Unterwegs

2 Grad 01 N, 091 Grad 17 W, 1.6.2010

Unterwegs, oder, wie die Funker sagen: „Vessel(s) underway“. Ich sitze gerade nach dem Frühstück und warte auf die Funkrunde des „Puddle Jump Net“, zu deutsch das „Pfützenhüpfer-Netz“, eine freundliche Untertreibung der Distanz, die wir zurückzulegen haben. Der Diesel rennt seit gestern 17 Uhr, leider, wir haben so gut wie keinen Wind, nachdem sich der Start gut angelassen hatte. Nun versuchen wir, etwas weiter südlich Wind zu finden, ohne gleichzeitig aus dem Strom herauszufallen, der uns mit ungefähr 2 Knoten in die richtige Richtung drückt. Aber so wie uns ist es in letzter Zeit augenscheinlich allen gegangen, wir haben ja auch zur MOMO Funkkontakt und zur THULE, die ein paar Tage voraus sind, und sogar Oscar mit seiner ZENITUDE, längst in den Inseln angelangt, wusste vor seiner Klage über 10 Tage Waschmaschine über 3 Tage „very slow“ zu berichten.
Geduld ist die Devise. Immerhin schieben wir derzeit noch mit etwas über 6 Knoten über Grund, da gibt es nichts dran zu meckern. Die erste Nacht war schon ganz gut, vielleicht war die Pause in Galapagos nicht lang genug, um uns bei „Null“, sprich: Einschlafstörung, Übermüdung, wieder anfangen zu lassen. Rings um uns begleiten uns (noch) Schwärme von Wellenläufern, putzige kleine Seevögel, die kleinsten überhaupt; ab und an dümpelt eine kleine Gruppe Seelöwen an der Oberfläche und sonnt sich. Und nicht zu vergessen das Willkommenskommittee , das uns gestern zwischen Floreana und Espanola empfing: …zig, wenn nicht hunderte von Delfinen, die meisten sehr zielstrebig quer zu unserem Kurs, aber kleine Gruppen ließen sich von AKKA ablenken und spielten eine Weile um unseren Bug herum.

Jetzt legt Ben von der „Blauwe Pinguin“ los mit dem Netz, wir melden uns wieder!