Unfertig. Fertig.

Shahid und ddie Schieblukgarage

Shahid und die Schieblukgarage

SIKA in "Chocolat". Klebt auch überall wo es nicht soll. Nur nicht so auffällig.

SIKA „Chocolat“.

 

Pangkor Marina, 20.4.2014

Ach, einiges ist schon fertig!  Die Fußreling ist fertig, letzten Sonnabend wurden die letzten Griffe getan, und Herr Chong kam sonntags zur Kontrolle. und versprach Schliff der Lukengarage in der Woche, was auch geschah.  Shahid hat die alten Fugen mit Seelenruhe ausgekratzt und neu verfugt (neue Erkenntnis: SIKA in Farbe „chocolat“ klebt auch überall, wo es nicht soll, aber nicht so auffällig wie schwarzes…) – übrigens, Ihr Paulsens: das war das letzte Mal, dass wir die haben renovieren lassen, es wird dann doch recht dünn, das Teak, so richtig oft wird man das nicht mehr schleifen können.

Die drei Toerail-Helden beim Melonenverzehr

Die drei Toerail-Helden beim Melonenverzehr

Gefreut haben wir uns über einen Vorschlag aus Arnis, dass die ganze alte Truppe ja hätte anreisen können und mal rasch „das Bisschen“ hätte machen können.  Das wäre schon ein Spaß gewesen.  Eines sei versichert: der Eigner hat sich redlich bemüht, Kenntnisse aus Arnis weiterzugeben. Von „Terpentin zum Entfernen von Sika“ (siehe oben!) bis zum sinnvollen Einsatz von Werkzeug war alles dabei.

Mittlerweile bauen wir auch wieder zusammen, was zusammen gehört, die Reling zum Beispiel, den Geräteträger, das Rigg… Klingt alles nach Kleinkram, aber Kleinkram kostet viel Zeit. So müssen zum Beispiel die Relingsstützen an die neue Fußrelingsdicke angepasst werden, und wie der Eigner so ist, will alles fein entgratet sein, und dann gewittert es mal wieder…  Nebenbei bauen wir auch auseinander, was nicht unbedingt auseinander gehört – Ankerkette raus, Ankerkasten säubern, ach… da könnte man ja gleich die Einlegebretter renovieren.  Kann man da nicht auch noch was an den Sonnensegeln…?! Hat Daniel Mah nicht vielleicht Sunbrella Plus in ausreichender Menge für…?  Projekte.

Es enden aber auch Projekte: die SANUK, die mit der vom Fischer abgefahrenen Bugspitze, ist renoviert. Zumindest deren Projekt ist zu Ende und schließt mit der Heimreise nach Europa ab. Prima, da hänge ich mein Projekt Postversand nach Europa an, denn Sepp und Eva nehmen einen Brief mit, der schon einmal Kuala Lumpur-Kärnten-Pangkor gereist ist. Weil die Schipperin die falsche Adresse eingesetzt hatte. Shit happens. Und weil wir mit SANUK noch ein „wir müssen dann noch einmal gemeinsam essen gehen“-Projekt laufen hatten, genießen wir, als Sanuk von ihrer Probefahrt zurück ist, ein solches beim chinesischen Seafoodrestaurant „Makanan Laut Villa“.  Weit weit draußen, voll chinesisch. Und lecker. Am besten die soßigen Mantiskrabben, irgendetwas Getrocknet-Geschmortes. Was ist das? In jedem Fall etwas, was ich auf dem Markt nicht mit der Beißzange anfassen würde – so nahe komme ich aber den getrockneten Seafoodsachen in den einschlägigen Läden schon wegen des Geruches nicht. Ich weiß, wovon ich rede, es gibt eine solche Duftschleuder hier im Jetty Complex.  Wie kann solcher „puuh!“ so lecker sein?
Noch mehr Postprojekte: es trudelt ein Paket aus Aurich ein, das nicht nur ein höchst willkommenes Überraschungstaschenbuch enthält, sondern drei Schlüsselrohlinge, die wir zur Verwunderung eines Berliner Schlüsseldienstes sowie der versammelten Neffen- und Bruderschaft in Deutschland von ebendort haben „einfliegen“ lassen, Schlüssel für ein Marine-Bronzeschloss am Niedergangsluk, das man eben nicht so einfach mal ersetzen kann. Wo wir die alten Ersatzschlüssel auf dieser Welt verteilt haben, weiß der Geier.  Schöne Szene beim Schlüsselmann in Manjung (der eigentlich Angelrutenmann ist):  „I’d need 3 copies of this key!“ – schnapp! Guck…  „No, I am sorry – I don’t have…“   und ein Strahlen, als ich ihm die 3 Rohlinge aus Berlin in die Hand drücken konnte. Die Schlüssel waren recht schnell geschnitten. Kostenpunkt: 3 Ringgit, also 25 ‚¬Cent das Stück. Lehrstück zur Ökonomie, als ich verdutzt nachfrage:  oh, die Gewinnmarge ist beim Schlüsselschneiden größer als beim Angelverkauf, jedenfalls bei den teuren Angeln.  Ja. Hm. Betriebswirtschaft. Was Sie schon immer wissen wollten, aber nie verstanden haben. 25 Cent…  Also, liebe HofMeister Sicherheitstechnik in Berlin, lieber Neffe, lieber Bruder – das hat sich gelohnt.  Wir haben 3 Ersatzschlüssel und müssen nun nicht mehr AKKA mit einem versteckten Schlüssel zurücklassen. Fast, fast, fast  hätten wir nämlich die AKKA bei Rückkunft aus Thailand aufbrechen müssen, denn die Hitzefestigkeit der gängigen Klebebänder ist nicht unbedingt gesichert, und so laufen suboptimal angebrachte, wenn auch gut versteckte Schlüssel Gefahr, auf Nimmerwiedersehen zu verschwinden, ein Boot bietet dafür reichlich Löcher und Schlitze.  Nein, wir verraten nicht wo, man weiß ja nie, aber die Schweißperlen vor ein paar Wochen sind mir in guter Erinnerung – erst mal in der Hitze rund ums Boot nach „Angelzeug“ suchen und dann der Angstschweiß beim Angeln selbst. Mit Kopfleuchteneinsatz, spitzen Fingern, Hilfswerkzeugen…  Ein Abenteuer.

Feind in Sicht?!

Feind in Sicht?!

Projektende auch für die Spatzen. Am vorletzten Holz-Arbeitstag flog der letzte aus.  Alles prima. Puh, geschafft. Freut uns!
Weniger begeisterte uns allerdings, dass schon zwei Tage später die Nachmieter auf der Matte standen. Wohnung frei?  Und so ’ne schöne?  Nix wie hin!  Wir haben die bösen Vermieter gegeben und die Löcher mit Plastiktüten verstopft – nicht mit Spatzens, das kriegt man mit Geduld, Spucke und

Über dem Wohnungseingang (unten links)

Über dem Wohnungseingang (Haupteingang an der linken Rolle)

Flügelschlagen leicht wieder herausgezerrt.  Wir: reinstopfen. Die: rauszerren. Nun hat die liebe Seele Ruh‘ und der Baum am Vorder- wie am achteren Ende eine Kappe aus Sunbrella. Noch ein paar Klagelieder über die infame Art des Klettverschlusses mussten wir anhören – „Frechheit! Das kriegt man ja nie auf!“, aber nun sitzen sie nebenan. Ein französischer Katamaran steht zum Verkauf,  mit unbesetzten Davit-Rohren. Auch fein, allerdings ohne Hinterausgang. Wir hoffen, dass nicht so bald ein Käufer für das Schiff auftaucht…

Was mir beim Chong-Besuch am Sonntag einfiel: irgendwie macht einen dieses alte europäische Arbeitszeitdenken wuschig: Sekretärin Ruz geht man am besten freitags besuchen, dann kombiniert sie die nettesten Kleider mit den hübschesten Schleiern, Hinweis: „… it is Friday!“. Der eigentlich Wochen-Feiertag, „but in Malaysia we honour the normal weekend!“. Samstag ruht der Boatyardbetrieb, das Büro ist bis mittags besetzt. Klingt normal, so wie die meisten Büros eben. Die meisten! Und die Banken. Die meisten… Sonntag ist alles zu, aber so einen Mr. Chong hält das natürlich nicht ab aus Penang anzureisen, einen Adlatus anzuschleppen, und irgendwo waren auch seine Arbeiter zugange. Schlussfolgerung: Geschäfte sind alle zu, bis auf die offenen. Man gewöhnt sich an die flexible Handhabung – Hauptsache, der chinesische Wäscher macht nur zu, wenn chinesisch Neujahr ist, da kann man sich drauf einrichten!

Wir haben noch lange nicht fertig, drum gucken wir heute den ebenfalls aus Deutschland geschickten 2. Teil der wunderschönen Bilder aus der guten alten Zeit:  Helmut Deimels „Evolution des Driftwinkels“.  Die ganzen alten Knaben (plus Michà¨le und Fabrizia)… Spaß muss sein!  Danke Heiner!

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