Savusavu

Savusavu, Vanua Levu/Fiji, 8.9.2012

Ja, ja, ja, wir leben noch und alles ist fein!

Wir hatten eine gute Reise von Wallis nach Fiji – leider fielen die Horn-Inseln (=Futuna)  dem zum Opfer, was wir dann am Mittwoch/Donnerstag hier zu „erleiden“ hatten: widrige Winde. Und für nur einen Tag und das Risiko, entweder bei schlechtem Wetter dort ungeschützt zu liegen oder sich den Weg nach Fiji erkämpfen zu müssen, waren wir wieder einmal zu faul.

Wallis möchten wir wirklich gern, und es waren erneut die Begegnungen mit netten Leuten, die einem die Inseln so nahe bringen.  Zum Beispiel beim Trampen (die einzige Art von „Öffi“ auf der Insel) mit einem namenlosen Pickupfahrer, der uns in Richtung Zoll mitnahm…  „Oh, ich fahre ins Krankenhaus! Ich habe noch ein paar Flugtickets abzurechnen…“  AKKA: „….?!?…“  „Ja, wenn wir nach Noumea wollen, dann bezahlt das Krankenhaus den Flug!“  Klingt iregendwie schrill und nach: „… wir müssen mal wieder einkaufen, lass‘ Dich doch mal krankschreiben…“  Das ist wohl überspitzt, aber ein bisschen was wird dran sein.
Dann war da Babette, die ein wunderbares Saar-Deutsch spricht und uns einiges zur Motivation von Europäern berichtet, die das Leben auf Wallis gefangen hält:  „… die qualité des Lebens is viiiel bessär!  Und man macht viel partenage mit die anderen!“  Man teilt, was man hat – ich bring Dir Mangos, Du bringst Altbrot für die Tiere.  Und alle sind fröhlich und scheixxen was auf teure Supermarktpreise.  Man braucht das einfach nicht.

Aber wir!  Wir brauchen Gemüse vom Markt in Mata Utu, und der ist mittwochs und freitags von 6- …Uhr. „…“ heißt hier: bis 7, denn dann ist alles weg. Und wir hatten uns auf die Westseite von Wallis nach Halalo verzogen, weit, weit ab vom Markt-Schuss.  Also nix.  Gefriergemüse aus dem Supermarkt?  Das geht ans Budget – und schon trampen wir zurück, treffen auf die Bordelaiser  Jung-Juristin Davida („Davinda“), die nach Examensabschluss Ferien auf der Heimatinsel macht und uns gleich eine Inselrunde anbietet. „… ich muss nur noch schnell zu meiner Oma, was abgeben!“  Das Ende vom Lied ist, dass die Oma natürlich sofort in den Garten geht und einen Plastiksack mit Papaya und Bananen füllt. Für uns. Wir sind ja schießlich Gäste.

Und jetzt?!  Ist alles anders.  Die Leute unverändert freundlich, die Landschaft mächtig grün, am Strand nebeln die heißen Quellen – und alle sehen so melanesisch aus.  Toll!  Aus den Geschäften dudeln dazu reihenweise indische Weisen, die Sekretärin der Coprashed Marina (der Kopraschuppen von Savusavu ist – naja, war! – das älteste Gebäude der Fijigruppe!) heißt wie die Tochter unserer Zambischen Freunde Prithi, also Amarprith. India, India. In einem Holzschuppen an der Straße hört man sonores Rumsen und Stampfen: da wird Kava zu Puver gemahlen: Die Essenz des Südpazifik (für mich lieber: roher Fisch…). Und der Markt!  Was das Herz begehrt!  So schwer es auch war Polynesien zu verlassen: Welcome to Melanesia, scheint Savusavu zu uns zu sagen.

Ich renn‘ mal auf den Markt. Süßwasserkrabben für’s Sonntagsmenu kaufen.  Und allerlei mehr.

Keine Zeit in Savusavu!

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