… noch ’n Kontinent

24 Grad 21 Süd – 153 Grad 08 Ost, 11.12.2013

Gerade ist die AKKA auf’s australische Kontinentalschelf geklettert, das Echolot schnackte von unendlich auf 200 m, und nun, 2 Meilen danach, sind es nur noch 20m und die Nordtonne an der Einfahrt zur Hervey Bay liegt querab. Spannend im Dunklen – man fragt sich im finsteren Teil von Halbmondnächten dann schon, ob da nicht vielleicht böser Strom steht oder vielleicht eine ordentliche Welle. Alles Fehlanzeige. Der Himmel im Nordosten färbt sich bereits orange, die Sonne wird nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen. Leer, das kann man sagen, ist es hier nach so vielen begegnungsarmen Monaten im weiten Pazifik nicht mehr: diverse Frachter und Tanker, die die australische Küste rauf und runter nudeln, machten die letzte Nachtwache spannend.
Völlig albern eigentlich: früher hat man beim Rundumblick je nach Sichtverhältnissen einen Quer-/Auf-/Gegenkommer vielleicht auf 5, 6 Meilen sehen können – heute beschäftigt man sich schon ein Stündchen vor der Begegnung mit dem „closest point of approach“ und dem Begegnungszeitpunkt, alles dank AIS, eine schöne Einrichtung und so kurzweilig! Und noch schöner zu sehen, wenn ein dicker Pott für uns den Kurs wechselt. Ganz knapp – 1 Grad, 2 Grad, gerade so dass es „passt“ – machen sie das, die freundlichen Kollegen von der Berufsschifffahrt; das kommt, weil wir ja selbst eine AIS-Position senden – eine äußerst günstige Konstellation für funk-schüchterne Schipperinnen, denn früher hätte man die Schiffe angerufen, nach ihren Absichten gefragt und ob sie einen „auf dem Schirm“ haben. Heute gegen Abend werden wir in Bundaberg sein – dann kommt die große Zoll- und Quarantine-Arie, auf die wir gespannt sind; Joel Kraut freut sich schon, hat er geschrieben. Worauf bloß? Auf die auch unter den Bodenbrettern gewischte AKKA? Wahrscheinlich. Leider ist nur punktuell gewischt: nämlich da, wo ich gestern zur Frühstückszeit einen Milchkaffeeregen veranstaltet hatte. Aufwischen bedeutete das Aufschrauben eines Bodenbrettes, wegen möglicher Entwicklung von Käseduft… Ganz dringend hätten wir das nicht gebraucht, aber man lernt ja nicht aus: die Alu-Caffettiera ist natürlich kopflastig und haut, wenn man sie geschickt positioniert, im Seegang auch gleich noch die bereits gefüllten Kaffeebecher mit „ins Publikum“. Schöne Schweinerei. A propos Schweinerei… wir müssen noch Schinken vernichten. Schwein darf nämlich gar nicht nach Australien. Das wird ein üppiges Frühstück. Mit neuem Versuch: Kaffeekochen ohne Schweinerei, dafür ein bisschen Schweineschinken an reichlich Spiegelei. Eier gehen nämlich auch nicht… Cooking the food does not help, heißt es. Also auch kein Kuchenbacken.

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