4 Grad 29 Nord 81 Grad 07 W – 11.5.2010
Der dritte Tag Tag auf See hat begonnen – mit ziemlich wenig Wind, wie zu erwarten war; das heutige Etmal schon eher realistisch, aber immer noch erfreulich: 108 Seemeilen. Wir gucken uns die Augen matt auf den GribFiles von Wetterwelt und planen einen Weg durch das Labyrinth von seltsamen Windlöchern und unpassenden -richtungen. Aber eigentlich geht es doch ziemlich geradeaus – noch 40 Meilen bis zur Isla Malpelo und dann einfach weiter nach Südsüdwest, vielleicht schon ein Tickchen mehr West, aber nicht zu viel, sonst haben wir hinterher den Passat auf die Nase. Wie schon bei den Streckenberatungen für die Biscaya und Lissabon-Madeira macht sich die WETTERWLET übrigens gut – dies ist unser erster Versuch mit einem kommerziellen GribFile-Anbieter, und nachdem unsere Vor-Fahrer (siehe letzter Blogeintrag) geflucht hatten über die „überhaupt nicht stimmenden Gribfiles“, können wir nur sagen: Passt. Bisher jedenfalls, und darauf bauen wir nun einfach – alles andere wäre ja ebenso im Nebel gestochert. Letzteren gibt es hier aber glücklicherweise derzeit nicht, für aber ein sensationelles Dauer-Wetterleuchten zu unserer Linken in der Nacht, stundenlang, ohne Unterlass. Naja, und dann haben wir noch die üblichen Squalls, die sich trotz aller Windarmut immer mal dazwischen schieben – die kommen immer dann, wenn gerade Wachwechsel war und einer von uns beiden das müde Haupt zum Schlaf gelagert hat. „Komm mal rauf! Reffen!“ Ich versuche schon immer ganz fröhlich bei dieser Aufforderung zu klingen. Jetzt schauen wir mal, was die Nacht bringt. Vorher gibt es frisches Roggenmischbrot mit panamesischem Belag. Lecker war heute mittag die filetierte Pomelo mit Balsamico, als Beilage zum den restlichen Champignons, die in ein Risotto gewandert waren. Kochen, lesen, abwarten. Galapagos rückt langsam näher. Die Vorausmeldungenjedenfalls klingen sehr verlockend – schönes Klima, nette Viecher. Noch 6 bis 7 Tage. Und noch 2 Pomelos.