Da waren s nur noch 8…

5 Grad 45 S / 110 Grad 08 W, 16.6.2010

Acht? 8 Boote natürlich, im Funknetz, von ungefähr 25 zu unserer Startzeit. In den letzten Tagen rappelte es nur so an der Ziellinie in Nuku Hiva, Hiva Oa, Fatu Hiva. Heute kommt MOMO an, und CEOL MOR, SULEIKA, ANTIPODES und wie all die beneidenswerten Mitsegler heißen.
Wir nähern uns hingegen mit dem Freitag langsam unserem Wegpunkt „halbe Strecke“; wahrscheinlich werden wir mal wieder sagen: „… ach, das muss während meiner Nachtwache gewesen sein…“ Andere köpfen dafür einen Flasche Irgendwas, auf der SLIP AWAY teilte man sich immerhin eine Dose Panama-Bier (womit auch geklärt wäre, welche Gesprächsinhalte es bei Puddle Jump über Position und Wetter hinaus gibt). Der Strom der Galapagosbesucher tröpfelt nur noch, heute hat sich die QUEST bei uns eingereiht, die noch mit uns in Santa Cruz geankert hatte, und was bedeutet, dass dem Pacific Puddle Jump noch zumindest eine Frist von 3 Wochen gegeben ist.

Wir warten auf den Mond, ich besonders, denn derzeit geht er in meiner ersten Freiwache unter, und ich muss mir von Andreas vom Wachstum der Sichel berichten lassen. Sonst gibt es nichts Spektakuläres zu berichten, bislang ist alles „Standard“, bisschen zupfen hier oder schrauben dort. Einen riesigen Erzfrachter mussten wir eine Meile vor dem Bug durchlassen, das dritte Schiff auf dieser Reise, wobei man von dieser Menge noch getrost die Megayacht AVALON abziehen kann, die in Santa Cruz vor uns geankert hatte und schlicht auf dem gleichen Weg ist wie wir. Auch nicht schlecht – zieht nächtens mit 11 Knoten an uns vorbei und grüßt beiläufig über Funk; das ist genau doppelt so schnell wie wir. Der erwähnte Erzfrachter KING ORE allerdings war schon eine ordentliche Nummer. Zunächst kriegten wir ein Radarsignal und dann das vom AIS: 1000 Fuß lang, 18,5 m Tiefgang. Der schob, als er dann endlich in Sicht kam, einen Berg von Bugwelle vor sich her. Ziel: Iskenderun/Türkei. Rund Kap Hoorn – so was passt einfach nicht durch den Kanal…

Ach, und dann hatten wir nochmals eine Delfinshow. Hunderte, es ist nicht gelogen, und alle in Jagdstimmung, pfeilschnell, mit Riesensprüngen. Mittlerweile sind unsere Münder wieder zugeklappt, aber das war der ultimative Delfinauftritt. Bilder gibt es auch. Frei nach Klaus Lage: „…tausendmal geknipst – tausendmal ist keiner drauf… „. Die verwertbare Ausbeute liegt bei einer Handvoll. Immerhin.
Bis demnächst dann – von jenseits der Halbzeitmarke.

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