Rosslyn Bay, 8.6. 2014
Nicht Aufregendes zu berichten von und auf der AKKA!
Wir hatten eine mittelmäßig angenehme Fahrt, von Donnerstag (ganz) früh bis zum Sonnabendnachmittag, von Mooloolaba nach Great Keppel Island. Ein klein wenig mühsam war es, denn der Wind war eher dünne und dann noch, wie man so sagt, „auf den Arsch“, das mag AKKA nicht so; sprich: Motorsegeln war zumindest zeitweise angesagt. Grundsätzlich mögen wir das nicht so sehr, aber ab heute Nacht soll es anfangen zu pusten, und dann auch noch ordentlich – dazu bis zu 5 m Welle, das ist starker Tobak, also war uns an einer pünkltichen Ankuft gelegen. Und das schlechte Wetter bedingt wiederum, sich ein Schlufploch suchen zu müssen – davon gibt es in der Gegend zwar einige wenige, nur leider sind die dann mit enormen Tidenströmen beaufschlagt, und wer weiß, ob sich am südlichen Ende von Port Clinton tatsächlich ein freier Ankerplatz befunden hätte. Also haben wir uns nochmals in einer Marina eingemietet – in der Keppel Bay Marina. Während es hier ab morgen bläst, können wir zumindest das Schiff verlassen, ein paar Einkäufe tätigen, Reste wegbasteln…
Aber spannend ist eine Marina auch so… An jedem Steg hängt ein großes Schild: Unter keinen Umständen baden oder sich aus sonstigen Gründen ins Wasser begeben. Nicht danach suchen! Und sich, falls es zur unglücklichen Begegnung kommt, sich nicht annähern… Nach was suchen?! Naja, hier wurde letzte Woche ein Salzwasserkrokodil gesichtet, sicheres Zeichen dafür, dass wir nun wirklich im tropischen Queensland angekommen sind. Na, toll.
Ein ganz kleines bisschen nervt die Viecherei hier wirklich. Australier sparen nicht mit schönen Geschichten wie der von der „Eastern Brown Snake“, nach dem Taipan der zweitgiftigsten Schlange hierzulande, die irgendwo im nördlichen Queensland auf einer Yacht zugestiegen war und erst weit weit im Süden entdeckt wurde. Selbst unser Segelführer von Alan Lucas („Cruising the Coral Coast“) berichtet, dass der Autor mal zwei Tage an Deck geblieben ist, weil unten so ein Vieh hauste… Nein, will ich nicht! Also fahren wir nicht in die Flüsse rein und schon gar nicht, wenn es eine Flut gab oder dei Farmer die Zuckerrohrfelder abbrennen, dann ist nämlich Panik bei der versammelten Gifttiergemeinde angesagt, und bis zu einem Ankerplatz kann schlange leicht mal schwimmen.
Ein weiteres Ding sind die immer wiederkehrenden, ausdrücklichen Warnungen vor giftigen Quallen. Ich habe mir für den Eventualfall einer „Wasserung“ Leggings gekauft und werde mich mit langärmeligem Shirt und Schuhen bewaffnen. Wer hätte gedacht, dass ich in tropischen Gewässern mal gern auf’s Schwimmen verzichten würde. Es sei denn, es sei denn… ich finde noch ein Stinger Suit, einen Quallen-Schutzanzug, wunderbar körpernah und elegant, aus Lycra. In Mooloolaba hatte ich herumgefragt, aber dort haben die Läden solche Sachen nicht: „… nö, brauchen wir hier nicht!“. Aber ich! Gegen zwei nette Exemplare von so genannten „Stingern“, zum einen Chironex fleckeri, eine mittelgroße Erscheinung mit vielen, bis 3m langen Tentakeln – die würde man ja vielleicht noch sehen. An Badestränden spannt man dagegen Schutznetze auf, die allerdings bei der nächsten Spezies wenig nützen: daumennagel groß, mit nur vier kurzen Tentakeln an den vier Ecken und durchaus in der Lage, die Netze zu durchdringen: gestatten?! Carukia Barnesi, oder auch Irukandjy. Meine Abneigung ist vergleichsweise groß, da helfen auch keine Beteuerungen, dass die Quallen derzeit in Winterferien sind.
Da wenden wir uns doch lieber wieder den anderen Viechern zu. Pelikane und so. Außer dass sie im Sitzen ein bisschen dumm aus der Wäsche schauen, sind Pelikane bewunderungswürdige Gleitsegler, da können AKKAnauten stundenlang zuschauen.
Schön auch die Kormorane, die einen offensichtlich aufgegebenen Segler in Mooloolaba peu à peu in einen Guanofelsen verwandeln. Und dann gab der erste Buckelwal der Saison eine „guck‘ mal wie schön ich mich auf den Rücken knallen lassen kann!“-Show als AKKA sich am Freitag am Riff nördlich von Fraser Island entlang hangelt. Delfine hatte es auch – ich denke, die netten Tiere sind doch in der Überzahl. Selbst wenn unser Haus-Gecko seit einiger Zeit nicht mehr gesichtet wurde. Ob der in Scarborough ausgestiegen ist? Schade drum.
Jetzt warten wir ab, was der Windsack für die nächsten Tage für uns bereit hält, und dann melden wir uns, passenderweise nach dem Pfingstfest, in Bälde aus den Whitsunday Islands.
PS: den heutigen „Queens Birthday“ werden wir feierlich mit einem Steakessen im Marina-Restaurant begehen.
Der Besitzer betreibt wohl auch eine Rinderfarm…





