Luganville, 2.11.2013
Schreibt doch einer aus Hamburg: „… habe gerade Eure Position gegoogelt. Da stimmt was nicht – Ihr seid in einer Lagune, die man nur mit 1 m Tiefgang erreicht! Bisschen ungenau…“.. Ganz genau. Unsere Position – wohl eher ungenau die Googlatur.
Ich gebe zu – ich liebe diese flachen Pässe (was nichts mit Fußball zu tun hat); da geht einem, wo auch immer frau steht, im Bugkorb, auf dem Besan, auf den Granny-Bars, das Herz auf, selbst wenn, wie in diesem Fall, ein freundlicher Geist ein paar Baken gesteckt hat. Oder besser gesagt: es geht mein Dings auf Grundeis – wir haben dann immer ein paar angestrengte Momente, schließlich steuert der Eigner, vertraut teils auf die Elektronik, teils auch nicht, dafür ein bisschen auf meine Handzeichen, und ich vertraue auf meine Augen, ich kann nämlich besser Wasserfarben beurteilen – aber es tut mir immer gut, wenn wir über die Korallen weg sind.
Da wo wir waren – der „Cyclon-Ankerplatz“ vor Oyster Island an der Ostküste von Santo – hat nur ein ganz kurzes Stück solcher nervenaufreibenden Passage, aber es reicht dennoch. Natürlich war die ganze Zeit mindestens 2.50 Wasser. Da sind dann noch reichlich 60 cm (so breit wie ’ne Waschmaschine!) Platz bis es kratzt.
Dafür war der Ankerplatz selbst herrlich ungestört. Es gibt zwar ein Resort in der Nähe – Santo ist ein beliebtes Aussie- und Kiwi-Reiseziel – aber die Handvoll Gäste war ziemlich weit weg; dies ist auch der freundliche Geist, der für die Baken gesorgt hat. Zum Lunch haben wir uns zum Dank dort eingefunden und eine Portion rohen Fisch verspiesen; mit irgendwas muss man ja die Frage nach dem Passwort für den Internetzugang rechtfertigen.
Und dann gab es einen wunderschönen Ausflug zum Blue Hole. Mit Süßwasserschwimmen nach einer langen Dinghyfahrt flussaufwärts, Dschungel pur mit allen Geräuschen, die Vanuatu zu bieten hat, schattig, kühl und klares Wasser. Das gefällt auch den Santo-Fleischrindern, denn die baden höchst genussvoll.
Alles easy also, und auf dem Rückweg haben wir die Tide noch besser getroffen, mit 3 m waren wir dabei – rein optisch war es jedoch immer noch das gleiche „Vergnügen“.
Die Abgeschiedenheit und Ruhe haben wir zu ein bisschen hauswirtschaftlicher Unruhe genutzt, allerlei Reinigungs- und Ordnungsarbeiten für die Australier und ihr Empfangskommittee vorgenommen und den Rumpf geschrubbt. Der ist dieses Mal ein bisschen bewachsener ist als zuvor – erstmalig hatten wir das Anschleifen der Kupferbeschichtung nicht selbst
ausgeführt. Da muss frau wohl nochmal ran – möglicherweise reicht ein feiner Anschliff unter Wasser, mal schauen. Alles muss man selber machen!
Und jetzt sind wir zurück in Luganville und fangen langsam an, auf’s Wetter zugucken. Wenn’s losgeht, sagen wir Bescheid!



