Opua, 3.7.2011
… immer lustig in Bullerbü. In Opua natürlich. Ja, Wetterkartenraten ist weiterhin lustig, aber die richtig komischen Aktionen kommen dann doch als Überraschung…
So richtig dolle war die Nachtruhe nicht – man muss vor Ankunft des angekündigten Wochenendtiefs eingeschlafen sein, wie der Eigner gestern, dann klappt es auch mit dem Durchschlafen. Ich musste nach dem Samstagabendprogramm – Kojenliegen mit Wärmflasche und Film: „Coco avant Chanel“! Sehr nett! – noch mein eBook auslesen, den zweiten Kluftingerkrimi, und wenn es dann erst mal heult und klappert, dann schläft es sich nur flach. So flach, dass man um 5 Uhr kurz aufhorcht: war da was? Rigggeräusche irgendwie anders, irgendwie mehr… Rausgucken: Mensch, SELKIE, was machst Du denn hier? Die kleine Nachbarin von der Nachbarboje sitzt knapp vor unserem Bug. Nach kurzer Beobachtungszeit wird Andreas geweckt – das ist mir deutlich zu nah, und in der Tat, bei stockfinsterer Nacht, Regenböen und Tidenstromgeschwurbel kommt der Bootshaken zum Einsatz… Hau ab hier! SELKIE dümpelt in der Strömung, und wir, mit unseren deutlich höheren Aufbauten, „segeln“ im frischen Ostwind in ihre Richtung. Na, jut, im Morgengrauen geben wir auf – wir lösen unsere Leinen und verholen uns erst mal an die nächstbeste freie Boje.
So gegen 9 weist uns die Marina eine neue Boje zu, die erst mal mit dem Dinghy mühsam gesucht werden muss. Nasse Aktion. Tja, und dann… Das 6- Monate-manöverfrei-Syndrom… Nochmal Leinen los, gefolgt vom klassischen Missverständnis – ich zeige vorn an, wohin Andreas steuern soll, und der wieder denkt, ich zeige an, wohin die Boje entschwindet. Glücklicherweise ohne dass eingekuppelt ist treibt die Boje schnurstracks unter den Rumpf und verschwindet, auf Nimmerwiedersehen, und AKKA hängt dran, irgendwie. Das Ende vom Lied ist ein lustiges Bademanöver bei 12° C Wassertemperatur – ich fand es nicht soo erschreckend, muss ich sagen und ich traue den nachbarlichen Temperaturangaben nicht ganz; ich hätte auf 14, 15 Grad getippt. Die Befreiuungsaktion geht nicht so ganz mühelos vonstatten, auch das Schnorcheln ist ein bisschen in Vergessenheit geraten, das Wasser trübe, es strömt und kabbelt um mich herum, aber im xten Anlauf kann ich den Boje-Propellersalat entwirren, AKKA ist frei.
Nun liegen wir direkt vor dem bekannten kleinen Inselchen, das wir Bonsai nennen, aber eigentlich Pine Island heißt. Schöne Lage, und keine feindlichen Schiffe in Reichweite. Aufgewärmt sind wir auch wieder, und von einem sehr lustigen Kaffee- und Kuchennachmittag auf der TRAMP zurück, genießen wir den Abend auf dem Sofa und lassen den Regen dröppeln, es heult auch nur noch manchmal ein kleines bisschen. Schlafen werden wir sicher gut.
Und was die Abfahrt betrifft… das kann noch lustig werden mit der Wetterraterei.