Voll gut und medium gut

Minerva Reef North, 27.5.2012

Ha! Wir haben das Dinghy aufgepumpt, es liegt startbereit an Deck und wir können einen Riffausflug veranstalten! Sollte sich jetzt jemand wundern, wieso man ab Ankunft am Donnerstag 2 1/2 Tage braucht, um das Dinghy klar zu machen – gut gedacht. Die schiere Meteorologie war dagegen, denn es hat bis heute (immer noch 20 Knoten aus Südost) geblasen und geblasen, in der Nacht von Freitag auf Sonnabend in Böen sicher über 40 und gestern abend konstant über 30… Das lässt einen dann schon mal denken, wie der Anker so liegt und wieviel Kette man draußen hat (Mantra: 65 m sollten reichen). Wir waren insgesamt 18, 20 Schiffe im Ankerfeld, und man konnte so manche Verabredung platzen hören: „… kriegen bei dem Schwell den Aussenborder nicht angehängt!“ oder „… gegen die Welle kommen wir nicht an!“ Also haben wir es erst gar nicht versucht, haben uns mit Hausarbeit beschäftigt, Patrick O’Brian gelesen und Richard Stark, genäht (die Bernette wird verkauft, Bordnähmaschine ist… die alte Bernina!) und gebastelt. Eine Runde ums Schiff geschwommen und den Rumpf in Augenschein genommen; unsere Propeller-Wunderfarbe aus 2011 funktioniert immer noch – wir haben auch nach 6 Monaten Liegezeit in Opua noch immer einen Prop glatt wie ein Babypo. Voll gut. Auch sonst ist AKKA zumindest „untenrum“ schön sauber, bisschen Algenschmiere, die wir in den kommenden Tagen abwischen werden, die Bordwände allerdings brauchen an einem ganz stillen Ankerplätzchen mal eine Politur.

Gut ist, dass die Solarpanele seit heute wieder Sonnenkraft in die Batterien schaufeln, denn als wir heute früh aufstanden, gedachten wir, den Windgenerator wieder einzuschalten, und es tat sich nichts – der hat wohl in den dicken Böen irgendwas abgekriegt. Was heißt, dass der Eigner schon im Mast war,aber zunächst mal nichts feststellen konnte. Jugend forscht, auch weiterhin, aber so lange die Sonne scheint kommen wir mit dem Energiehaushalt auch mal eine Weile ohne Wind klar. Nur den windgenerierte Power-Überschuss, der dem Eigner den Duschboiler wärmt, der bleibt aus.

Jedenfalls brechen jetzt wohl ein paar genussreichere Tage in Minerva an – und nachdem heute 3 oder 4 Tonga-Fahrer „hoch am Wind“ und gegen 3m Welle aufgebrochen sind, teilen wir uns das Riff nur noch zu fünft. Manche nennen es „sportlich“, wenn man gegenan in 3-4 m Welle hineinbolzt, wir nennen das quälend. Und warten auf günstige Winde, die vielleicht schon am Donnerstag kommen. Bis dann!

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