Kupang, 11.8.2014
Immer noch Kupang! Na, so was…
Es ist richtig – wir hatten bei Napa, dem netten Agenten (eigentlich ist er als Touristenführer und Motorrollertaxifahrer im Hostel Lavalon stationiert) keinen wirklichen Druck gemacht. Wir hatten einfach die Wahrheit gesagt: wir haben keinen Plan. Wann wir weiterreisen? Keine Ahnung. Das sollte aus unserer Sicht aber nicht bedeuten, dass unsere Einklarierung sich zieht und zieht und zieht. SANUK hatte auf Noonsite geklagt, dass Napa ihm die halbe Arbeit abgenommen habe, so dass Sepp und Eva selbst „nur“ den Job beim Hafenmeister ableisten mussten. Oder beim Zoll?! WIe und welche Behörde auch immer, jedenfalls hätten sie einen Grundkurs in „Indonesische Behördengänge“ hinter sich gebracht, in 4 langen Stunden. Bei uns bot sich Napa an, alles zu machen, leider mit unserer etwas laxen Zeitvorgabe. Ihr könnt es euch denken… Weiß der Geier, was alles dazwischen kam, jedenfalls sind wir Donnerstag, zwei Tage nach Ankunft, mit Napa zum
Einkaufen und zum Telefonshop gefahren, haben zu Mittag gegessen, und, während er „müde“ war und das Bemo zurück nahm, sind wir durch die (herrlich un)schöne Stadt gelaufen und haben Timor-Luft geschnuppert. Abends: keine Papiere. Freitag – naja, das kann man vielleicht nicht erwarten, Freitag schläft die halbe Stadt am Nachmittag, und doch haben wir telefoniert, gegen Sonnenuntergang, da war Napa noch beim Hafenmeister.
Ergebnis: keine Papiere. Samstag haben wir mal vorsichtig gefragt, was der Klemmer ist – das Wetter! Ist ja gar nicht gut zum Abreisen, Jakarta verweigere die Unterschrift! Ja, toll. Das Pratique, das wir erwarten (Einreise, Zoll und Gesundheit sind ja längst in trockenen Tüchern) gilt für 3 Monate, was fummelt „Jakarta“ da jetzt an unserer Abreise aus Kupang? Egal: Samstags gab es noch keine Papiere, immerhin zeigt mir Napa am Strand unsere Papierbündel und verweist auf die einzig fehlende Unterschrift. Das sollte ja zu machen sein. Irgendwann. Sonntags bemerkt der Eigner auf dem Marktspaziergang, dass er sich einen Darmfloh zugelegt hat – den er später mit Fieber zu bekämpfen gedachte – aber man kann ja trotzdem mal hoffnungsfroh auf den Holzsesseln des (geschlossenen) Lavalon herumdösen, es könnten ja Papiere kommen. Auf Dienstzeiten europäischer Machart, à la „von-bis / Wochenende / Feiertag“ können wir hier noch keine wirklichen Regeln machen, und wieso der Hafenmeister, der Herr über Pratique, Wetter und Jakarta, in diesem verschlafenen Provinzhafen ganztägig zur Verfügung zu stehen scheint, wurde nicht klar. Napa erschien auch irgendwie kleinlaut, tritt aber seine Behördengänge immer wieder unverdrossen an. Aber kaum hatten wir die AKKA mit dem etwas schlappen Eigner erreicht, klingelte am Sonntagnachmittag um 17:09 das Telefon: „… all good, all good!“ Das Pratique ist da. Wir verschieben die Übergabe auf den Montagmorgen, um nicht noch einmal über die Korallen zu kratzen, denn wir haben Vollmond mit größtmöglichem Perigäum – wer geguckt hat, wird gesehen haben, dass der Mond besonders groß erscheint… – und das heißt „King Tides“. Sozusagen die Hammer-Tide.
Heute früh dann der Rest der Geschichte: 7 Uhr war 07:40, der Treffpunkt Strand (also Frau Fuchs ohne Schuhe oder Telefon) entpuppte sich als Treffpunkt Lavalon; Variationen über ein indonesisches Thema. ABER: Andreas konnte, wiederhergestellt und dank mitgeführter Sandalen, das grüne Buch abholen, gestempelt. Wir dürfen fahren. Bis zum 7. November. Wann immer wir wollen und ohne „Jakarta“ zu fragen. Das ist doch was, oder – und wir werden fahren. Heute am besten. Richtung Flores. Die letzte Nachtfahrt vor der langen Tageshopserei nach Singapur.



Ach ja….Indonesien….das klingt vertraut 🙂
Aber nun seid ihr ja auf dem Weg nach Alor und dort ist es schoen, fanden wir. Wenn auch nicht so ganz Muellfrei zu Land und im Wasser. Steckt den Kopf trotzdem mal rein.Toll, toll, toll….Schnorcheln, tauchen. Viel Stroemung, aber auch ganz grosses Kino da unten :-), liebe Gruesse aus Hong Kong von den fusslahmen Lop To’s