0°51 N 83°46 W, 14.5.2010
… ich fasse mich weiterhin kurz: es ist nach wie vor anstrengend. Ich grinse zwar, während ich hier, auf dem Naviplatz sitzend, schreibe, aber mein rechter Fuß keilt sich in Schulterhöhe am Niedergang fest, auf dem Herd hopst eine Suppe, von der Arbeitsfläche hopste vorhin die Kaffeekanne, der Eigner hopst wiederum gerade an Deck, um lustige Segelmanöver vorzubereiten. Wir wollen mal die Fock am Kutterstag anschlagen, um zu gucken, ob bei Passatsegeln hoch am Wind (augenscheinlich eine Spezialdisziplin der Galapagosstrecke!) nicht vielleicht dieses kleinere Segel vorteilig gegenüber der gerefften Rollgenua ist.
Jedenfalls ist es so, dass wir seit 23 Uhr letzte Nacht Galapagos ansteuern können, wir kloppen aber immer noch Höhe, denn heute Abend kommt der Wind nochmals ein bisschen südwestlicher. Danach wird die Lage aber wohl übersichtlich, Windrichtung immer „passatiger“. Uns soll es recht sein. je richtiger die Richtung umso besser, denn die Mails, die uns aus Galapagos erreichen, lassen die Spannung steigen. Die Seelöwenfamilie, die auf ENOLAs Heckplattform genächtigt hat, musste sich leider ein anderes Quartier suchen: Löwens pflegen in der Nacht um die besten Kuschelplätze zu rangeln. Lautstark. Die einen nervt’s, wir freuen uns drauf. Bis wir es auch besser wissen.