Lauter Helden

Leonora, 25.3.2013

Da isser, der nächste Held des Australischen Outback:

Len Beadell – hat uns den Weg gebahnt. Jedenfalls teilweise

Eine Plakette, angebracht in einem „Ghost Gum“-Eukalyptus an der Great Central Road von Yulara nach Laverton in West Australien.  Aber nicht nur die haben wir gesehen, sondern auch einen Teil von dem, was Len Beadell so angerichtet hat und auch wie er das gemacht hat:  wie ein Irrwisch ist er durch Australien gerauscht, in den 40/50/60er Jahren und hat Straßen geschoben. Nicht er selbst, schließlich war er der Vermesser. Ursprünglich von der Raketenabschussbasis in Woomera /Südaustralien ausgehend, zog er mit seinem Trupp los, Doug Stoneham, der Bulldozerfahrer, Scotty Boord mit dem Grader, dazu ein Koch, ein Fitter und nicht zu vergessen Lassie, der Hund. Immer schön geradeaus, wie wir sehen konnten.  Manchmal hatte er die Familie dabei, Frau Anne (Anne Beadell-Highway), Töchterchen Connie Sue (nur ein paar Monate alt und schon Patin für den „Connie Sue-Highway“), Gary-Road und Jackie-Corner…  Australier eben.  Beadell wird hier als der letzte wahre Entdecker gehandelt – und was er hinterließ, machte unsere Reise alles andere als heldenhaft: eine schöne, glatte Dreckstraße. Breit zumeist, und außerdem in weiten Teilen frisch gegradert. Nur die armen Behörden im Northern Territory scheinen nicht ganz so viel Geld für ihre Straßen aufbringen zu können wie die in Geld und Bodenschätzen schwimmenden Westaustralier.  Ein paar andere Autos gab es auch, vor allem aber viele, viele Schrottautos jedweden Alters am Straßenrand, die meisten schön säuberlich abgefackelt, und er Straßenrand ist garniert mit Reifen, Reifen, Felgentrümmern.  Klingt nach Drama, ist es aber für den normal ausgerüsteten Touristen nicht: das Drama erleiden vor allem die „Hiesigen“, die mit fast abgewrackten Japanerschlurren und noch haarsträubenderer Reifenausstattung auf die Reise gehen.  Von Vierradantrieb keine Rede. Oder von mindestens zwei Ersatzrädern. Das sind dann schon eher die Helden…

So sind wir heute in Laverton angekommen und haben noch die 120 km bis Leonora auf Asphalt „genossen“, sitzen in fönartig warmem Wind und belauschen die Prospektoren ringsum, die von Erzadern und seltenen Erden schwärmen.  Und suchen nun unsererseits nach dem rechten Weg. So richtig Lust auf den dicht besiedelten Südwesten kommt nach den vielen Tagen abseits der großen Pisten nicht auf – mal gucken, wohin es uns treibt.

Vielleicht findet sich morgen noch ein Bild zum Roadhouse-Kino oder Ähnlichem.  Es war nämlich bei aller Streckenlänge auch recht unterhaltsam.

Vierhufantrieb. Bis in die 30er Jahre der Antrieb der Wahl.