Se schwümmt…

Pankgor Marina, 29.7.2015

Oh, weh!, 29.7.2015 !  Nein, nicht weil der Monat so weit fortgeschritten ist oder so wenige Blogs in diesem Monat erschienen ist, nee:  heute kommt Windows 10… Das wird spannend!

Ich musste glatt auf den Computerkalender gucken, 2 Tage „Splash“-Vorbereitungen bringen einen völlig in Tüder. Aber sie schwimmt, die AKKA, und der Eigner sitzt ein bisschen quelläugig gegenüber am Frühstückstisch, es ist nämlich warm an Bord, zu warm um nach den herrlich kühlen Hotelnächten wirklich gut zu schlafen – die Klimaanlage war auf 27° gestellt. Heute wird der Hauptleidtragende die Stufe 2 der Cockpitschlaferei zünden, nämlich die Variante mit Camping-Isomatte. So warm wie hier war es wohl nur in Gambia. Die stoische Schipperin dagegen legt sich unter den unablässig warme Luft quirlenden HELLA-Venitlator und schnarcht.
Wenigstens schaukelt es wieder, das ist schön. Überhaupt ist es schön, wieder im Wasser zu sein.  Ein Zustand mit kleinen Hindernissen…

Was letzte Woche passierte, mag der Eigner ja gar nicht. Überraschungen! Wir haben wochen- und monatelang gewerkelt, alles ist fertig, wir planen den „splash“ für Freitag und dann stellt die Kühlbox ihren Dienst ein. Man(n) fragt sich sofort, wie es gehen soll, ohne Kühlbox nach Südafrika zu gelangen (Frau: „…geht! Andere machen es doch auch!“ Schönen Dank an Loriot für dieses Zitat.) Gewiss, es geht. Aber ein bisschen unbequem wäre es schon, also suchen wir Abhilfe und finden sie bei Adman. Er kommt am Mittwoch zur Orientierung, der Eigner baut „mal schnell“ die Innereien des Unterschrankes im Kompressorumfeld aus, als da sind: 3 Wasserfilter, 2 Absperrhähne und ein Manometer für den Wassermacher, der Trinkwassertagestank mit sämtlichen Zuleitungen, 2 Fußpumpen. Das hebt die Stimmung, nebenbei stellen wir den Zuwassertermin in Frage, denn wir haben ja einen wassergekühlten Wärmetauscher, was wenn der defekt ist? Da ist es schon besser, an Land zu stehen. Am Donnerstag nachmittag – wir sollten eigentlich schon auf den Sealift gehoben werden – kommt Adman mit 2 Adlaten zu Diagnose und Therapie. Drucktest. Ein richtiges Gasleck ist nicht auszumachen, eventuell und ganz vielleicht ist es ein winziger O-Ring im Befüllventil. Versuch macht klug, und es ist schön zu beobachten, wie ein typisch malaysisches Arbeitsteam  schafft. Einer für’s Manometerlesen, einer zum Stickstoff- und Kühlmittelflaschentragen und Adman selbst, der Test und Befüllung beaufsichtigt. Alle zusammen beobachten dann 30 Minuten das Druckmanometer, dessen Anzeige sich nicht vom Fleck rührt. Die Beobachter auch wenig, es sei denn, es pfeift gerade (habt Ihr das auch?! Samsung! Überall pfeift es hier.) ein Smartphone-Vögelchen hinter ihnen her, dass eine SMS eingegangen ist.  Tidela-tii-taa!
Wir betätigen auch unser Smartfon und rufen bei Ruz, der Marinasekretärin an: „no splash tomorrow!“, was heißt: neuer Termin am Dienstag, so lange können wir gucken, ob  die Kühlbox die temperatur hält. Und der Splashtermin klappt, hurrah!  Dass zwischenzeitlich – es ist ja gerade alles schön zugänglich – noch ein bisschen rumgewerkelt wurde und wir jetzt einen neuen Küchenwasserhahn  haben, ist ein Nebenprodukt der Aktion. Schöne Exkursion „wir suchen einen Einhebelmischer“ in Sitiawan, übrigens. Der Chinese von „Agrowbest“ wollte uns sehr gern eine moderne Küche aufschwatzen, die Sprachschwierigkeiten ließen einfach nicht zu, ihm klar zu machen, dass wir auf einem Boot leben und eben nicht daher kommen, wo die meisten ExPats wohnen, die sicher das Gros seines Umsatzes machen: Venice of Perak, das Venedig von Perak, gleich an den Abwasserkanälen und der Klärlagune. Ich weiß es, ich erschließe mir auf Besorgungsgängen, zwischen Geldautomaten, Waschsalon und Brillenladen immer  neue Wege durch die Hintergassen unseres Wohnortes. Wenn es so weit ist, dass man sich selbst da schon heimisch fühlt, sollte man abhauen. Wir arbeiten dran!

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