Seepomeranzen in der Stadt

Wellington, 9.2.2011

„Hey, folks – lane 4!“ Genau, „€¦hey folks€ in Deutschland, oder wo immer Ihr seid. Da stehen wir nun, auf der Wartespur 4 für die ARATERE, die gerade in die Bay von Wellington einbiegt – gleich machen wir selbst „rüber“, über die Cook Strait nämlich, nach Picton.

Wellington Interislander

Rotorua liegt hinter uns, wir haben gestern einen langen Schuh gemacht und waren um 5 Uhr in Wellington. Viel Landschaft gab€™s und wenig Stopps. Vulkane, ans Allgäu Gemahnendes, Landstädtchen die an amerikanische Hinterwäldlerorte erinnern, zum Beispiel Taihape, die „Gum Boot City“ (Jahreshauptattraktion: Gummistiefel-Weitwerfen!).
Je weiter wir nach SÜden kamen umso mehr Schafs- statt Milchviehwirtschaft gab es , schließlich fingen die Bäume an, sich ostwärts zu neigen: über die flache Ebene pfeift der Wind von der Tasmansee, hohe Hecken schützen Anpflanzungen, und unter die – übrigens fast überwiegend – Maori Ortsnamen mischt sich plötzlich ein Platz mit dem schönen Namen „De Molen“. Warum bloß??. Klar, hier MÜSSEN sich Holländer niederlassen, schön platt alles und genug Wind für die Mühle. Auf dem Rückweg möchte ich gern ins Volcanic Centre nahe Taupo – das Zentrale Plateau der Nordinsel ist wirklich eine tolle Vulkangegend, und mittendrin erheben sich noch 2.700 m hohe aktive Vulkane, da müsste man auch mal eine Wanderung veranstalten. Auch sonst gäbe es da noch viel anzuschauen; vielleicht noch ein längerer Halt beim Schafsbauern, der gestern gerade seine Schafe nach Größen sortierte. Auf die doofe Frage, was er und seine Familie da gerade machen, kam ein trockenes: „€¦ yaah, that€™s sheep farming€¦“ Einem nicht ganz nachvollziehbaren Plan folgend  wurden Lämmer von Alttieren getrennt („baaah, baaah, bääääääääh!“), um zum Schluss eine fast unübersehbare Anzahl von Tieren einer Läuse-Behandlung zuzuführen.  Mit was Seepomeranzen auf Landreise sich alles so aufhalten können…  Ein Hund war übrigens nur marignal beteiligt, der lag am Zaun und pennte.

Ein Meer von Schafen

Ein Meer von Schafen

Jungfarmer mit Nachwuchs

Jungfarmer mit Nachwuchs

Nachdem wir die Quartiersuche in Wellington auf einen Anruf bei Accor beschränkt hatten – in der vergeblichen Hoffnung auf ein unschlagbares Angebot wie im Ibis Auckland – fuhren wir kurzerhand bei Top10 durch die Schranke, bezahlten eine Nacht auf der Campingwiese (hu! Teuer – 40 $! Hauptstadtpreise€¦) sowie 40 NZ$ für den Top10-Club. Das ist die 2-Jahresgebühr für Ermäßigungen auf Plätzen dieser Kette – und schickerweise amortisiert sich diese Gebühr schon mit einer Hin- und Rückreise mit der Interislander-Fähre zwischen Nord- und Südinsel. Nachher, wenn wir in Picton angekommen sind, kommt die Clubkarte gleich wieder zu Ehren.

Diese erste Nacht im neuen Zelt ging ganz gut vorbei, nicht zu kalt, nicht zu windig, obwohl dies grundsätzlich eine recht zugige Ecke zu sein scheint, die vielen Radfahrer haben ganz schön zu kämpfen. Auf dem Campingplatz waren die AKKAnauten mal wieder die letzten beim Aufstehen und Zeltabbauen, so dass uns nur noch ein Stündchen Stadtspaziergang in downtown Wellington beschieden war – nette Stadt, das, und sicher einen längeren Aufenthalt auf dem Rückweg wert. Die Pomeranzen mussten ganz schön staunen: so viele Parfumläden und Klamottenshops hatten wir ja schon lange nicht mehr gesehen. Auckland schien uns dagegen viel „gewöhnlicher“. Und gerade eben, in der Mittagspause, füllten sich die Kaffeeläden und Lunchbars mit Anzugträgern und Bürotanten auf hohen Hacken. Wellington verzeichnet keinen Goldrausch, sondern etwas, was man hier „The Coffee Rush“ nennt, eine unglaubliche Dichte an Cafés, Kaffeeläden, Espressobars, Kaffeeröstern oder mobilen Käffchen-Stationen. Da geht „man“ hin, wenn man sich für die Mittagspause nicht in Laufschuhe und Funktionskleidung zwängt, den iPod in die Ohren stöpselt und eine eilige Runde um die Bürotürme dreht. Die Übergewichtigen, die „nur“ walken, sind zwar vertreten, aber eindeutig in der Minderzahl. Kiwis im Fitness-Wahn. Vielleicht ist das ja in Deutschland mittlerweile auch so, oder in den USA oder anderswo, aber wir hatten offensichtlich schon länger keinen näheren Zivilisationskontakt mehr, glotzen hinter schnieken Joggern her und bleiben vor jedem Smartphone oder Tablet PC stehen. „€¦ haste gesehen?! Was€™n das?“

Weg hier, wir fahren jetzt los. Stadt gibt es auf der Südinsel auch, vielleicht müssen wir sogar noch warme Bekleidung nachlegen im nächsten „Katmandu“, dem Kiwi-ALDI für Outdoorbedarf. Die machen übrigens dauernd „SALE“, vor Weihnachten gab es 50% auf alles, jetzt schon wieder. Fiese Marktingtaktik -Seepomeranzen, dem Konsumtrip hilflos ausgeliefert.

Uns stinkt’s

Rotorua, 7.2.2011

Liebe Güte, ich erschrak gerade über den letzten Blog: Wilmaa! Das ist eindeutig zu lange her – schließlich hatten „wir“ hier downunder mittlerweile schon Yasi, und von dem Cyclon hat ja wohl auch die westliche Welt ausreichend gehört. Hier war davon allerdings nichts zu merken, nur ich hatte meinen Wetterfrosch-Spaß, denn der Sturm war wirklich beeindruckend anzuschauen.

Nun aber erst einmal was ganz anderes…

Hochzeit AKKAnautenAlles Liebe nach Berlin aus Neuseeland! Gewinnen wir den Preis für den weitest angereisten Glückwunsch?! Na, hoffentlich – übrigens, Glückwünsche reifen mit jedem Kilometer!

Zum Titel-Thema:

Am Freitag haben wir in einer letzten Eilaktion allen Campingkram in Plastikboxen gesteckt und auf den Mitsubishi geladen. Zum Lunch gab es noch ein letztes Schwätzchen mit Seglerkollegen, und nicht zu vergessen mit Holly… Das ist sie!

Holly

und das ist ihr „Flat White“, und zwar nicht die Version „little Swirlies“ oder „Love Heart“, sondern ihre ur-Kiwi-Schöpfung „Silver Fern“. Der Silberfarn- die Kiwi-Nationalpflanze. Fast zu schade zum Trinken, oder?!

Hollys Flat White

Danach mussten wir nur das Paket mit der Sprayhood postfertig machen, nochmal schnell die Nähmschine rausholen, weil eine Schlaufe am Sonnensegel gerissen war, die allerletzten Gemüse verteilen und das Schiff endgültig fertig machen für „AKKA allein zu Haus“, und schon konnten wir los. Die Unkenrufe hießen, dass wir ja, wenn wir es nicht bis Paihia schaffen, vielleicht ums Eck auf dem Campingplatz … aber nein, wir schafften es. Na, gut – die Post war schon zu. Aber da am Wochenende Waitangi-Day war und jeder Ort, der irgendwie auf sich hält, an diesem Tag (dem hier fast nicht bekannten Nationalfeiertag!) eine Sportveranstaltung oder ein Festival abhält und damit Motelzimmer in Warkworth oder Albany Mangelware waren, hielten wir tapfer durch bis Auckland. Yeah! The AKKAnauts hit the road! Auf dem Weg in den Süden. Das „sonnig“ verkneifen wir uns schon mal.

Lady Knox Geyser

Und seit gestern stinkt es uns auch schon… Jedenfalls manchmal. Nicht ,weil Rotorua so eine Art Vulkan-Disneyland geworden ist, dazu hatten wir gestern im „Thermal Wonderland“ zu viel Spaß und Staunen; auch nicht, weil wir heute für das „Agrodome“ ordentlich ins Portemonnaie greifen mussten; wir fanden, das hat sich gelohnt, all die Schafe und Schäferhunde, das Schafscheren und sich rentnergerecht mit dem Trecker über die Weiden karren lassen, Emus und Bullen und Alpacas kraulen…

Aussie in Neuseeland: das Emu. Öllieferant, übrigens!

Aussie in Neuseeland: das Emu. Öllieferant, übrigens!

Haensch (links) und Freund

Haensch (links) und Freund

Aber was ich aus dem Agrodome mitgebracht habe… Pfui… Oder doch ganz lecker?! Naja, etwas aufdringlich vielleicht… Ein dickes Bündel Schafsbehaarung stinkt in meiner Hosentasche rum.

Bisschen Wolle gefällig?! Das Merino

Bisschen Wolle gefällig?! Das Merino

Und eben komme ich aus dem Motel-Pool – ermüdet vom warmen Thermalwasser. Und irgendwie… stinkig.

Schöne Grüße also aus Rotorua – wo man in Whakarevareva in kochenden Tümpeln gegarte Kumarastückchen kosten kann. Wo man nicht wirklich lang auf einer Stelle stehen bleiben mag. Echt heiß, diese Fußbodenheizung… Wo aus allen Ritzen der Schwefeldampf kriecht.

Uns stinkt’s eben. Nach faulen Eiern. Und nach Schafen.

Wilmaaa!

Opua, 28.1.2011

Das „2011“ geht mir noch nicht so von der Hand, und dabei ist der erste Monat schon fast rum…

Also, die AKKAnauten sitzen noch immer in Opua, „hoch und trocken“, was ja eigentlich bedeutet, dass man aufgelaufen ist, aber bei uns war das ja volle Absicht, und wir bleiben auch so, bis die Reise nach Tonga zurück geht, eine wirklich erfreuliche Aussicht übrigens! Wir arbeiten vor uns hin, der Heißwasserboiler ist montiert, der Motor kontrolliert und mit neuen Kühlschläuchen versehen. AKKA ist poliert (was sie wahrlich nötig hatte, fanden wir!). Um das Dinghycover kämpfen wir noch, Andreas will mich überzeugen, dass man das doch gut einen Profi machen lassen kann, denn die alte Dame Bernina tut es derzeit einfach nicht. Ich schwanke zwischen Kauf eines ähnlichen Modells innerhalb Neuseelands via TradeMe, hole aber auch schon Angebote von Sailrite ein. Die Bernina kriegt noch ein Wochenende Chance, sich das mit der Oberfadenspannung zu überlegen… Irgendwie traurig, war die Maschine doch bislang eine treue Gesellin.
Das Chaos war mittelgroß in den letzten Tagen, die Zahl der geöffneten Schapps und Bodenbretter proportional zur Anzahl der angefangenen Projekte.  Die Kocherei wurde wegen fehlender Silikonabdichtungen im Pantrybereich auf ein Minimum reduziert, was heißt, dass wir mittags im Opua Marina  Café einfallen und uns mit – boah, lecker! – Seafood-Chowder und Grünem Hühnercurry bewirten lassen. Unser Lieblingsgetränk ist umsonst und kommt in farbigen Porzellanverschlussbuddeln auf den Tisch: Wasser. Sehr kostengünstig, diese Vorliebe. Und was die tollen Kaffees betrifft sind wir beim „Flat White“ geblieben – nur dass wir schon bald eine Ozone-Kaffeekarte voll haben: „Buy 10, get one free!“ Nach der willkommenen Mittagspause geht’s weiter: Fallen kontrollieren und waschen, Schapps aus- und umräumen, Wäsche waschen „die Fünfzigste“. Jetzt wollen wir noch ein paar Leinen ersetzen, ein paar kleine Fehlstellen am Rumpf ausbessern. Die Ankerkette ist zum Regalvanisieren; das hätte nun nicht sein müssen, aber die Kette sah nach 2 Jahren aus wie „Hund“. Mist – die Kette scheint unsere Dauerbaustelle zu sein.

Und nebenbei füllen wir unsere Plastik-Vorratskisten mit Campingkram – der Auricher Gaskocher ist schon verpackt, samt Grillaufsatz, die alten Anden-Wanderbestecke sind ebenso dabei wie die Hängematten von Fähren-Hängemattendecks (seligen Angedenkens), Schlafsäcke und Bettzeug, nur dass das dieses Mal alles in unser Auto verladen wird – ein BISSCHEN anders als die Reise auf dem Amazonas, aber wir freuen uns trotz der wenig abenteuerlichen Rahmenbedingungen.

Ach ja, und noch etwas Abenteuerliches steht uns bevor: die AKKAnauten machen nicht nur Campingferien vom Schiff, sondern danach nocht „Heimaturlaub“… Am 31. März landen wir in Deutschland. 4 Wochen werden wir versuchen, Familie und Freunden auf den Keks zu gehen. Aber bis dahin: Stewart Island, wir kommen! Wir schnattern ja jetzt schon manchen Morgen vor uns hin; der neuseeländische Sommer ist im La Nina-Jahr besonders feucht-kühl. Stellen wir auch gerade im Moment fest: von Norden kommt ein Cyclon, und dann der nächste und dann der übernä…  Heute hat das Wirbelteil einen besonders schönen Namen, Fred Feuersteins Frau lässt grüßen: WIILMAAAAA! Gerade schiebt sie wieder einen Wolkenbruch vor sich her, das kann ja heiter werden heute nacht. Geh‘ wech hier, Wilma!

Landleben

Opua, 15.1.2011

Gar nichts zu bloggen hier…

Der Eigner ist fleißig und wurstelt im Motorraum rum – wir haben einen neuen Heißwasserboiler, der alte hatte das Tropfen angefangen und auch das Funkensprühen, wenn man ihn elektrisch betreiben wollte. Nach einem kurzen Moment der Unschlüssigkeit, ob man das nicht vielleicht nächstes Jahr … , fiel die Entscheidung auf „dieses Projekt sofort“. Es ist wirklich elend eng in unserem Motor“schränkchen“, wir schwärmen  dann immer von der THULE und ihrem zweiseitig begehbaren Motorenpalast. Dafür müssen wir nicht an der heißen Rappelkiste vorbei, wenn wir ins Bett wollen. Es hat alles seine Vor- und Nachteile.

Auf der Suche nach einem neuen Boiler – den wir dann 200 m von AKKA entfernt bei Cater Marine fanden – gab es einen Ausflug nach Whangarei in die dortigen Bootszubehörläden, aber wenn man mal vom Mangel an normalen Baumärkten absieht, hat eigentlich Opua/Paihia fast alles was man braucht. Dafür haben wir in Whangarei eine Firma gefunden, die unsere so genannte „neue“ Ankerkette regalvanisiert;  die sieht streckenweise schon wieder aus wie Hund.
Was macht man noch so?! Silvie Pavone in Russell besuchen  –  sie ist nicht die Schwester von Rita. Silvie ist Segelmacherin und wird unsere Segel durchsehen und dem Besansegel eine  Reffreihe verpassen. Und sie näht unsere Sprayhood nach –   Kommentar:  „… was ist das denn?! Das ist ja toll gemacht!“ Dieses Urteil kann sich EMW in Riesby rahmen und an die Wand nageln; die Sprayhood ist wirklich Sonderklasse, wenn man sich auf den anderen Schiffen  umguckt, und sie ist nach wie vor dicht und absolut funktionstüchtig.

Was wir nicht gefunden haben, ist eine Möglichkeit, die deutschen Gasflaschen zu befüllen, da sind die Neuseeländer sehr strikt. Man kann es probieren und versuchen, die Befüllstation zu belatschern oder zu überrumpeln. Ganz nah war ich dran, gestern in Kerikeri – der ältere Herr an der CALTEX-Station hat lange auf unsere Flasche geschaut und zuckte schon in die richtige Richtung, nämlich zum Befüllhahn; aber dann scheiterte alles am fehlenden Eintrag von „Empty Weight“, kurz: EW. Das Leergewicht – alle Beteuerungen, dass „Tara“ das deutsche Wort für Tare Weight sei, halfen nichts. Alle Gasflaschen, die an den öffentlichen Stationen befüllt werden, müssen einem neuseeländischen Standard entsprechen, und wenn sie das von Haus aus nicht tun, dann kann man die Flaschen gegen eine „kleine Gebühr“ testen und entsprechend gravieren lassen, damit James von der CALTEX Kerikeri es beim nächsten Mal dunkelgrau in Alu lesen kann. Aber das ist ein Klimmzug, den wir uns sparen – der Test kostet nämlich so viel wie zwei neue Flaschen. Also lässt seit 2 Stunden die geliehene Flasche der MAWINGO ihren Inhalt in unsere gluckern. Siehe Bora Bora – Gaswerke AKKA.

Sonst noch was?! Bei „Optometrist“ gewesen, Augen untersuchen lassen  und dann einen neuen Satz Gläser für eine Altbrille bestellt. So günstig wie in Venezuela und Trinidad wird’s wohl nicht mehr – also zaudere ich noch ein bisschen mit der Sonnenbrille… Was die betrifft gibt es extrem schicke „Fit over“-Modelle, die man über die normale Brille stülpt. Wirklich ’ne tolle Idee, wenn diese schwarzen Kisten im Gesicht nicht so völlig daneben aussehen würden.

Bloggen ist eine gute Ausrede, wenn man die Reparatur des Dinghycovers unterbrechen möchte. Der Eigner guckt schon scheel. Ausserdem hat er mir gerade ganz demonstrativ einen Topf Fett vor die Füße gesetzt; die Stützen, auf denen AKKA steht, brauchen eine Ameisensperre – ich glaub‘, ich mache mich mal an die Arbeit. Das Fettnäpfchen ist zum Reintreten nah.

Zwischen Metallbau und Wassermacher

Ashbys Boat Yard, 7.1.2011

Moin! Wir sind die zwischen der Metallwerkstatt und „Open Ocean“ Wassermacher…

AKKA aus dem Wasser nehmen ist immer spannend. Man (und frau ) macht sich so seine Gedanken, man lässt frau schon mal zu Ashys Boatyard dackeln, um zu gucken, wie denn die Slipanlage aussieht, wie man da mit Anstand beim häufig herrschenden Strom reinkommt, man gibt eine Zeichnung von AKKA ab…

Heute um 10:30 sollte es so weit sein. Um 10 machen wir von unserer schönen Boje los, nach fantastisch ruhigen Tagen; bisschen traurig, Keine Delfine mehr in der Morgenstunde und auch dieses beruhigende geschaukel ist vorerst mal vorbei.

Wir haben Stillwasser erwischt und nach kurzem Warten vor dem Boatyard tut sich was am Travellift. Wir haben Leinen bereitgelegt, obwohl wir ja schon ausspioniert hatten, dass es im Hebebecken keine Festmachemöglichkeiten gibt. Ich stehe vorn: „… you want a dockline?!“  Nein, vielen Dank, keine Leinen, einfach vorwärts und schön gerade reinfahren. Der Eigner tut€™s und schon hebt der Travellift-Fahrer die Gurte an – Andreas fährt einfach in den vorderen Gurt rein, bis nichts mehr geht. Minuten später – erst mal gucken, ob der achtere Gurt auch gut unter der Kielsohle sitzt, darauf hatten wir uns mit den Ashby-Leuten geeinigt, schweben wir auf€™s Land. Von schräg gegenüber winkt Ursel von der THULE ein Willkommen. Geschafft!  Das war ja nun wirklich völlig einfach… Der Unterschied zum Ankerplatz macht sich rasch bemerkbar: es dauert eine Weile, bis wir AKKA erklimmen können, solche Boots-Parkplätze (was ist denn die bloß das deutsche Wort für „boat yard“?!) sind ein einziges: „… also, ich muss jetzt aber wirklich mal was tun! Was ich Dich noch fragen wollte: Mein Wassertank leckt…“ was wieder 15 Minuten Schwätzchen nach sich zieht.

So, ich muss jetzt wirklich mal was tun. Wir müssen das Vorstag wieder einhängen, das Dinghy in Arbeitsposition bringen (siehe Dinghycover-Werkstatt Trinidad, Mai 2009, die alte Leier), die Fahrräder rauskramen.  Wir machen es uns schön, auch wenn es an Land ist. Grund genug, das Sonnensegel zu riggen haben wir auch, Klärchen gibt heute ihr Bestes. Und vom Abhang hinter uns lassen die Zikaden ihr Konzert erschallen.

Ich komme mir ganz doof vor. Traurig war€™s, den Ankerplatz zu verlassen – schön isses hier, Leiter runter und man kann die Beine bewegen bis sie einem abfallen. Unerschütterliches „schönfärben“. Zwischen Metallwerkstatt und Wassermacherhersteller.

2011 !

Maorizunge

Opua, 1.1.2011

Diese Zunge, Ihr Lieben ist gut gegen böse Geister, überhaupt gegen jedweden Feind. Wenn andere böllern, schauen wir uns Maori-Schnitzereien an – und hängen Euch ein geisterabschreckendes Bild für ein gutes Jahr 2011 an.

Wir finden übrigens, dass Maorikultur ein bisschen mehr Eingang in den neuseeländischen Alltag gefunden hat, es gibt sogar ein Wort dafür: Maoritanga.  Kia Ora und Haere Mai – guten Tag und Willkommen – sind in aller Munde (und Mail), und man sieht viel mehr  Tätowierungen, verglichen mit 1990 als wir das letzte Mal hier waren. Natürlich  – vielleicht war das ja auch der Auslöser?! – gibt es auch DAS HIER oder auch DEN HIER…  Schuhuu, und demnächst ist sogar Rugby World Cup, da gibt es sicher Haka vom Feinsten.  Sogar die sonst so friedlich dreinschauenden  Plüschschäfchen in den Souvenirregalen gucken besonders selbstzufrieden aus der Wolle, denn man hat ihnen einen Rugbyball in den Arm gedrückt. Das MUSS ja was werden. Obschon es gleichzeitig auch eine durchaus ernst gemeinte Diskussion gibt, ob denn die Pakeha-Mitglieder des Rugbyteams, das sind die nicht-Maoris, überhaupt einen Haka tanzen dürfen und ob es politically correct ist, einen Tanz aufzuführen, der derartig martialisch und mit Halsabschneidergesten daherkommt. Übrigens, die Franzosen, die ohne das „h“, vermuten hinter AKKA gerne mal einen (H)aka… aber wir sind nach wie vor sehr friedliebend.

Ein Kriegs-Waka, 80 Ruderer plus 150 wilde Krieger...

Ein Kriegs-Waka, 80 Ruderer plus 150 wilde Krieger...

Wenn man sich vorstellt, dass dieses Kanu 230 tätowierte Leute mit rausgestreckten Zungen transportierte, mag man nachfühlen, dass der Feind sich ein bisschen klein vorkam…

Gestern haben wir uns den Waitangi Treaty Ground näher angeschaut – es war nicht so voll wie gedacht, entweder interessiert den neuseeländischen Touristen die Geschichte nicht sonderlich, oder der Hangover von Silvester tat noch seine Wirkung – oder es sind in der Bay of Islands einfach nicht so viele Touristen wie befürchtet; wahrscheinlich sind die Sommerfrischler alle auf der Coromandel Halbinsel.

So hatten wir Gelegenheit, uns Neuseelands politische Anfänge in Ruhe zu Gemüte zu führen, zu bemerken, dass der Baumeister des Vertrages wohl weniger der dafür gerühmte Herr Hobson war als James Busby, der bis kurz vor Vertragsabschluss der Vertreter der Krone war. Und dass vielleicht Hobson mit seiner kompromisslosen Art gleichzeitig der Urheber für die nachfolgenden Maorikriege war. Im sehenswerten Parkgelände steht das alte Wohnhaus der Busbys, vor dem der Vertrag geschlossen wurde (50 Häuptlinge hätten da auch nicht reingepasst…) und ein schönes Maoriversammlungshaus mit den oben gezeigten Schnitzereien.  Ringsum gibt es Meer und Segelschiffe, Kaffee und Kuchen, Tuis und Millionen von Zikaden, die aus dem urwaldartigen Gehölz schallen.

Tui - alberner Kehlpüschel und lustiger Gesang

Tui - alberner Kehlpüschel und lustiger Gesang

Ein bisschen durchsetzt ist der Wald noch von alten Parkbäumen, Busbys alten Magnolien zum Beispiel, aber im Unterholz, da leben sie, die Kiwis. Der braune, nördliche Kiwi ist hier zu Hause, und so soll es auch bleiben, wie man an den Straßenschildern sieht.

Kein Platz für Hunde

Kein Platz für Hunde

und was man mit Hunden macht, die dennoch auf Kiwisuche gehen, darüber wird der Besucher nicht im Zweifel gelassen…

... Hunde werden eingefangen oder zerstört. Na, na...

... Hunde werden eingefangen oder vernichtet. Na, na...

Schöne Grüße aus dem gerade mal sonnigen Neuseeland und allen freundlichen Lesern ein gutes Neues Jahr! Es geht auch ohne Zunge!

Happy New Year!

Happy New Year!

Russell, Kerikeri und umzu

Pohutukawa - der neuseeländische Weihnachtsbaum

Pohutukawa - der neuseeländische Weihnachtsbaum

Opua, 28.12. 2010

… es weht, ganz schön böig, und wir überlegen schon, ob vielleicht das Sonnensegel eingeholt werden muss, das wieder einmal eher als Regensegel gedacht ist. Und da kommt noch mehr an Wind gefahren, kurzfristig nur; es ist eine schöne Squash Zone, aber das Tief rückt mehr nach Süden und beschert der Südinsel einen kräftigen Sturm – 55 Knoten wurden heute für den Marlborough Sound vorhergesagt. Viel Spaß beim Zelten allen Weihnachtsurlaubern!

Grib

Den  wunderschönen, strahlenden Zweiten Sommer-Sonnen-Weihnachtstag haben wir mitten unter Ausflüglern und Urlaubern verbracht und sind mit der Fähre nach Russell gefahren.  Strandspaziergang, spielende Hunde und Urlauber beobachten, Salatessen, über glitzernden Pfützen mit hunderten von Schnecken träumen und nicht zu vergessen unter’m „New Zealand Christmas Tree“ sitzen.

Ein Weihnachtsbaum in Russell

Ein Weihnachtsbaum in Russell

Russell ist die älteste, weiße Siedlung Neuseelands, hier steht die erste Kirche inmitten eines uralten, schönen Friedhofes, moderne wechselt sich mit alter Bebauung ab – ausgesprochen hübsch. Und mit einer mörderischen Geschichte. Wie kann es nur passieren, dass Häuptling Hone Heke,  erfreut über die Ankunft der Briten, ihnen einen Flaggenmast verehrt, den er dem englischen König widmet – und ein paar Jahre danach bricht dann das aus, was man den „flagstaff war“ nannte. Die Geschichte ist wohl so einfach wie wiederholbar: die Interessen der Maoris waren nicht die Interessen, die die Briten hatten. Wollten die einen freundliche Handelspartner und Naturalien gegen Musketen tauschen, hatten die anderen Landnahme im Sinn.  Und so stehen in Russell wie der gesamten Bay of Islands Zeitzeugnisse der Briten neben denen der Maoris. Friedlich,  wie in Kerikeri, oder noch immer von in Russell ansässigen Maoris bissig kommentiert.

Maorihaus in "Rewas Maori Village"

Maorihaus in "Rewas Maori Village"

Wie dem auch sei – in Russell hat „Neuseeland“ politisch begonnen, mit dem Vertrag von Waitangi, der sich dann als so seltsam missverständlich erwies, und in Kerikeri ökonomisch, denn hier enstand das erste kleine Handelszentrum, natürlich betrieben von den Missionaren; im „Stone Store“ steht man noch heute auf dem alten Kopfsteinpflaster und es riecht nach Eisennägeln, Teer und Jutesäcken – und nach dem ganzen Souvenir-Kleinkram, den dieser alte Laden heutztage verkauft, Stoffe, Honig, Blüten-Seifen mit Pohutukawa oder Manuka oder nach Sandseife für die schmutzigen Töpfe.

Neuseelands erste Handelsstation - The Stone Store

Neuseelands erste Handelsstation - The Stone Store

Zum krönenden Abschluss haben wir auf einer Wiese die Zelte aufgebaut. Erst das alte, liebgewordene Fjällräven Everest  („… wieso haben wir eigentlich ein Neues gekauft…“) und dann das neue von Katmandu („… das ist ja wirklich geräumig! Oh wie nett, dass wir ein neues Zelt gekauft haben…“)

Bye bye, Fjällräven Everest! Hello! Katmandu Taku!

Bye bye, Fjällräven Everest! Welcome, Katmandu Taku!

Der Besitzer vom Bus im Hintergrund maulte uns ein bisschen voll – er hatte den Verdacht, wir seien vom „Council“ und wollten „schöne Fotos“ machen und dann den Platz als offiziellen Campingplatz verkaufen. Ganz augenscheinlich lebt die Familie dauerhaft in diesem Bus und sucht nach kostenfreien Plätzen. Eine lange Tirade folgte, über die Gier der Mitmenschen, und dass wir ja mit dem schicken Auto, dem modernen Zelt und den Isomatten, die er im Auto erspäht hatte, keine „richtigen“ Camper seien. Auch in Neuseeland gibt es Leute mit ’nem Hackenschuss.

Den Ausflug nach Kerikeri haben wir uns gestern vom etwas graueren Wetter nicht  trüben lassen und sind über alte Maori-Terrassen gestiegen und über deren Leben sinniert: Haupt-Handelsinteresse waren in der Tat die Musketen, und die sollten nicht vorrangig auf die Briten gerichtet werden, sondern auf die benachbarten Stämme, was man dann auch blutdurstig und erfolgreich tat.

Außer dem Geschichtlichen gab es eine Einführung in Neuseelands Pflanzenwelt im „Discovery Garden“, und an der Furt durch den Fluss kann man Viecher beobachten, und ich versuche sogar, das mit der dicken Spiegelreflex einzufangen. Mit mittlerem Erfolg – 5 von gefühlten 100 Bildern sind in Ordnung…

Was'n das für eine(r)??

Was'n das für eine(r)??

... nicht eine(r) - das sind zwei!

... nicht eine(r) - das sind zwei!

Genug der Geschichte(n).  Zeit für … High Tea ?!  Quatsch. Für einen abschließenden Kaffee.  Einen „Flat White“ bitte, und einen Cappucino! Schließlich sind wir in Neuseeland…

Very british?! Nix da: Flat White und Cappucino

Very british?! Nix da: Flat White und Cappucino

Aus Auckland

Auckland, 22.12.2010

Die AKKA liegt in Opua und wir haben unsere erste größere Ausfahrt mit Mitsubishi „Grandi“ Grandis hinter uns.

Selbst die Park(tor)touren bei den großen Malls gingen glatt – nur zwei Dinge bleiben einem bei der Umstellung auf Linksverkehr für eine Weile: der Kopf schnellt beim Rückwärtsfahren erst mal nach rechts und außerdem „blinkt“ man noch eine Weile mit dem Scheibenwischer…

Die Malls waren schlimm. Für’s Budget. Ein neues Telefon für die Schipperin, die x-te externe Festplatte, ein MP3-Player für’s nächtliche Hörbuchhören, das war geplant. Der Verzicht auf den Camper zog aber längere Wanderungen durch Outdoorgeschäfte nach sich und bei Kathmandu wurden wir fündig. Sehr schick, so ein ratz-fatz-Aufstellzelt in Kuppelform, mit großer Apsis und aus (hoffentlich) ziemlich wasserdichtem Nylon. So etwas geht natürlich nicht ohne Isomatten, nicht diese harten Schaumdinger aus den 70ern, nein, wir hatten ja schon seit den 90ern moderne, selbst aufblasende ThermaRest-Matten für die Afrikareisen – die Entwicklung ist aber parallel zu unserem Alterungsprozess fortgeschritten, und mit eben diesem gingen auch unsere Ansprüche in die Höhe, will sagen: wir betten uns nun auf rückenfreundlichen  Matten von 5 cm Dicke. die angebotenen 7,5 cm haben wir tapfer abgelehnt – soo alt sind wir ja nun noch nicht.

Und dann: Buchladen. Wir konnten uns gar nicht trennen. Sachbücher zur Südinsel waren ja noch einen einfache Aufgabe, aber „Borders“ in der Sylvia Park Mall hatte kilometerlange Regale voller Bücher, und eben nicht mehr das „New York Times Bestseller“-Schrott-Konzentrat, sondern richtig schöne Bücher. Also lesen wir jetzt den von der Familie empfohlenen „Vielschreiber“ Bernard Cornwell und seine Utred-Geschichten aus dem 9. Jahrhundert im Original. Natürlich bleiben noch Deutschbuch-Wünsche, vor allem wären ja mal deutsche Magazine oder Zeitungen etwas Nettes. Die ZEIT kommt uns übrigens neuerdings als Podcast – ausschnittsweise – an Bord! „Buchladen, die zweite“ ist aber vertagt auf den nächsten Auckland-Besuch. Wir müssen sowieso nochmal ins Voyager-Maritime-Museum, die Fülle der Exponate war für den gestrigen Nachmittag schlicht zu umfangreich – ich würde gern die 48-minütige Dokumentation zu Peter Blakes Whitbreadreise sehen und länger vor der Bildwand zu Graf Luckner stehen, letztere sehr interessant und eher neutral gehalten. PAMIR und PASSAT sind irgendwo vertreten, wir haben den Teil nicht mal gesichtet, dafür haben wir allzu lange vor den polynesischen und melanesischen Kanus gestanden und gestaunt – die Jungs (und Mädels) waren wirklich mutig, aber nicht nur das: deren Reisen waren ja keine Himmelfahrtskommandos, gefährlich zwar, aber doch geplant,  und die Rückreise war durchaus vorgesehen. Toll.

Am Dienstag haben wir der Schiffstaufe der „Pacific Pearl“ beigewohnt, Neuseelands erstem „Superliner“, wie man das nannte. Eine schlichte Umtaufaktion, ungefähr so wie wir einen Mitsubishi Grandis gekauft haben, hat sich P&O eine alte Kreuzfahrt-Schlurre gekauft, aber die Auckländer hat’s gefreut, es gab Musik und Maoritanz und Feuerwerk.

Last but not least haben wir unseren Freund Doug getroffen, immer noch mitten drin im VW-AUDI-Trubel (ein paar Marken sind dazugekommen, zum Beispiel Maserati, Peugeot etc.), und diesen Besuche müssen wir wiederholen, vertiefen und quatschen, quatschen, quatschen. Darauf freuen wir uns.  Die Krankenhausgeschichte ist diagnostisch gut ausgegangen, die Steine sind noch da, aber es besteht keine Notwendigkeit für eine unmittelbare Behandlung; mal schauen, wie das weitergeht. Übrigens, die Website ist gerade parallel aktualisiert! Hurra! ** Damit hat nun auch der „Ostseesommer“ endlich ein Ende gefunden. Vielen Dank für die lange Zugangszeit an die geduldige Bedienung vom QUATRO Bistro am Greenlane-East-Kreisel… Peinlich, wenn man sich nach dem Frühstück noch 2 Stunden an 2 „Flat White“-Kaffees festhält, und kostenfrei surft und surft und surft…

.. und jetzt?! Fahren wir aus Auckland RAUS. Whangarei angucken, vielleicht halten wir auch noch bei der Hütehundshow an, die wir gern sehen würden,  in jedem Fall kommen wir an atemberaubenden Ausblicken auf die Tasmansee vorbei, und dann wartet Fräulein AKKA auf uns. Home, sweet home. Boat sweet boat.

Bis bald und schon mal vorab fröhliche Weihnachten von den AKKAnauten!

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** von wegen „hurra!“ Ich kontrolliere gerade die Seiten einzeln online, und da sind nun einige nicht nachvollziehbare Layoutfehler drin. Sieht so aus als würde es morgen eine Weihnachtssitzung im Internetcafé geben…

Mobil, mobil…

Opua, 18.12.2010

Hier geht’s ab… Schon die ganze Woche!

Chronologisch: Am Dienstag kamen Zöllner und der Quarantine-Officer, mit einem Willkommenstäschchen aus Pandanus und viel Reklame drin, von A wie Angelbedarf bis Zilakis‘ „Cars for Cruisers“, zu deutsch: Autos für Segler.  Ankern, ausschlafen, Opua erkunden – das ist eine Ansammlung von Gebäuden und marine-orientierten Betrieben um den großen Bootsanleger. Kaffee im Opua Café, Schnack mit diversen „alten Bekannten“  und unvermeidlicher Austausch über die Tonga- oder Fijistrecke. Nachdem wir am Mittwoch einigermaßen ausgeruht waren und schon mal einem bescheidenen Shopping-Wahn (ERDBEEREN! SPARGEL!)  im Supermarkt in Paihia verfallen waren (ui, ui, wir sind mitten zwischen die Normal-Touristen gefallen!, Delfin-Touren, Schorcheln, Tauchen und mit übermotorisierten Riesenbooten am Cape Brett vorbeibrettern!) wurde es am Donnerstag ernst.

Die Sache ist die: für Neuseeland scheint ein Auto unabdingbar zu sein, und wir hatten schon auf der Tonga-Passage und davor das hiesige eBay namens „TradeMe“ ausgeforscht und einen schicken VW-Bus ausgesucht. Für, schluck, 28.000 Kiwi-Dollars – aber Camper haben hier einen guten Markt und wenn man das Auto nicht völlig zerstört kann man es gut weiterverkaufen, zumal wir unseres wahrscheinlich für  2 Saisons in Neuseeland brauchen.

Um am Montag den Doktor in Auckland erreichen und auch dieses besagte Auto anzuschauen zu können, wurde bei Opua Auto für eine Woche ein Leihwagen ausgegriffen.  Fein. es gießt in Strömen, wie überhaupt seit Ankunft, wir rollen die Straße hinunter: „… bei Cars for Cruisers erkundigen wir uns kurz, ob er uns im Zweifelsfall beim Erwerb   des Autos heflfen kann“. Philip hatten wir schon am Vortag kurz getroffen und er hatte uns „ganz uneigennützig“ dieses Angebot gemacht –  und überhaupt, wer ist dieser Philip?! Wir kennen den von irgendwoher, und kramen in den Hirnen zurück bis in Berufszeiten…  Machen wir’s kurz: Philip war mit Frau  Unilda, Töchterchen Mishell und seiner XTACY in Huahine, und wir haben schon mal zusammen Pfannkuchen am Strand gebacken. Wenn das keine Geschäftsanbahnung ist. Wir schnacken und gucken auch seine Autos an, immer diesen VW-Bus imKopf .

Und hier ist das Ergebnis: FLJ 126!

Zulassung

Wat sacht Ihr nu‘ ?? „Registered Ownership“! Hier kann man dem fast geschenkten Gaul mal ins große Maul schauen:

Große Klappe

Wir sind Autobesitzer. Ein bisschen pervers fühlt sich das an – aber wir sind in allerbester Gesellschaft, denn nur wenige der hier liegenden Yachties kaufen sich keinen fahrbaren Untersatz. Das Geheimnis liegt in der japanischen Auto-Politik: dort werden nämlich PKWs nach 6 Jahren (angeblich?!) ausgemustert und in Massen in die Welt verschifft, vornehmlich nach Neuseeland – und wir können dann einen 1998er Mitsubishi Chariot „Grandis“ für 5.500 Dollar erwerben, so ungefähr 2.700 Euro. Mit Rückkaufgarantie. Der Grandis scheint ganz gut in Schuss zu sein und ist lang genug, dass man unterwegs auch drin schlafen kann.  Ein prima Ersatz für den teuren Camper, und deutlich unauffälliger – wir treten quasi als Kiwis auf. Mit gebrauchter Japanerschlurre, wie jeder andere hier. Plan ist allerdings, ein modernes Zelt zu kaufen und darin zu schlafen, wenn es denn nicht gar so nass und kühl ist wie zur Zeit. Die Südinsel ruft. Und die Outdoorläden in Auckland.

Das isser

Aber ehe wir da sind, müssen wir noch die Nierensteine versorgen, das geht gleich morgen los, also reisen wir gleich nach Auckland. AKKA bleibt hier. Und dann lassen wir noch die Kiwi-Ferien vorbeigehen, aber dann! Die Schipperin muss nach Stewart Island. Antarktis gucken! Wir melden uns …

PS: Wer zurückblättert, sieht ein Bild vom „Stillen Ozean“ am Wochenende. Wir sind immer noch beeindruckt…