Oooooch …

St. Georges / Grenada, 10.8.2009

Nicht gebloggt letzte Woche, wie gemein! Und dabei gab es doch Witziges zu erzählen und Schönes auch… Holen wir nach!

Aber gerade mal schnell zum heutige Tag – heute früh kamen die Segler alle aus ihren Löchern. Seit 2 Tagen füllte sich der Ankerplatz zunehmend, wir (ich!) sehen das mit der leicht erhobenen Nase der „Langansässigen“, der Platzhirschkuh eben. Touristen halt, aus Carriacou und  sogar aus Grenadas Ankerbuchten. Ts, ts, was die alle hier wollen!? Heute früh fehlte bei der benachbarten Present (es gibt ja immer auch Touristen, über deren Anwesenheit man sich freut!) das Dinghy – um 05:30, wo sind sie bloß?

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Na, dort, wo es wummert und hämmert. Es ist, haltet Euch fest, KARNEVAL in GRENADA, genannt „SPICEMAS“. Und heute dann der klassische, ostkaribische „J’ouvert“. In aller Herrgottsfrühe sammeln sich die übernächtigten Partybesucher und di, die entsprechend frühzeitig aus der Koe kriechen um Trucks mit 10 bis 20 kW Generatoren, die Soundmachine wird angeschmissen und – patsch! – hat man schon irgendwelche Farbflatschen an Kleidung und Gesicht kleben. Die Einheimischen sehen finsterst aus, in Ocker, Rot oder schrillem Grün, alle haben die ältesten Klamotten an die man finden kann – wegen der Farbschweinerei.Und dann trottet und whinet die Karawane hinter der Musik her. Als die Presents zum Frühstück zurückkamen, machten wir uns gerade fertig, die Bescherung angucken zu fahren. Die beiden nahmen erst einmal ein ausgiebiges Bad. Erfolgreich! Feige wie wir sind gesellten wir uns zu diversen anderen Dinghys, die in der Carenage dümpelten. In sicherer Entfernung eben.  Ein Höllenlärm – und ehrlich gesagt wenig Spaß. Mitreißend finde nicht nur ich diese Musik nicht, die wir ja schon in Trinidad zur gleichen Gelegenheit genossen hatten  – es gab auffällig wenige fröhliche Gesichter zu sehen in der „J’ouvert“-Parade oder, wie man auch sagt, im „JabJab“. Die Website bewirbt das Ereignis mit enthusiastischen Worten, Feier der Befreiung von der Sklaverei und so, diabolische Figuren… Aus Sicht einer norddeutschen Spaßbremse stellt sich das so dar: Pflichtveranstaltung. Hinter einem Sound-Truck hertrotten, whinen und sich dabei ein bisschen die Ohren zu verderben.  Wir trafen auch die leicht desillusionierte die Crew der süafrikanische MILA: „… we thought they were nicely dressed! This is disgusting and we hate the music!?!“. Nee, „hübsch gekleidet“ gibt es gar nicht. „Hübsch unbekleidet“, das ist dann morgen, Spicemas Band Parade. Bilder folgen…

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