Opua, 18.12.2010
Hier geht’s ab… Schon die ganze Woche!
Chronologisch: Am Dienstag kamen Zöllner und der Quarantine-Officer, mit einem Willkommenstäschchen aus Pandanus und viel Reklame drin, von A wie Angelbedarf bis Zilakis‘ „Cars for Cruisers“, zu deutsch: Autos für Segler. Ankern, ausschlafen, Opua erkunden – das ist eine Ansammlung von Gebäuden und marine-orientierten Betrieben um den großen Bootsanleger. Kaffee im Opua Café, Schnack mit diversen „alten Bekannten“ und unvermeidlicher Austausch über die Tonga- oder Fijistrecke. Nachdem wir am Mittwoch einigermaßen ausgeruht waren und schon mal einem bescheidenen Shopping-Wahn (ERDBEEREN! SPARGEL!) im Supermarkt in Paihia verfallen waren (ui, ui, wir sind mitten zwischen die Normal-Touristen gefallen!, Delfin-Touren, Schorcheln, Tauchen und mit übermotorisierten Riesenbooten am Cape Brett vorbeibrettern!) wurde es am Donnerstag ernst.
Die Sache ist die: für Neuseeland scheint ein Auto unabdingbar zu sein, und wir hatten schon auf der Tonga-Passage und davor das hiesige eBay namens „TradeMe“ ausgeforscht und einen schicken VW-Bus ausgesucht. Für, schluck, 28.000 Kiwi-Dollars – aber Camper haben hier einen guten Markt und wenn man das Auto nicht völlig zerstört kann man es gut weiterverkaufen, zumal wir unseres wahrscheinlich für 2 Saisons in Neuseeland brauchen.
Um am Montag den Doktor in Auckland erreichen und auch dieses besagte Auto anzuschauen zu können, wurde bei Opua Auto für eine Woche ein Leihwagen ausgegriffen. Fein. es gießt in Strömen, wie überhaupt seit Ankunft, wir rollen die Straße hinunter: „… bei Cars for Cruisers erkundigen wir uns kurz, ob er uns im Zweifelsfall beim Erwerb des Autos heflfen kann“. Philip hatten wir schon am Vortag kurz getroffen und er hatte uns „ganz uneigennützig“ dieses Angebot gemacht – und überhaupt, wer ist dieser Philip?! Wir kennen den von irgendwoher, und kramen in den Hirnen zurück bis in Berufszeiten… Machen wir’s kurz: Philip war mit Frau Unilda, Töchterchen Mishell und seiner XTACY in Huahine, und wir haben schon mal zusammen Pfannkuchen am Strand gebacken. Wenn das keine Geschäftsanbahnung ist. Wir schnacken und gucken auch seine Autos an, immer diesen VW-Bus imKopf .
Und hier ist das Ergebnis: FLJ 126!
Wat sacht Ihr nu‘ ?? „Registered Ownership“! Hier kann man dem fast geschenkten Gaul mal ins große Maul schauen:
Wir sind Autobesitzer. Ein bisschen pervers fühlt sich das an – aber wir sind in allerbester Gesellschaft, denn nur wenige der hier liegenden Yachties kaufen sich keinen fahrbaren Untersatz. Das Geheimnis liegt in der japanischen Auto-Politik: dort werden nämlich PKWs nach 6 Jahren (angeblich?!) ausgemustert und in Massen in die Welt verschifft, vornehmlich nach Neuseeland – und wir können dann einen 1998er Mitsubishi Chariot „Grandis“ für 5.500 Dollar erwerben, so ungefähr 2.700 Euro. Mit Rückkaufgarantie. Der Grandis scheint ganz gut in Schuss zu sein und ist lang genug, dass man unterwegs auch drin schlafen kann. Ein prima Ersatz für den teuren Camper, und deutlich unauffälliger – wir treten quasi als Kiwis auf. Mit gebrauchter Japanerschlurre, wie jeder andere hier. Plan ist allerdings, ein modernes Zelt zu kaufen und darin zu schlafen, wenn es denn nicht gar so nass und kühl ist wie zur Zeit. Die Südinsel ruft. Und die Outdoorläden in Auckland.
Aber ehe wir da sind, müssen wir noch die Nierensteine versorgen, das geht gleich morgen los, also reisen wir gleich nach Auckland. AKKA bleibt hier. Und dann lassen wir noch die Kiwi-Ferien vorbeigehen, aber dann! Die Schipperin muss nach Stewart Island. Antarktis gucken! Wir melden uns …
PS: Wer zurückblättert, sieht ein Bild vom „Stillen Ozean“ am Wochenende. Wir sind immer noch beeindruckt…