…. ohne Worte…
Archiv der Kategorie: AKKA Online
Testmail für Postie, zweiter Teil
Guten Morgen! Du liebe Güte – wie kommt die Blogger-Gemeinde darauf, dass das schiere Design „Theme“ genannt werden muss. Und wie lange braucht es, um das zu erraten… Immerhin ist es mir gelungen, das „Theme“ auf Letterhead umzustellen, war ja auch einfach genug (danke Wolfgang, für den Nachhilfeunterricht in Sachen FireFTP und an Iris für die Mailunterstützung!). Nun probiere ich mal, wie denn Fließtext aussieht, mit möglichst wenigen Umbrüchen. Leider mixt mir Letterhead immer noch die Schriftarten, ich mag doch keine TimesNew Roman, und schon gar nicht im Header ( noch so’n Wort…)
Leider funktioniert auch der CronJob nicht mehr, nachdem ich wie Wolfgang WP-Cron-Mail deaktiviert habe?Oder war ich einfach zu ungeduldig. Mit Run Postie wird die Mail übertragen…
Wir kriegen das hin… Think pink.
Test-Mail f?r Postie
…endlich auf dem Wasser!
Es wurde ja auch Zeit! Zum Wochenende waren wir auf dem Wasser!
Nicht dass es uns nicht mehr gefallen würde, in Hamburg am Steg zu liegen, und die AKKA blieb auch dort. Wir dagegen ließen uns gemächlich vom Lübbener Fährmann durch den Spreewald staken. Besser als nichts, könnte man sagen. Herrliches Wetter, Frühlingserwachen allenthalben und man konnte sogar die Hand in die kalte Spree hängen. Störche flogen umher, die Ringelnattern sonnten sich am Uferrand – und wir haben diese kleine „Seefahrt“ genossen.
Derweil wartet auf der AKKA nach wie vor die Kühlkiste auf ihre Vollendung, aber wir sehen Licht am Ende des Tunnels: Die Abdeckplatte ist in Arbeit, es sind Edelstahlplatten geordert, aus denen wir die Innenverkleidung der Kiste zusammenstecken werden.
Wenn ich es denn noch hinkriege, gibt es hier ein paar Bilder vom Aufbau der Kiste – wir hoffen, dass diese Isolierung uns nun ein paar Jahre dienen wird.
Morsewahn
…. da-da-da dit-da-dit di-di-dit dit da-dit. … o
r s e n. „M“ kenne ich noch nicht…
Auf der QSL-Karte, die mir mein Funkpate Jupp – DJ6ZB – für mein allererstes Funkgespräch schickte, steht:
„…ich hoffe, wir hören uns noch oft, vor allem auf CW…“ CW – das ist die Übertragungsart „Morsen“,
mittlerweile nicht mehr Pflicht, aber dennoch sinnreich. Und ein hartes Brot.
In den letzten Tagen hatte ich mich durch die ersten 3 Kapitel von Moltrechts Morse-Lehrgang gequält: e, s, n, 9, 5, o, t, r q, u, Trennungszeichen, Irrungszeichen… Das zu lernen ist für konzentrationsschwache Bordfrauen ein relativer Angang, zumal die Aktion ja freiwillig ist und der Eigner auch noch genervt guckt, wenn ich mir den Kopfhörer überstülpe. Die 1-minütigen qrk-Versuche (für den unkundigen Leser: qrk ist die Abkürzung für die Verständlichkeit der Zeichen), also, qrk-Tests am Ende der Lektionen sind bei Tempo 30 zumindest anstrengend, die mit Tempo 40 verlangen diverse Wiederholungen. Und lassen mich ahnen, dass mir bald der Schweiß auf der Stirn stehen wird – wie machen Funker das bloß? Es soll Leute geben, die Tempo 180 mitschreiben und nebenbei noch Zeitung lesen. Jupp gibt abends in der Harburger Runde minutenlang ein völlig unleserliches Tempo mit der Hand – ich erkenne kaum einen Buchstaben. Mir fehlt eindeutig eine Bezugsperson, die mindestens genau so doof ist wie ich.
Kapitel 4. Wiederholungsübung für die bisher gelernten Zeichen. Bei den abschließenden Tests, Tempo 50 und 45, muss ich große Lücken lassen und höre zur Entspannung mal schnell in die nächste Lektion hinein: c, d und die Null. Schluss damit – dann doch lieber sinnentleert in CW-Sendungen aus dem Äther horchen. Und – Tusch! – ich erkenne: da-dit-da-dit. Ein C. Und da-da-dit-da. Das Q. CQ. CQ! Ein allgemeiner Anruf! Yeah! CW-Funker dürfen sich vom Boden erheben, sobald der Lachanfall vorbei ist. Bitte sehr – my pleasure! Ichhatte mein Erfolgserlebnis!
Wunderbar. Wunderlich.
Harburg
Am Freitag stiess ich zufällig darauf, dass am Wochenende auf dem Werftgelände ein Astronomie-Seminar stattfinden sollte – ein Bereich der Naturbeobachtung, der mir bislang immer verschlossen geblieben war. Der Blick in die Sterne, rein optisch, ist mir spätestens seit den langen Nächten der Atlantiküberquerung besonders lieb, aber von Orientierung konnte bislang keine Rede sein, also hängen wir uns an.
Wir lernen gleich, wie man mit einer Sternenscheibe umgeht, wie man Sternenauf- und -untergänge ermittelt; Kulmination, Frühlingspunkt, Ekliptik – die alten Bekannten aus der Astronavigation kommen zu neuen Ehren.
Am Abend gibt es einen Ausflug in den Hamburger Stadtpark, wo wir die gerade stattfindende Saturnopposition beobachten wollen, kühl kalkuliert, nach Sternenscheibe und Uhr, kühl auch nach dem Thermometer; nur leider hält sich der Himmel völlig bedeckt. Aber wir lernten ja auch, dass wir diese Konstellation noch länger sehen können und hoffen so auf bessere Beobachtungsbedingungen in den kommenden Tagen.
Am Nachmittag war ichbei einigen Stichworten schon die ersten Male ein bisschen zusammengezuckt: Es ist zwar toll zu sehen, welchen Status die Astronomie historisch oder kulturhistorisch hatte; schließlich waren die Gesetzmäßigkeiten des Himmels bis in die jüngste Zeit einziger Fixpunkt für die Menschen, bis halt Uhren und nicht zuletzt die alles überstrahlende künstliche Beleuchtung diesen Bezugspunkt relativierte. Aber die immer wiederkehrenden Anklänge an Magie, an Fügung, kurz: an die Astrologie bereiten mir doch Unwohlsein. Ich habe zwar schon mal Gustav Holsts „Die Planeten“ gehört, aber als Untermalung zu einer – sehr eindrucksvollen – Computersimulation der Umlaufbahn des Saturn beschleicht mich doch leiser Zweifel. Das ist mir zu mystisch. Glücklicherweise fragt am Ende des ersten Abends ein teilnehmender Mathematiker, ob denn die Sonne ein Fixstern sei. Ich blöke sofort: „… natürlich!“ Der Seminarleiter: „…NEIIIIIIN!“. Nach ein paar Ja/Nein-Fragen einigen uns darauf, dass beide Seiten Recht haben. Aus astronomischer oder astronavigatorischer Sicht mag die Sonne kein Fixstern sein, wohl aber aus kosmologischer.
Auch am zweiten Tag schwingen astrologische Zusammenhänge immer wieder mit. Selbst wenn diese Assoziationen nicht unbedingt gewollt sein mögen, ergeben sie sich zwangsläufig aus den historischen Bezügen – Kriegsherren, Päpste, Entdecker, alle hatten sie einen Astrologen zur Seite. Dann allerdings verbinden wir die Zeitpunkte von Venuskonjunktionen ud bei der zweiten Gerade schwant mir, dass wir dabei sind, ein Pentagramm zu konstruieren. Das ist nun ebenso interessant wie gespenstisch, denn die zeitlich und räumlich weite Verbreitung von Pentagrammen als magische Zeichen deutet in vielen Kulturen weltweit auf frühzeitige und tiefgreifende Kenntnisse der Gesetzmäßigkeiten, mit denen Sterne und Planeten erscheinen. Aber selbst die Einspielung von Goethes Faust taugt mir nicht als Beleg für die Wirksamkeit eines Drudenfu?es… Zumal Pudel ja als äußerst intelligent gelten.
Wir drehen noch einen Schwenk über die Keplerschen Gesetze – ich sehe den Stern der Aufklärung wieder leuchten! – und dann ist unser astronomisches Wochenende vorüber. Für mich hat es sich gelohnt, es gibt mir zu denken. Es ist wahr: astronomische Kenntnisse sind weitgehend vergessen, und das ist ein Verlust, denn zu dieser Art von Naturbeobachtung hat jeder ständigen Zugang. Ich werde versuchen, mich fortan häufiger am Himmel zu umzuschauen und zu identifizieren, was ich sehe. Vorausgesetzt, der Himmel erlaubt mir den Einblick. Und ich hege nun eine noch tiefere Bewunderung für die vielen Menschen, die schon in Frühzeit und Altertum, auch ohne unsere vielf?ltigen technischen Hilfsmittel, die Gesetzmäßigkeiten des Sonnensystemes und der Sterne erkannt haben.
Um meine eigenen Kenntnisse zu erweitern, habe ich mich allerdings eines Idols besonnen, das mich schon zu Zeiten meines Jobs durch schlaflose Nächte begleitet hat: Statt an den Himmel zu schauen habe ich damals häufig ins TV geguckt und Harald Lesch zugehört. Also steht demnächst in unserer Schiffsbibliothek „Kosmologie für Fußgänger“. Auch Lesch verlangt naturphilosophische Sichtweisen, aber er ist Astrophysiker. Sonnenklar und wunderbar ist mir lieber als nebulös und wunderlich.
TO macht Lust auf Meer
Ei, ei. Wir werden Vereinsmeier.
2 Trans-Ocean-Stammtische innerhalb einer Woche. Erst in Düsseldorf, wo wir vom Website-Navigator (und Trockensauerlieferanten) Helmut van Straelen nicht nur freundlich empfangen werden, sondern auch als Newbies das Gefühl vermittelt bekommen, dazu zu gehören. Das i-Tüpfelchen setzt dem Abend ein Vortrag über Wassermacher auf – Quintessenz dessen, was man auf der der Seite www.aquavendola.com nachlesen kann. Wir waren zwar nur eine Handvoll echter Interessenten – die meisten betroffenen TO-Mitglieder reparieren sich halt derzeit mit den vorhandenen Wassermachern um die Welt – für uns war es ein echter Gewinn. Zumal unser EcH2OTech-Wassermacher als einer der wenigen für brauchbar befunden wird. Wir dürfen uns den Angstschweiß von der Stirn wischen und nehmen ein paar Anweisungen für Verbesserungen mit nach Harburg.
Eine Woche spterr sitzen wir dann im Bootshaus am Isekai in Hamburg, auch „mitten drin“. Ein paar wollen mehr oder weniger zeitgleich mit uns im Mai aufbrechen, und so tauschen wir uns über alles Mögliche aus, vom Amateurfunk bis zu Routentipps für die englische Küste, vom Ankern bis zur Tidennavigation, vom Radar bis zur Krankenversicherung.
Schwer bereiste Leute lernen wir kennen, welche, die sich zufällig in Thailand kennengelernt haben und dann gemeinsam über Chagos und Madagaskar nach Afrika gebummmelt sind. Welche, die schon seit 1992 um die Welt fahren, etappenweise, erneuter Aufbruch Ende Februar. Ecuador-Galapagos – wir erblassen vor Neid, aber wir kriegen auch eine Weisung mit auf den Weg: Trinidad und Tobago ist zwar ein Muss auf der Reise nach Panama, aber sonst „… im Eilschritt durch die Karibik AUF JEDEN FALL! Karibik, das könnt Ihr noch machen, wenn Ihr ALT seid!“ Ein Ratschlag von 60er zu 60er. Ein ganzes Paket Pantrytipps gibt es on top. Zur Joghurtbereitung aus Milchpulver, zum Körner mahlen, Fleisch einwecken, das volle Programm eben. Es war einfach wunderbar.
TO-Stammtisch macht Lust auf Meer.
Essen in Krefeld – oder: „Beim Deutschen“
Ausflug nach Düsseldorf zur „BOOT“… Da wir den Zeitbedarf unserer Besuche auf den Bootsausstellungen ja mittlwerweile kennen, haben wir vorsorglich ein Hotelzimmer gebucht und spazieren – mittlerweile doch sehr entspannt, da am Ende der Ausrüstungsphase – über die Messe. Wir finden eine geniale Lösung für unser Problem, wie man AIS und Kartenplotter unter Umgehung eines Multiplexers mit Daten versorgt (yeah!), und am Abend fahren wir nach Krefeld.
Die Hoteliersfrau empfiehlt uns „urig, deftig“ im „Brauhaus“. Ich stutze, als wir auf das beschriebene Haus zusteuern. Da steht nichts von „Brauhaus“ dran, und beim Blick durch die Bouillonglasscheiben auf die älteren Herrschaften an Eichenholztischen kommen mir Zweifel, dass es wirklich DIESE Gaststätte sein soll. Das sieht mir nun deutlich zu „deutsch“ aus. Ich denke an Heinrich Spoerl und seinen Maulkorb – rheinische Kleinstadtatmosphäre der Kaiserzeit. Aber wir einigen uns drauf – das muss es sein. Brauereiausschank Wienges. Hinein.
Es ist belebt, um nicht zu sagen voll, und es sind eben nicht nur ältere Leute da. Eine Familie mit Kindern spielt Karten, Fußballfans mit Uerdingen-Schals, Stammtischgäste unterschiedlichster Couleur. Wir kriegen einen kleinen Ecktisch. Es gibt ein Hausbier, ein Alt, natürlich. Die Speisenkarte – handgeschriebene DinA4 -Kopie – bringt es dann an den Tag: Dies ist eine Esskneipe, an der offensichtlich jeglicher Globalisierungswahn spurlos vorübergegangen ist. Keine Pasta. Kein Chefsalat und kein Latte Macchiato. Kein Cordon Bleu, oder was man andereneorts für „gutbürgerlich“ halten mag. Aber auch nicht mein persönlicher Horror: Zigeunerschnitzel, Jägerschnitzel und Co. – alles Fehlanzeige. Wir haben die Qual der Wahl – Heringsstipp, Sauerbraten? Es gibt eine Menge Sachen, an die wir schon lange nicht mehr gedacht haben.
Die Haxe und die Leber Berliner Art sind einsame Spitze. Nur dass wir zum Abdrehen des Altbierstromes den Deckel auf das leere Glas legen müssen, daran erinnern wir uns erst nach dem dritten Glas. Schön, mal wieder „beim Deutschen“ gegessen zu haben – vielleicht keine unbedingt figurfreundliche Dauerernährung, aber wir hätten durchaus Ideen für weitere Besuche im Brauereiausschank Wienges gehabt… Die gebratene Blutwurst, zum Beispiel.
Messing-Eddy
Hamburg, 14.1.2007
Kühl-feucht-grau ist es. Ungemütlich, mehr herbstlich als winterlich. Gerade jetzt muss man sich einen Tritt geben, um den warmen Salon zu verlassen. Vorgestern hat AKKA ordentlich geschaukelt – ein Wintersturm fegte nachts über Hamburg hinweg und drückte ordentlich Wasser in die Elbe. Auf der Schlei hätten wir jetzt richtigen „Seegang“ – hier fährt AKKA in den Böen knarrend in die Leinen und legt sich kurz auf die Seite.
Aber Franz, das Sturmtief,zog fix vorbei, und so folgt unweigerlich der Impuls – raus aus dem Salonmief. Ziel: Museumshafen Övelgönne, den wir zu Fuß über die Elbtreppen ansteuern – ui ui ui, zu FUSS! Nach so vielen Mühen – alles bergab – gibt es gleich erst einmal Kaffee und Kuchen auf der alten Fähre „Bergedorf“. Ganz Hamburg scheint die gleiche Idee gehabt zu haben – die Hafenfähren sind gepackt voll mit Ausflüglern.
Von der Kaffeetasse aus sind es wieder nur ein paar Schritte bis zum Eisbrecher STETTIN – „Heute Besichtigung!“ steht dran. Ein Monstrum in Stahl und Nieten von 1935, wirklich eine Sensation. Zentrum des Schiffes ist ein großer Kohlebunker und ein riesiger, mehrstöckiger Maschinenraum für eine Dampfmaschine – 2.400 PS, eine verwirrende Vielzahl von Leitungen, Pumpen, Ventilen. 6 Feuerpforten im Heizraum. Und eine beeindruckende Besatzungsliste für den Maschinenraum: Leitender Ingenieur, 4 Assis, 6 Heizer – da scheinen heutige Dieselmaschinen leichter zu bedienen zu sein. Genau dieser Typ Dampfmaschine diente auch auf Dampfern wie der Titanic – natürlich mehrere davon. Auf den Dampfkesseln sitzen putzige Überdruckventile aus Messing, blitzeblank gewienert. Eben „putzig“. Am Maschinentelegraphen das unvermeidliche Sprachrohr zur Brücke – das verlockt Kinder zum Ausprobieren „…hallo, hallo!“, und prompt echot ein „Hallo?!“ zurück.
Da muss jemand oben auf der Brücke sein!
Stimmt – auf einer Backskiste sitzt ein Mann im Overall, in der Hand einen kleinen Messingbeschlag und feine Stahlwolle, und poliert – selbstvergessen, zufrieden, mit verschmitztem Lachen. Wenn er aufblickt, geht der Blick durch die großen Fenster der Eisbrecherbrücke auf den mittlerweile dunklen Hamburger Hafen, wo noch immer die vollen Fähren und Ausflugsboote hin- und herfahren. An Steuerbord, drüben in Waltershof, wird ein Containerschiff beladen, die Lampen der Containeranlage überstrahlen alles – ein weitgreifendes Lichtergewirr hinüber zum Burchardkai bis nach Altenwerder. Da stellen sich natürlich Fragen, und Eddy, so steht es auf dem Namensschild am Overall, „Messing-Eddy“, fängt an zu erzählen. Wir schnacken vom Messing. Die „putzigen“ Überdruckventile poliert er unterwegs: „… da kriegt man ein bisschen warme Füße!“ Er muss allerdings damit rechnen, dass er, beim letzten kleinen Beschlag am Heck angekommen, gleich am Bug wieder anfangen kann, so viel Messing ist zu pflegen. Aber das macht er gern: „… da habe ich Spaß dran. Und Geduld hab‘ ich auch!“ Wir hören über den Verein und die vielen unentgeltlichen Arbeitstunden, ohne die der alte Dampfeisbrecher nicht erhalten – geschweige denn gefahren! – werden kann. Vom Spaß, den die Vereinsmitglieder an ihrem Schiff haben und dem Schabernack, den sie manchmal treiben: Wer von der Brücke aus den Maschinenraum ruft und ein Glas Wasser hinterherkippt, muss damit rechnen, dass über kurz oder lang mit Rauchzeichen geantwortet wird – und so ein kokelnder Lappen im Rohr qualmt nachhaltig. Wir schnacken von Eddys Zeit auf den Fährbooten der HADAG, vor 40 Jahren, als Waltershof, der moderne Containermoloch, noch eine Kleingartenkolonie war, von den alten Fährlinien, die bis nach Harburg gingen, und deren längst vergessenen Zwischenstationen mit so fernwehbeladenen Namen wie Athabaskahöft. Eddy erzählt – und putzt. Von den schönen Terminen mit dem Eisbrecher – der alljährlichen Flensburger Woche „Unter Dampf“ mit all den anderen dampfgetriebenen Oldtimern, den Fahrten zur HanseSail in Rostock oder zur Kieler Woche. An der STETTIN liebt er besonders, dass sie so ungemein ausladend in den Wellen rollt mit ihrem runden Eisbrecherbauch; sie ist so konstruiert, dass sie nicht nur das Eis bricht, sondern die losen Schollen unter das Festeis schiebt. Das hielt das Fahrwasser eine Weile frei, damals, im Stettiner Haff und auf der Oder – und diese Form lässt den Eisbrecher im Seegang rollen; am liebsten steuert Eddy, der Steuermann, dazu direkt auf die großen Wellen zu, und da muss der „Alte“ ihn dann schon mal ermahnen, Kurs zu halten. Was auch den Passagieren gut tut, die sich mit dem Eisbrecher auf Charterfahrt begeben. Der Anteil an Seekranken scheint hoch zu sein auf See …
Da loben wir uns unsere gutmütige AKKA. Wir sind die letzten Besucher, die von Bord der STETTIN gehen. Zurück nach Harburg. Mit dem Auto, das wir unter Schnaufen, die Elbtreppen hinauf, erreichen. Die Fährverbindung nach Harburg, die gibt es ja leider nicht mehr.
Ein Test
Hallo Andrea,
wenn Du das lesen kannst, funktioniert es.