“ ist der ENOLA geschuldet, die uns kurz „besuchen“ kam – hörten wir, dass SIMPATICA einen ganz frischen Bericht aus Galapagos hat; also ankerauf und hinterhergesegelt, eine ganz schwere Passage, 2 Meilen gleich ums Eck nach Chichime. Und zwei Meilen bedingen gleich mal wieder 3 Tage Liegepause…
Und hier, in den oestlichen Holandes, liegt nun die halbe deutsche Kolonie der Langzeit-Panamasegler: GRETE, Vorkriegs-Krabbenkutter aus Friedrichskoog, die uns auf „Patacones“, gebackene Kochbananen aus dem eigenen Garten einlädt. Die NAUTIBAER ist schon da, ANTARES soeben gelandet. 3 von 5 Booten – plus die MOMO um die Ecke im „Swimmingpool“! – das klingt irgendwie nach „Club“, ist es aber nicht – es gibt kein Besuchs- oder Veranstaltungsprogramm, dem man verpflichtet waere, aber es ist dennoch nett. So suchen wir seit Sonntag nach einer Moeglichkeit, einen neuen Gasherd fuer AKKA nach Panama zu schaffen; da hilft dann diese Gemeinde der „Ortsansaessigen“, mit denen wir zusammen eine Loesung erknobeln koennen – im Gegenzug laden wir auf eine Runde Tauchgeraet ein.

Aber dann kann’s auch weitergehen. Der oben erwaehnte Bericht von der SIMPATICA macht wirklich Lust auf Pazifik, speziell auf Galapagos, wirbt er doch für „Schwimmen mit Pinguinen“, wahrscheinlich mit therapeutischem Ansatz, und unterstreicht: Seelöwen sind ein Problem – und sie gewinnen IMMER. Und das waere nun wirklich mal was Neues.