Trübe

Storebay, 1.2.2009

Eigentlich steht ja noch der Ausflugsbericht in den Regenwald aus, aber die zweite Wochenhälfte war insgesamt eher trübe, stimmungs- wie wettermäßig. Zunächst gingen immer mehr Squalls durch, um am Freitag dann in einen 24stündigen Dauerregen zu münden. Und da wir zuvor die ganze Zeit vor uns hin gebastelt hatten (sprich: nicht einmal von Bord gekommen waren), konnten wir von Glück sagen, dass wir am Donnerstag mal eine Squallpause zu einem Einkaufsgang – je 30 Minuten hin und zurück – genutzt hatten,
am Freitag wäre das definitiv nichts geworden.
Stimmungsmäßig waren wir etwas bedrückt, weil einerseits da draußen irgendwo „Marigold“ herumschwimmt, von der wir via Amateurfunk schon wussten, dass der Einhandsegler, den wir wahrscheinlich aus Las Palmas kennen, einen „leichten Herzinfarkt“ erlitten hatte; ein Alptraum, noch dazu, wenn wenn man allein an Bord ist, und mittlerweile nun wird das Schiff als „überfällig“ gemeldet. Viel mehr noch traf uns eine Nachricht aus Deutschland: wir hatten uns schon seit Jahren auf ein Treffen hier in der
Karibik gefreut – ganz real und jenseits von Internet und Amateurfunk, mit einem Seglerfreund, der auch eine Art Funkpate für mich war; aber wir hatten schon lange nichts mehr gehört. Und nun schrieb uns seine Frau, dass ihr Mann im vergangenen Jahr ganz plötzlich gestorben sei…

Trotz dieser Gedanken im Hinterkopf – oder gerade deshalb! – bekrabbelt man sich dann aber doch wieder, und all das muss uns eigentlich bedeuten, dass wir unsere Zeit nutzen müssen, zum Segeln, zum Länderanschauen, zum Leben. Und nun vorrangig mal zum Pläneschmieden. Kira von Celle schreibt uns aus Neuseeland, dass sie auf uns warten, zwischen Fidji und Kiwiland pendelnd.
Dann wollen wir uns mal rüsten – unsere neuen Nachbarn aus Thüringen, die Segelyacht Soleil, werden uns heute mal ihre Pilot Charts vom Pazifik zeigen. Da sind so viele Faktoren zu bedenken, und das kann man auch gut im Regen. Der prasselt nämlich schon wieder…