Auckland, 22.12.2010
Die AKKA liegt in Opua und wir haben unsere erste größere Ausfahrt mit Mitsubishi „Grandi“ Grandis hinter uns.
Selbst die Park(tor)touren bei den großen Malls gingen glatt – nur zwei Dinge bleiben einem bei der Umstellung auf Linksverkehr für eine Weile: der Kopf schnellt beim Rückwärtsfahren erst mal nach rechts und außerdem „blinkt“ man noch eine Weile mit dem Scheibenwischer…
Die Malls waren schlimm. Für’s Budget. Ein neues Telefon für die Schipperin, die x-te externe Festplatte, ein MP3-Player für’s nächtliche Hörbuchhören, das war geplant. Der Verzicht auf den Camper zog aber längere Wanderungen durch Outdoorgeschäfte nach sich und bei Kathmandu wurden wir fündig. Sehr schick, so ein ratz-fatz-Aufstellzelt in Kuppelform, mit großer Apsis und aus (hoffentlich) ziemlich wasserdichtem Nylon. So etwas geht natürlich nicht ohne Isomatten, nicht diese harten Schaumdinger aus den 70ern, nein, wir hatten ja schon seit den 90ern moderne, selbst aufblasende ThermaRest-Matten für die Afrikareisen – die Entwicklung ist aber parallel zu unserem Alterungsprozess fortgeschritten, und mit eben diesem gingen auch unsere Ansprüche in die Höhe, will sagen: wir betten uns nun auf rückenfreundlichen Matten von 5 cm Dicke. die angebotenen 7,5 cm haben wir tapfer abgelehnt – soo alt sind wir ja nun noch nicht.
Und dann: Buchladen. Wir konnten uns gar nicht trennen. Sachbücher zur Südinsel waren ja noch einen einfache Aufgabe, aber „Borders“ in der Sylvia Park Mall hatte kilometerlange Regale voller Bücher, und eben nicht mehr das „New York Times Bestseller“-Schrott-Konzentrat, sondern richtig schöne Bücher. Also lesen wir jetzt den von der Familie empfohlenen „Vielschreiber“ Bernard Cornwell und seine Utred-Geschichten aus dem 9. Jahrhundert im Original. Natürlich bleiben noch Deutschbuch-Wünsche, vor allem wären ja mal deutsche Magazine oder Zeitungen etwas Nettes. Die ZEIT kommt uns übrigens neuerdings als Podcast – ausschnittsweise – an Bord! „Buchladen, die zweite“ ist aber vertagt auf den nächsten Auckland-Besuch. Wir müssen sowieso nochmal ins Voyager-Maritime-Museum, die Fülle der Exponate war für den gestrigen Nachmittag schlicht zu umfangreich – ich würde gern die 48-minütige Dokumentation zu Peter Blakes Whitbreadreise sehen und länger vor der Bildwand zu Graf Luckner stehen, letztere sehr interessant und eher neutral gehalten. PAMIR und PASSAT sind irgendwo vertreten, wir haben den Teil nicht mal gesichtet, dafür haben wir allzu lange vor den polynesischen und melanesischen Kanus gestanden und gestaunt – die Jungs (und Mädels) waren wirklich mutig, aber nicht nur das: deren Reisen waren ja keine Himmelfahrtskommandos, gefährlich zwar, aber doch geplant, und die Rückreise war durchaus vorgesehen. Toll.
Am Dienstag haben wir der Schiffstaufe der „Pacific Pearl“ beigewohnt, Neuseelands erstem „Superliner“, wie man das nannte. Eine schlichte Umtaufaktion, ungefähr so wie wir einen Mitsubishi Grandis gekauft haben, hat sich P&O eine alte Kreuzfahrt-Schlurre gekauft, aber die Auckländer hat’s gefreut, es gab Musik und Maoritanz und Feuerwerk.
Last but not least haben wir unseren Freund Doug getroffen, immer noch mitten drin im VW-AUDI-Trubel (ein paar Marken sind dazugekommen, zum Beispiel Maserati, Peugeot etc.), und diesen Besuche müssen wir wiederholen, vertiefen und quatschen, quatschen, quatschen. Darauf freuen wir uns. Die Krankenhausgeschichte ist diagnostisch gut ausgegangen, die Steine sind noch da, aber es besteht keine Notwendigkeit für eine unmittelbare Behandlung; mal schauen, wie das weitergeht. Übrigens, die Website ist gerade parallel aktualisiert! Hurra! ** Damit hat nun auch der „Ostseesommer“ endlich ein Ende gefunden. Vielen Dank für die lange Zugangszeit an die geduldige Bedienung vom QUATRO Bistro am Greenlane-East-Kreisel… Peinlich, wenn man sich nach dem Frühstück noch 2 Stunden an 2 „Flat White“-Kaffees festhält, und kostenfrei surft und surft und surft…
.. und jetzt?! Fahren wir aus Auckland RAUS. Whangarei angucken, vielleicht halten wir auch noch bei der Hütehundshow an, die wir gern sehen würden, in jedem Fall kommen wir an atemberaubenden Ausblicken auf die Tasmansee vorbei, und dann wartet Fräulein AKKA auf uns. Home, sweet home. Boat sweet boat.
Bis bald und schon mal vorab fröhliche Weihnachten von den AKKAnauten!
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** von wegen „hurra!“ Ich kontrolliere gerade die Seiten einzeln online, und da sind nun einige nicht nachvollziehbare Layoutfehler drin. Sieht so aus als würde es morgen eine Weihnachtssitzung im Internetcafé geben…