Zwischen Rabi und Matagi

Horseshoe Bay, Matagi/Fiji, 23.10.2012

Zurück in Matagi. Leider?! Leider…  Oder auch nicht, denn mörgen früh fahren wir nun endlich weiter in die Lau-Gruppe, und das soll ja noch einmal ein Highlight dieser auslaufenden Segelsaison werden.

Mit Panea, Terri und Mariana in Paneas Hütte

Unser Abschied aus der Albert Cove war nicht besonders dramatisch, aber doch anrührend.  Wir hatten noch einen ganzen Tag an Land verbracht, mit Thoralf „Wigwam“ bei Panea einen kleinen LED-Strip montiert, und es war erfreulich zu sehen, dass am Abend dann schon ein kleiner Leuchtstreifen aus Paneas Hütte auf den Sand fiel.  Michael, der Zahnarzt sorgte dafür, dass Terri nun „minus 2 Zähne“ herumläuft, Assistenz ebenfalls von der Wigwam, das konnte sich Gundula nicht nehmen lassen. Es wurden auch noch kosmetische Korrekturen gemacht, so dass Petete nun ein noch strahlenderes Lächeln hat.
Bill hat sein neues Messer und dazu meinen alten IKEA-Wetzstahl, samt einem Kurs in Wetzstahlnutzung dazu. Wir hocken neben Mariana am Kokos-Bastfeuerchen (gegen die Nonos) und führen lange Gespräche, über die Kulturunterschiede zwischen den Fijianern und den Banabans auf Rabi. Über Familie. Über Schulangelegenheiten – als älteste und einzige von 8 Geschwistern hat sie selbst keine Ausbildung genossen, aber alle ihre Kinder sehr wohl. „… das ist wichtig, und deshalb bauen Teri und ich hier Kava an. Alles Geld aus dem „Grog“ geht in unseren Schultopf“.  Wenn das so ist, werden wir öfter mal eine Schale heben.

Am Donnerstagmorgen noch ein letzter Landgang, Besichtigung des wehen Knies (nun mit AKKA-Band-Aid-Strips und schon sehr schön abgeheilt!); von Panea in den Sand gezeichnete Anweisungen, wie man durch das Texas Reef nach draußen kommt. Noch eine kleine Inspektionsrunde um das chinesische Fischerboot, das seit Monaten verwaist (und mit einem klitzekleinen Loch im Bug) nahe seiner Hütte liegt. Wir geben vorsichtige Tipps, wie und was man da machen kann – und mutmaßen ein bisschen herum, ob die Herren Seegurkenfischer das Boot abgeschrieben haben oder doch wieder auftauchen.   Wir hoffen mal für die Albert-Cover, dass dem nicht so ist – ein Boot wäre nicht schlecht. und besser allerdings noch eines mit Außenborder.
Nach dem Abschied hieß es „ankerauf“ – nicht sehr lang allerdings, vielleicht für 2, 3 m Kette, dann geht die die Windendrehzahl in die Knie.  Wir wussten ja, wo wir lagen, aber 15 m Tiefe und eine eindeutig in den Korallen verhakte Ankerkette… nicht gut.  Wir fangen an herumzuprobieren – es ist eigentlich das erste Mal auf der gesamten Reise, dass wir uns derartig „festgefahren“ haben. Während wir mit dem Bugstrahlruder experimentieren – „zu welcher Seite kommt die Kette schneller fest?!“ – sehen wir schon den stets hilfreichen Zahnarzt sein Dinghy zu Wasser lassen, in der Hand etwas, was aussieht wie eine Flüstertüte – aber es ist eher eine Blinzeltüte, eine Unterwasserguckapparatur. So was könnten wir auch gebrauchen: man drückte die Tüte mit dem Glasboden unter Wasser und versucht, bei aller Unsichtigkeit den Grund zu erahnen. Immerhin besser, als ich es mit meinem Schnorchel gekonnt hätte, und tatsächlich, Michael hat einen Tipp, wohin wir vielleicht manövrieren können – mal hierhin, mal dort, und – klack! – die Kette kommt lose, hurray!  Andreas meint von achtern: „… dieses war der erste Streich…“, denn wir hatten die Kette ja nun 2 Tage am Grund rumpeln hören, und so ganz unrecht hat er denn nicht mit seiner Skepsis. Mühsames Ankermanöver, das… Noch ein weiteres größeres Hindernis, und steht noch ein weiterer Helfer auf dem Plan – oder besser: er schwimmt auf uns zu. Panea, hat sich seine Schnorchelsachen gegriffen.  Free-Diving, 20 m?!  Kein Problem, hatte er uns erzählt.  Kurz bevor er die AKKA erreicht, und wir seine Dienste doch noch in Anspruch nehmen müssen, sind wir frei. Wir winken dankbar zurück.

Der gesamte Besuch auf Rambi war anrührend, und während wir aus der Bucht dampfen, überlegen wir schon, dass wir vielleicht ein Ziel für’s nächste Jahr haben. Dann aber mit Tabak…  Bis dahin hoffen wir, dass ein paar von den Savusavu-Übersommerern unsere Lücke füllen.

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