5 big days. Big 5 days…

DSC02579Himeville, 22.12.2015

16 Grad Celsius! Das muss man sich vorstellen! Dies ist Afrika…

Afrika in den Drakensbergen. 1600 m hoch, und wenn die Wolken weg wären, würde man durch’s Balkonfenster noch einmal 1200 m  hinauf nach Lesotho gucken.

Aber auch mit Bewölkung genießen wir den relativen Luxus eines etwas in die Jahre gekommenen Hotels am Sanipass. Wir waren dann doch ein bisschen der Parks müde, denn wir hatten wirklich Big 5 Days, und das war big und great, und es waren nicht nur 5 Tage und natürlich viel mehr Viecher. Schlicht großartig. Die Big 5 sind eine Erfindung der Großwildjäger – es sind die 5 Tiere, die am gefährlichsten zu jagen sind, nicht, wie man annehmen könnte, die 5 größten, denn dann würden sicher die Giraffen dazugehören, und in jedem Fall die Hippos, denn die sind wahrlich gefährlich für den Menschen. Eklige, aggressive Monster. Aber die Big 5 sind eben Löwe, Leopard, Elefant, Nashorn und der Büffel. Warum? Büffel haben einfach ein aggressives Wesen, und werden von Afrikanern für die Gefährlichsten gehalten. Nashörner sind extrem kurzsichtig, nehmen aber Gerüche und Geräusche gut auf und und rennen dann auf alles, was sich bewegt, dazu später mehr. Elefanten fühlen sich vom Menschen zu Fuß entweder in ihrer Funktion als einsamer Bulle bedrängt oder als Herde fürsorglicher Kühe mit Anhang. Alles gute Gründe, sauer zu werden. Naja, und die beiden Großkatzen sind eben Jäger von Beruf, das muss man ihnen nachsehen. Und wieso nun das Hippo nicht? Das Hippo verbringt den Tag im Kühlen, meist im Wasser, und ist nur nachts an Land aktiv, dann, wenn nur die bösen Wilderer jagen, während der ehrenhafte Großwildjäger im Countryclub seine Heldentaten begießt. Dafür gibt es keine Big X-Auszeichnung…

DSC00975Big 5 zu sehen ist nicht immer einfach. Wie schon beschrieben, waren in Hluhluwe 3 davon gleich am ersten Tag auf unserer ( nicht existenten) Liste. Kam der Sonntag mit einem Ausflug zum iMfolozifluss. In den Parks hält der weniger gewiefte Besucher Ausschau nach anderen haltenden Autos, stellt fest, wohin die Insassen schauen – und schon hat man einen Leoparden im Blickfeld. Wobei uns das tatsächlich gleich neben der Hauptzufahrtstraße zwischen den Parkteilen passierte und absoluten Seltenheitswert hat. Hauptgewinn im Großkatzenlotto! Der Tag am iMfolozi hat danach nur noch Rhinos für uns bereit, Elefanten, einen großen Pavianclan, laben sich an Früchten, während die zahlreiche Kinderschar am sandigen Steilufer Purzelbäume schießt. Da kann man stundenlang zuschauen – oder wenn eine Gruppe Antilopen geruhsam grast und die Kitze Renn-und Springspiele veranstalten. Zu gucken gibt es immer was. Nur eines nicht: Number 5 of the Big 5. Den Löwen.

... morning walker

… morning walker. Xolan, das  Gewehr und Kerstin.

Aber es war dennoch ein großartiger Tag, denn er hatte mit einem Morgenspaziergang begonnen. Um 05:30 marschieren wir im Gänsemarsch hinter Xolan her, der sein Gewehr geschultert hat, uns allerdings ansatzweise das Wort zum Sonntag predigt. Motto: macht Euch klar, dass Ihr Teil der Natur seid und es Eure Bestimmung ist, wieder in ihr aufzugehen. Als Kompost. Wir vertrauen ihm und seinem Gewehr trotzdem, und er muss es auch nicht zu unserer Verteidigung nutzen, denn vom Löwen keine Spur, nein, doch: ein frischer, ein gewaltiger Tatzenabdruck. Aber wo ist der Tatzeninhaber? Wo sind die Löwen?

Buddelei

Buddelei

Nicht der Katzen wegen hatten wir den Aufenthalt in der Hilltop Lodge verlängert, sondern weil es uns so gefiel in iMfolozi-Hluhluwe. Wir beschließen, am letzten Morgen mal bis zum Frühstück auszuschlafen, da wir nun schon 3 Tage hintereinander frühmorgens  auf die Pirsch gegangen und gefahren waren – auch der Sonnabend war ein denkwurdiger Tag mit Straßensperren durch eine Elefantenherde  und dann noch einmal warten, bis ein Trupp Büffel die frisch vollgeregneten Schlaglöcher ausgesoffen hat. Denkwürdig vor allem aber, weil wir mit unserem Cityhopper mit den Asphaltschlappen fürstlich steckenbleiben, und während die Schipperin Äste zum Unterlegen sucht, schaufelt der Eigner (typischer Fall von “ do not leave the car“). Wer am letzten Tag  ausschläft, dem passiert das nicht – allerdings verpasst man auch, was uns die LopTos, am Vortag eingetroffen, brühwarm auftischen: “ 6 Löwen! Haben einen Büffel gerissen!“ Das ist gemein, wir hatten die älteren Anrechte, aber was nicht ist… Wir lassen uns erklären wo, und auf geht das Cityauto, zurück in die Wildnis. Und was ist? Nichts. Rhinos, Büffel en gros und en détail. Wir geben’s auf. Wie viele Löwen haben wir aus Ostafrikazeiten auf dem Konto? Viele. Dreistellig vielleicht. Wir nähern uns einem großen Picknickplatz und treffen auf eine große Gruppe von südafrikanischen Touristen, die ihr Braai vorbereiten. Komisch nur, dass alle so mucksmäuschenstill sind, kein Piep, nicht mal von den Kindern. Aller Blicke gehen auf den Fluss. Eine Herde von mehr als 40 Elefanten grast dort, und das Erlebnis ist wirklich magisch, denn die Stille wird nur vom Geräusch rupfender Rüssel gebrochen und dem Zischen, das die riesigen, weichen Füße im Gras erzeugen. Wir lauschen fasziniert, wie die Herde vor uns vorbeizieht. Unvergesslich.

Nur Rascheln, Rupfen und Kauen zu hören

Nur Rascheln, Rupfen und Kauen zu hören

Wir rücken weiter, langsam schließen wir mit unserem Aufenthalt ab. An einem Aussichtspunkt treffen wir auf einen Guide, der uns auf die Löwen anspricht. „Did you see…?“ Nein, leider nicht, trotz exakter Ortsbeschreibung. „… aber die sind noch da – die sind so voll, dass sie zu nichts außer Schlafen fähig sind“. Es folgt die nochmalige Beschreibung und eine Peilrichtung, vom Rhino-Klo (Nashörner eines Clans  scheißen gern an die gleiche Stelle!) aus 20 m die Böschung hoch und dann Richtung Hilltop peilen. Unten in der Senke.
…und tatsächlich: 4 dicke Plauzen liegen unter dem bezeichneten Baum. Nach so einem Büffel ist einem ganz schön schlecht. Big 5. Das waren sie. Dass wir für die Aktion bezahlen müssen, wissen wir erst am Abend. Irgendwo sind wir über einen Dornenast gefahren. Pffft. Plattfuß. Shit happens, nicht nur bei Rhinos.

Nach erfolgreicher Reifenreparatur (afrikanisch, nämlich ein Loch bohren und mit einer Ahle eine Art Docht, der in Kleber getaucht ist, in dieses Loch schieben! Hält bis heute!) fahren wir nordwärts. Unsere ehrgeizigen Pläne, auch den Krüger Nationalpark zu besuchen, sind auf einen Besuch in Swaziland geschrumpft. Siehe oben, Big 5 abgehakt. An der Grenze fangen wir an, uns Gedanken über eine Unterkunft zu machen und stolpern im „Roadtripping South Africa“ über die Beschreibung vom Stone Camp im Mkhaya Reserve. Das klingt toll, vielleicht ein bisschen über unserem Standard, aber gut. Kein Strom, die Hütten weitgehend offen, mitten im Wald. Und es ist toll! Pünktlich um 16 Uhr werden wir –  die Lodge hat an diesem Tag nur 6 Gäste  – an der Hauptstraße abgeholt, die Autos werde sicher geparkt, wir steigen in einen offenen Uralt-Landrover. „I am Africa“, stellt sich der Fahrer vor, „Euer Guide für den gesamten Aufenthalt“. Es dauert einen Moment, bis ich merke, dass das nicht seine Philosophie, sondern sein Name ist. Die Anfahrt zur Lodge ist gleich der erste Gamedrive, und schon treffen wir auf das erste Spitzmaulnashorn dieser Reise. Die Anzahl der Spitzmäuler werden in Hluhluwe kurz gehalten, weil sie besonders anfällig für eine bestimmte Art von Dasselfliegen sind, die für schwärende Wunden sorgen und auch andere Bestände gefährden. Noch halten wir die Begegnung daher  für ein besonderes Ereignis…

Mkhaya. Unser Haus

Mkhaya. Unser Haus

Die Lodge ist klasse: riesige, traditionelle Dächer stehen im Wald, darunter ein Bett mit Moskitonetz, kniehoch mit Vulkangestein ummauert, nur Klo und Dusche haben kopfhohe Wänd, Die Meerkatzen, die am Morgen den early morning tea zu klauen versuchen, freut der freie Zugang. Zum Abend sitzt man im Freien und speist ein 3-Gangmenu samt amuse-gueule.  Ich erinnere mich an Gnuwurst, Antilopenbraten und ein leckeres Wassermelonengazpacho.

Dach, Mauer, Bettstatt

Dach, Mauer, Bettstatt

Posh, wie die Briten sagen. Und zum Schluss unausweichlich: der Tanz der Bediensteten. Zulutanz mit Beineschmeißen.

Um 05:30 klappert der Tee heran, um 6 ist Morning Drive mit Africa und einer nicht enden wollenden Reihung von Nashörnern. Beeindruckend das 6monatige Spitzmaulbaby mit Mutter. Breitmaulnashörner, mal von ganz nah betrachtet.

Die Zutrauliche

Die Zutrauliche

Africa bereitet uns nicht darauf vor, dass ein Weibchen tatsächlich zumKuscheln ans Fahrzeug tritt – sie hatte mit einem Jahr die Mutter verloren und wurde im Reservat aufgezogen. Ich mag gar nicht hingucken, wie sie ihr Horn am Hinterrad reibt… Ihr Kalb allerdings wird diese Vertrautheit nicht übernehmen. Big 5! Nicht ungefährlich… Wirklich? Jenseits eines flachen Tümpels grast ein Spitzmaul mit  Kalb. Schaut und grast. Wir steigen aus, es ist ja der Tümpel dazwischen. Huuh! Sie schaut und grast, ich schaue gerade auf die Kamera: „Get into the car, fast!“ Hehe, da hättet Ihr die Schipperin flitzen und über den Fahrersitz in Sicherheit klettern sehen. Ich wusste gar nicht wie und was geschah, aber auch wenn Africa es als „…wollte nur sehen wie schnell Ihr seid!“ darstellt, Andreas hat die bedrohliche Beschleunigung aufseiten der Nashornkuh gesehen. Ist was dran, am aggressiven Nashorn. Und eine junge Frau aus Hamburg (Swaziland scheint ein Teutonenmekka zu sein!) sagt: nee, das war mir zu viel Wildnis. Wir sagen: schön!

...toller Guide. Johannes

…toller Guide. Johannes

Nächste Station: Hlane, ebenfalls Swaziland. König Mswati, wie schon sein Vater Sobhuza, kümmert sich sich um ein paar Reservatsgebiete. Nicht ganz  uneigennützig – immerhin handelt es sich um einen absoluten Monarchen – er darf auf Antilopenjagd gehen, dann und wann. Johannes ist unser nächster Guide. „Mögt Ihr Schlangen? Ja, nein? Guckt Euch mal um…“ Ein Python auf einem Ast! Was versierte Leute alles so aus dem Augenwinkel entdecken.

Ein Elefantenbulle von sehr, sehr nah. Und dann sind die Big 5 endgültig komplett, denn diese Löwen, die in der Morgensonne den trockenen Fahrweg als Lagerstatt benutzen, sind auf Streichelzoo-Distanz.

Geschwister

Geschwister

Vorläufiges Ende der Parktouren, im nà chsten Abschnitt wird’s mehr historisch. Mehr dazu demnächst.

Jetzt geht’s rauf auf den Sanipass, die Sonne scheint wieder und wir wünschen vorsichtshalber schon mal:

Fröhliche Weihnachten!

 

Hitverdächtig

Im Schlammbad

Im Schlammbad

Hluhluwe Game Reserve, 11.12.2015

Mühsamer Aufbruch aus Richards Bay – AKKA zurückzulassen ist immer auch „ha’m wir an alles gedacht, was müssen wir noch tun“, sowohl was die AKKA betrifft (Luken zu, Schalter aus, Antenne abgeklemmt, Wasserschlauch, all das…) wie auch was das Reisegepäck betrifft – richtig, es fehlt der USB-Ladestecker für Kameras und Co.

DSC02322Aus RB reist man kommod über unafrikanisch glatten Asphalt nach Norden, entlang der Eisenbahnlinie, die Kohle und Eisenerz nach Richards Bay schafft und durch weitflächige Eukalyptusplantagen. Papierrohstoff für die moderne Welt, vielleicht auch für Holzkohlenfeuer in der näheren Umgebung. In jedem Fall eine ökologische Wüste vor Ort. Wir hatten die kurze Fahrt zum Nikolaus schon einmal gemacht, denn zur Feier des Tages gab es einen Ausflug nach St. Lucia (Mozambique ist nicht weit, und die Portugiesen lassen sprachlich  grüßen!). Flusspferd-Haufen angucken, und Reiher und Flamingos. Krokodile, Bullshark, Fischadler, das ganze Feuchtlandprogramm, vom Ausflugsboot aus. Gestern ging es in die gleiche Richtung. Erstes Ziel: Mtubatuba, noch schnell Trinkwasserkanister besorgen, KwaZulu Natal leidet seit zwei Jahren unter einer schrecklichen Dürreperiode und in unserem Camp, das sich Hilltop nennt, kann man allein der Berglage wegen nicht allzu viel Wasser erwarten. Das Einkaufen in Mtubatuba gestaltet sich schon etwas afrikanischer als in Richards Bay, wo sich Schwarz und Weiß mehr oder weniger fröhlich mischen – mal gucken, ob mir zu dem Thema demnächst einmal etwas Moderates einfällt. Also: Mtubatuba. Das normale Angebot an Supermärkten, sogar eine kleine Mall (in der von Richards Bay habe ich, nebenbei bemerkt,  mich am ersten Tag gleich mal verlaufen…). Rein ins Shoprite (Pick’n Pay ist gleich gegenüber). Alles da für, denken wir, den afrikanischen Mittelstand, dies ist Minenindustrieland, vielleicht etwas besser gestellt; Weiße sind hier die Ausnahme.  Wir kaufen frische Samosas für’s Picknick und was man sonst so in der „Wildnis“ benötigt. Klopapier übrigens braucht man bei Benutzung südafrikanischer Toiletten nicht mitzubringen – da können sich südostasiatische Simpel-Malls eine Scheibe von abschneiden. Also kein(e weiteren) Klopapier(vorräte). DSC02344Aus dem Städtchen raus. Es wird noch afrikanischer, kleine Rundhütten mischen sich mit etwas moderneren Schlichtbauten, die Besiedlung ist dicht, aber weit verstreut. Tolle Tankstelle, von einem Jugendarbeitsprojekt betrieben. Leider, wie überall und erst recht in RB, viel Glasscherben auf Mauern und Natodraht-Bewehrtes (bis hin zum Straßenschild), natürlich ist auch die Tanke umzäunt. Wie kann man so leben, auf Dauer?
Nach wenigen Kilometern das Gate in den Park. Hluhluwe nennt er sich, ist 120 Jahre alt (das Geheimnis hinter dem Alter ist, dass ein einflussreicher Zulu-Chef dieses Gebiet als persönliches Jagdrevier auserkoren hatte, ts,ts…), und es ist recht klein. Die Berge am Horizont wirken aber verlockend, die junge Frau am Eingang versorgt uns mit freundlichen Tipps und den ersten Zulu-Brocken. Hluhluwe ist nicht nur ein Ort und ein Fluss und der Park, sondern auch die Bezeichnung für eine dornenbewehrte Windenpflanze und wird mit einem „Chlick“ gesprochen: Chluchluwe. Die Zunge dazu bitte seitlich an die Zähne schieben und zischen (öh, ja… Versucht mal den Namen vom Lieblingsmarinamitarbeiter auszusprechen: kein Zisch- sondern ein Klicklaut aus der gleichen Mundregion, gefolgt von einem „L“. XHLANI. Unausprechbar. Nur die Zulus klicken munter vor sich hin). Siabonga! Danke!

In die Weite geschaut

In die Weite geschaut

Und dann der Park. Gähn. Kennen die AKKAnauten ja alles. Adler, Zebra, Reedbucks. Die gnädige Frau konzentriert sich schon mal auf das NaviproGramm wegen einer geeigneten Picknickstelle, die Samosas duften. Das Auto (Chrysler Spark, also nicht größer als ein Zündfunke, soll das wohl heißen, ein mit Campingkram gefüllter Funke) rollt aus, rollt rückwärts. Fragender Blick zum Fahrer, der spickt mit dem Kopf nach rechts… EIN NASHORN. Coool! Pause, gucken und staunen! Damit ist jedwedes eventuelle Gähnen vergangen, der Tag hat sich schon gelohnt. Wir finden eine Picknickbank unter Bäumen, über dem ausgetrockneten Hluhluwe River, verspeisen die Samosas und lassen uns von dem Aroma und der Geräuschkulisse in alte afrikanische Zeiten zurücktragen. Oder nein – wir sind ganz real da: Afrika!

Unsere Rundhütte in der Lodge erfüllt alle Erwartungen. Man kann fast drauf wetten: wenn jemand auf Tripadvisor meckert, gefällt es uns. Gute Betten, Kühlschrank, Deckenventilator unter’m Reetdach. Bisschen Colonial Bastard Style, aber nur ein bisschen. Wir buchen den early morning Gamedrive, genießen Antilopenbraten vom Buffet mit erfreulich un-südafrikanischem Gemüseanteil (will sagen: reichlich!) und dann ab in die Hütte.

DSC0071404:30. Der Wecker. 05:00 – der offene Touristenkarren, vierradgetrieben, für 9 Gäste. Wir sind skeptisch, aber die Südafrikanerin, die zunà chst einmal nicht aufhören kann, das Fahrzeug zu beschallen, erweist sich als sehr nützlich, da scharfäugig, und Guide Wazi als besonders ruhig und nett und kenntnisreich. Wusstet Ihr, dass Warzenschweine ein schlechtes Gedächtnis haben? Wenn sie angegriffen werden, rennen sie. So weit, so gut. Nein, eben nicht „so weit“. Nach 200 m wissen sie nicht mehr, warum sie rennen. Stop! Ganz schlecht bei einem einigermaßen ausdauernden Jäger. Oder das Kurzzeitgedächtnis reicht nicht aus, sich an das Krokodil zu erinnern, das man soeben am Wasserloch getroffen hat; auch nicht so günstig. Ist bekannt, dass Spitzmaul-Nashörner auch auf die Distanz leicht von der Breitmaulvariante zu unterscheiden sind? Kopf unten=Breitmaul, da die breite Mähmaschine grast. Kopf oben=gespitzte Lippen rupfen zarte Blättchen vom Gebüsch. Übrigens, sprachlich interessant: das Spitzmaul ist auf Englisch das „Black Rhino“, gegenüber dem breitmäuligen, dem White Rhino. Jaaa. Da wusste jemand nicht, wie man „wide“ schreibt. Wide mouth, breites Maul, nicht „weiß“.
DSC00742Aber was erzähle ich da. Der Hit war die Elefantenherde, die aus dem Gebüsch trat und den Weg kreuzte. Mit allem was geht: Leitkuh, jüngere Kühe, Teenager, Kindergarten, ein Babyelefant – eine tolle Show. Und was zum Schluss? Nun, der Elefanten-Besenwagen in Person, kann man so sagen, einer älteren, typischerweise etwas griffigeren Elefantendame vom Range einer Großtante oder -mutter, die schaut, dass niemand zurückbleibt – und es sich auch nicht nehmen lässt, einen unmissverständlichen Hinweis an die 10 glotzenden Zweibeiner geben: eine kurzer Rüsselschwenk reicht. Verpisst Euch! Der Rückwà rtsgang war schnell eingelegt.
DSC00784DSC02382War das der Hit am frühen Morgen? Oder doch Herr Rhino, der hinter Frau Rhino samt Kind herschreitet, wie ein Stalker? Im Achtungsabstand – die Hörner machen eine ausreichend wehrhaften Eindruck! – aber ausdauernd. Wann diese zarten Anbandelungsversuche zum Erfolg führen, weiß vielleicht der Geier auf dem Baum, jdeenfalls muss erst das Nashornkind in die Selbständigkeit entlassen werden. Oder vielleicht doch die Pillendreher, die sich zu zig Exemplaren um den frischen Elefantendung balgen und, der weithin wahrnehmbaren Duftspur auf direktem Weg folgend, in ihrer Begeisterung Bruchlandungen hinlegen. Auf dem Rücken und mitten in die Menge. Der einsame Büffel, der sich die Unterseite in einem Schlammloch kühlt. Soll auch gut gegen spröde Haut sein – die reißt dann nicht, wenn man sich intensiv an Bà umen reibt, um Parasiten loszuwerden. Gruppen jugendlicher Nashörner lagern unter Büschen. Wer hätte gedacht, dass wir so viele davon zu sehen kriegen. Nyalas, Zebras, Gnus… Kennen wir alles. Und sind immer neu begeistert. Wir haben gleich noch eine 5. Nacht angehà ngt… Zu viele Hits tin Hluhluwe/iMfolozi.

See-Galerie

Richards Bay, 1.12.2015

Hier kommen ein paar Bilder von unterwegs!

 

  •  … * zu „selbstzufrieden und ahnungslos“: frühmorgens, bisschen müde. Segel gesetzt, Windpiloten eingestellt und dazu das Steuerrad festgestellt. Alles unter Kontrolle! Leider allerdings  nicht den Autopiloten ausgestellt und damit fast unseren zweitwichtigsten Steuermann geschlachtet.  Gerade nochmal gut gegangen!