31 Grad 30 S – 173 Grad 59 E, 4. Dezember 2012
Ha! Es fächelt! Ganz leicht… Dass die Winde auch an diesem Tag leicht sein würden, war vorhergesagt, aber diese ölig-glatte Fläche in der Nacht – nee… Um 5 heute früh habe ich – man ist ja auf Nachtwache auch immer ein Stückchen faul – die flappende Genua endlich weggenommen.
Nachdem wir am Freitag bei spiegelglattem Wasser vorsorglich unsere Reservekanister in den Haupttank umgefüllt hatten (wenn’s nicht wackelt, geht das umso leichter…), kam ein Segeltag, der Sonnabend. Sonntag gemischt, Montag fing mit Segeln an und mündete in eine „wie schnell müssen wir denn nun noch sein?!“-Diskussion. Mit 4 Knoten Ankunft Donnerstag. Aber der Blick auf das Wetter verheißt weniger Gutes zum Wochenende hin, und so rödelt Mr. Volvo seit gestern abend wieder.
Es sieht so aus, als ob die morgige die letzte „richtige“ Nacht auf der Reise wird. Das war dieses Mal wirklich Wetterverwirrung pur – alle Gurus sagten was Unterschiedliches, und wenn Dave vom Gulf Harbour-Net bis zum Sonnabend darauf beharrt, dass eine Ankunft am Dienstag angezeigt sei, man es aber bei der aufbietbaren Geschwindigkeit nicht schafft, macht einen das schon kribbelig. Nun schaut es so aus, als ob wir bei moderat-frischen Winden morgen Cape Reinga erreichen, für Cape Brett, das ist da wo wir „abbiegen“, sind bis 25 Knoten vorhergesagt – wer sagt’s denn! Tja, wer sagt es denn? Immerhin sagen es die Kiwis, die Wetterwelt und die GFS-GRIBs ungefähr einhellig, also bestellen wir hiermit das restliche Reisewetter „wie allgemein angekündigt“. Und Daves (siehe oben) Idee, vielleicht so langsam zu sein, dass man erst am Freitag ankäme, die lassen wir ganz schnell fallen. Da kommt es aus voller Breite aus der Tasmansee gefegt – und wir werden uns schön am Wellenbrecher in Opua festhalten.
Langsam kommt Freude auf – Mandarinen von der letzten Ernte, Macadamia-Mus und Milchprodukte in freier Auswahl. Flat White bei Dianna, Treffen mit der Imagine und Bingo im Yachtclub (an Letzterem nehmen wir nur akustisch teil). Rindswürstchen und Rouladen (aus „Snitzel“, merkt ja keiner). Post bei VELA in Whangarei abhoen. Fein.
Nebenbei freuen wir uns auch auf die Liste. Sie wird täglich länger und ergibt sich aus lauter kleinen, leeren Kringeln im Logbuch – Kringel heißt: „Machen, abhaken“. Der Eigner runzelte gestern schon die Stirn – so viele Kringel, kann das sein?
Es kann. Und wir werden mit dem Abhaken nicht zögern.
Jetzt gibt es Frühstück, und dann gehen wir zunächst ans Abhaken. Der Restmeilen.

Restmeilen habt ihr ja geschaft und seid sicher angekommen. Das Bild ist der absolute Hammer. Klasse…