Wilmaaa!

Opua, 28.1.2011

Das „2011“ geht mir noch nicht so von der Hand, und dabei ist der erste Monat schon fast rum…

Also, die AKKAnauten sitzen noch immer in Opua, „hoch und trocken“, was ja eigentlich bedeutet, dass man aufgelaufen ist, aber bei uns war das ja volle Absicht, und wir bleiben auch so, bis die Reise nach Tonga zurück geht, eine wirklich erfreuliche Aussicht übrigens! Wir arbeiten vor uns hin, der Heißwasserboiler ist montiert, der Motor kontrolliert und mit neuen Kühlschläuchen versehen. AKKA ist poliert (was sie wahrlich nötig hatte, fanden wir!). Um das Dinghycover kämpfen wir noch, Andreas will mich überzeugen, dass man das doch gut einen Profi machen lassen kann, denn die alte Dame Bernina tut es derzeit einfach nicht. Ich schwanke zwischen Kauf eines ähnlichen Modells innerhalb Neuseelands via TradeMe, hole aber auch schon Angebote von Sailrite ein. Die Bernina kriegt noch ein Wochenende Chance, sich das mit der Oberfadenspannung zu überlegen… Irgendwie traurig, war die Maschine doch bislang eine treue Gesellin.
Das Chaos war mittelgroß in den letzten Tagen, die Zahl der geöffneten Schapps und Bodenbretter proportional zur Anzahl der angefangenen Projekte.  Die Kocherei wurde wegen fehlender Silikonabdichtungen im Pantrybereich auf ein Minimum reduziert, was heißt, dass wir mittags im Opua Marina  Café einfallen und uns mit – boah, lecker! – Seafood-Chowder und Grünem Hühnercurry bewirten lassen. Unser Lieblingsgetränk ist umsonst und kommt in farbigen Porzellanverschlussbuddeln auf den Tisch: Wasser. Sehr kostengünstig, diese Vorliebe. Und was die tollen Kaffees betrifft sind wir beim „Flat White“ geblieben – nur dass wir schon bald eine Ozone-Kaffeekarte voll haben: „Buy 10, get one free!“ Nach der willkommenen Mittagspause geht’s weiter: Fallen kontrollieren und waschen, Schapps aus- und umräumen, Wäsche waschen „die Fünfzigste“. Jetzt wollen wir noch ein paar Leinen ersetzen, ein paar kleine Fehlstellen am Rumpf ausbessern. Die Ankerkette ist zum Regalvanisieren; das hätte nun nicht sein müssen, aber die Kette sah nach 2 Jahren aus wie „Hund“. Mist – die Kette scheint unsere Dauerbaustelle zu sein.

Und nebenbei füllen wir unsere Plastik-Vorratskisten mit Campingkram – der Auricher Gaskocher ist schon verpackt, samt Grillaufsatz, die alten Anden-Wanderbestecke sind ebenso dabei wie die Hängematten von Fähren-Hängemattendecks (seligen Angedenkens), Schlafsäcke und Bettzeug, nur dass das dieses Mal alles in unser Auto verladen wird – ein BISSCHEN anders als die Reise auf dem Amazonas, aber wir freuen uns trotz der wenig abenteuerlichen Rahmenbedingungen.

Ach ja, und noch etwas Abenteuerliches steht uns bevor: die AKKAnauten machen nicht nur Campingferien vom Schiff, sondern danach nocht „Heimaturlaub“… Am 31. März landen wir in Deutschland. 4 Wochen werden wir versuchen, Familie und Freunden auf den Keks zu gehen. Aber bis dahin: Stewart Island, wir kommen! Wir schnattern ja jetzt schon manchen Morgen vor uns hin; der neuseeländische Sommer ist im La Nina-Jahr besonders feucht-kühl. Stellen wir auch gerade im Moment fest: von Norden kommt ein Cyclon, und dann der nächste und dann der übernä…  Heute hat das Wirbelteil einen besonders schönen Namen, Fred Feuersteins Frau lässt grüßen: WIILMAAAAA! Gerade schiebt sie wieder einen Wolkenbruch vor sich her, das kann ja heiter werden heute nacht. Geh‘ wech hier, Wilma!