Opua, 11.7.2011
Pine Island liegt noch immer hinter uns, wir warten ein fieses Tief nach dem anderen ab, freuen uns auf Wetterfenster… und sind dann gleich am nächsten Morgen wieder enttäuscht. Wie heute. Wenn es aus dem Südozean heraus zu passen scheint, dann löst sich ein unangenehmes Tief im Norden, so wie jetzt gerade, und dabei hatten wir an eine Abreise am Wochenende gedacht. Fragt sich, ob man bei ungemütlicher Witterung losfährt, am späten Donnerstag, und den Weg nach Norden und Osten so weit schafft, dass der einsetzende Nordostwind einem nicht zu sehr auf die Nase weht in der Annäherung an die Inseln. Die Inseln… Tonga ist gerade auf den zweiten Rang der Ziele gerutscht, denn Fiji wäre sicher ein bisschen leichter zu erreichen. Hatte ich letztes Jahr zum Ziel „Niue“ mal gesagt, dass „die paar Grad den Kohl nicht fett machen können“?! Kann gar nicht sein…
Derweil versuchen wir uns in der Kunst, es hübsch warm zu haben – unsere Crew weiß wie das geht. Sie sitzen gleich dicht an der Heizungsanlage – Oma Wärmflasche, Mama Wärmflasche und die knackige rote, ganz neu in der Runde der Heizkörper. Sehr gemütlich – und Magermännchen trägt dazu standhaft schon mal die Schwimmweste.
Vorhin funkt Kerstin aus dem Minerva-Riff: „… ich sitze im Badeanzug! 29 Grad…“ . Dass ihnen – vor 17 Tagen nach Fiji ausgelaufen! – vor lauter Warten auf Wind mittlerweile die Zwiebeln ausgegangen sind, ist sicher nachrangig. Die haben’s richtig warm, und Geduld ist das Gebot der Stunde für uns alle! Der Eigner sagt dazu: „… irgendwann kommt der Plan C…“ Was das heißt? Noch andere Inseln?! Das sowieso. Neukaledonien, wenn es besser passt, Vanuatu – aber vielleicht doch auch: „Rucksack raus, Abflug!“ Aber bis dahin machen wir uns noch ein paar warme Gedanken.