Opua, 15.7.2011
Alles Gute kommt von oben, heißt es. Manchmal auch nicht so Gutes: Wir hatten ein Wetterfenster, Abreise heute spät, vielleicht ein bisschen ruppig am Anfang, aber so ist der Winter nun mal hier in Neuseeland, Dauer-Squash-Zone am Nordkap mit ordentlich Welle. Wir hatten ein Wetterfenster…
Im Moment planen wir die nächste Woche. Ausflugszeit, denn was da von oben kommt ist ein Tief aus Neukaledonien, das sich zum Beginn der Woche genau auf unseren geplanten Weg legt. Nichts Schlimmes, aber für eine angenehme Reise ein echter Krampf. Die verbliebenen Yachten -Tenaya, Tramp, Wakataitea, Lark … – rätseln am Wetter herum und machen es sich ein bisschen gemütlich. Kopfkratzend. Die Liste der konsultierten Wetterdienste und Modelle wird bei uns immer länger – für Wetter-Freaks: Die Interpretation von NOAA überlasse ich gerne Winfried, der uns treu aus Deutschland mit Prognosen und Tipps versorgt; gestern war ich im Marina-Büro, und dort kriegte ich zu Winfried zu hören: „… he is THE guru…“ Was für ein Glück, dass man Mailkontakt pflegen kann. Dazu gibt es in der Runde Expertenrat von Bob McDavitt und Weather Commander, in der morgendlichen Funkrunde leitet uns Christian von der DONELLA durch die Vorhersagen, denn er lauert selbst auf ein Fenster nach Neukaledonien, und persönlich schauen und vergleichen wir Passageweather, NZ Metservice, Bureau of Meteorology Australia, Wetterzentrale, ECMWF, Wetterwelt, GFS-GribFiles…
Aber auch der größte Haufen an Vorhersagen ändert nichts an den Tatsachen: wir hängen fest. Und hinter dem vermaledeiten Tief sitzen zwei Tiefs aus West und blocken das verheißungsvolle Hoch über dem Australischen Kontinent, das wahrscheinlich, bis es zu uns kommt und uns den gewünschten Wind servieren könnte, den Schwächetod gestorben ist.
Das war jetzt schön langweilig, gelle?! Für uns … nicht. Es bleibt spannend.