Eine Woche China

Ein AKKAnaut in Nanning

Ein AKKAnaut in Nanning

Beijing, 9.3.2014

Die Sonne scheint!  Manchmal ein bisschen fahl, aber entgegen der europäischen Nachrichtenlage hält sich die Smogbelastung dieser Tage in Grenzen, und wir schätzen den Sonnenschein ungemein, hatten wir doch seit Ankunft in Hanoi keinen gesehen.

Im Gegenteil, als wir am vergangenen Freitag zum Bahnhof abrückten, nieselte es in Hanoi, was dazu führte, dass wir dieses Mal nicht zu Fuß gingen.  Im Bahnhof reihten wir uns bei den Wartenden ein, die vor der Tür „Internationale Verbindungen“ saßen, und rätselten, wer uns bis China erhalten bleiben würde. Die Deutschen und ihr vietnamesischer „Reiseleiter“ mit eindeutig brandenburgischem Akzent?  Der junge Mann, der mit mir ein 20-Worte-Englisch-Trainingsgespräch beginnt?  Als sich knapp eine

Sonderzug nach --- China

Sonderzug nach — China

Stunde vor Abfahrt die Tür öffnet, durchschreiten wir einen weiteren, völlig leeren Wartesaal (leer bis auf eine Menge thronartiger Holzsessel absieht, bestimmt übrig geblieben aus einer Neumoblierungsphase des Paralamentes…), aber wir werden gleich auf den Bahnsteig geschleust.  Vorn am Gleis 1 steht ein Zug in die Berge, Ziel Sapa – das ist der für die Deutschen und die anderen Fahrgäste; uns bleibt nur der Einzelwaggon mit Lokomotive, der ganz am Ende wartet. Andreas vermutet, dass die beiden Züge noch zusammengekoppelt werden – mitnichten.  Die Minuten verstreichen, es wird an den Bremsen herumgeklopft und begutachtet und diskutiert, aber weitere Passagiere kommen nicht in Sicht:  wir haben einen Sonderzug gewonnen!  Zweimal pro Woche gibt es eine Verbindung nach Dong Dang, als Anbindung an China – offensichtlich keine besonders beliebte Strecke, auch wenn der Übergang „Freundschaftstor“ heißt.  Da wir mit Einbruch der Dunkelheit losfahren, ziehen wir uns rasch die Decken über die Ohren und schlafen für ein paar Stündchen.  Um 22:00 werden wir geweckt: Dong Dang – Gepäck schultern, aussteigen, vietnamesische Zoll und Passkontrolle.  Ein einsamer Dorfbahnhof wartet mit einer dunklen Bahnhofshalle und ein paar Beamten auf – und nach wenigen Minuten heißt es:  „Go! Chinese train!“. – der steht auch schon abfahrtbereit auf dem (schmalspurigeren) Nachbargleis. Ach, schön, weiterschlafen!  Aber das wird nix, denn nun kommt die chinesische Passkontrolle in Person eines schicken jungen Offiziers mit makellosen Englischkenntnissen, der die Pässe einsammelt und uns auffordert, in Pingxiang samt Gepäck wieder auszusteigen. Mitternacht – wir werden von einer ganzen Beamtengruppe geleitet, auch hier konzentriert sich die gesamte Aufmerksamkeit auf die beiden einzigen Passagiere. Pingxiang macht schon einen anderen Eindruck: als Dong Dang eine riesige, gläserne  Bahnhofshalle, allerdings nur besetzt von zwei verschlafenen jungen Zöllnern, die nachlässig unser Gepäck kontrollieren. Gepäck schultern und wieder rein in den Zug. Als uns die Pässe zurückgereicht werden das erleichterte „Wir sind drin!“-Gefühl, und endlich können wir nochmals für 4 Stunden in saubere, geradezu luxuriöse chinesischen Kissen sinken.  In Nanning das gleiche Spiel wie zuvor: eine der zahlreichen Bahnangestellten geleitet uns in die Wartehalle.  Wir merken uns nervös das Gleis und unsere Wagennummer – schließlich

Ohne Worte...

Ohne Worte…

bleiben dieses Mal unsere Rucksäcke im Zug. Der Nanning-Bahnhof ist gigantisch, und immer wieder füllt sich der Wartebereich schubweise mit Leuten.  Wir stellen fest. Chinas Bahnhöfe unterliegen strengen Regeln – die Gleise werden nur für wenige Minuten vor der Abfahrt des Zuges geöffnet.  Tor auf, Tor zu. Auf den Anzeigetafeln erscheint unser Zug nach Guilin bereits – T6 um 08:40, Gleis 12. Mehr können wir der Tafel nicht entnehmen, und auch Gespräche mit unseren Reise-Nachbarn ergeben sich nicht, bis auf einen jungen Polizisten, der mit allerlei Sprachkenntnissen aufwartet; die anderen können nur staunen. Langnasenalarm. Wir sind endgültig „sprachlos“, und das erzeugt eine gewissen Unruhe: was, wenn man uns in der Wartehalle vergisst?  Aber man vergisst uns nicht, natürlich. Hier ist alles unter Kontrolle… 25 Minuten vor Abfahrt werden wir eingesammelt und ins Abteil verfrachtet. Wir holen noch ein bisschen Nachtschlaf nach, und um 14:00 holt uns ein – über unser Hotel vorbestellter – Taxifahrer in Guilin ab.  Sprachlosigkeit, nächster Abschnitt, aber wir treffen heile und punktgenau im „Outside Inn“ in Chaolong ein – begeisterte Begrüßung von Wendy, die uns mit perfekten englischen Wortschwällen überfällt und uns erst einmal einen heißen, scharf-süßen Ingwertee in die Hand drückt. Mei, ist das kalt in China (wir waren halt noch nicht in Peking …)

Mit Zhong Mei am Moonhill

Mit Zhong Mei am Moonhill

Chinesen und das Wunder der Rapsblüte

… das Wunder der Rapsblüte

Immer ein Hingucker. Als 3 oder 4-Radler---

Hingucker. Als 3 oder 4-Radler—

Karsthügel und Bambusflöße

Karsthügel und Bambusflöße

Die folgenden Tage vergehen mit Spaziergängen und -fahrten durch die beeindruckende Karsthügellandschaft – Bambusflößen verkneifen wir uns allerdings, dafür bieten wir jede Menge Sensation bei der Landbevölkerung und bei Stadt-Touristen, die nicht nur angesichts der vergleichsweise mickrigen Rapsblüte völlig aus dem Häuschen geraten, sondern auch, wenn sie unserer ansichtig werden.  Wir sind in China. Mitterndrin.

Das Outside Inn ist ein vielleicht 15 Jahre altes Hostel/Hotel, für das originale Lehmhäuser r

Outside Inn Cholong

Outside Inn Cholong

Lehmhaus in Chaolong

Lehmhaus in Chaolong

restauriert und modifiziert wurden. Sehr schön – wenn auch eben relativ kühl.  Die Sonne scheint uns jedenfalls bis zur Abreise nicht, was aber dem Eindruck keinen wirklichen Abbruch tut, die Karsthügel sind auch in Schwarzweiß beeindruckend. Wir radeln zum Moonhill, steigen die 800 Stufen hinauf und gucken uns das Ganze von oben an, machen einen Radelausflug in die nahe Stadt Yangshuo, die ein richtiger Touristenort ist. „Bamboo, Bamboo!“ ruft es aus allen Ecken.

Wendy - schmeißt den Laden!

Wendy. Sehr chinesisch: die Daunenjacke, auch im Haus

Wir sollen auf’s Floß steigen, soll das heißen. „Langnasen“ allerdings sind doch recht unterrepräsentiert, eher noch sind es Japaner, wenn man an Ausländer denkt.  Abends genießen wir die köstliche chinesische Küche im Outside Inn und fressen uns durch die Speisenkarte – so gehen die 4 Tage schneller dahin als gedacht.  Und das war dann der ländliche Teil unserer Chinaerfahrung!

Mit dem Bus geht es zurück nach Guilin, recht frühzeitig, denn wir müssen noch die Tickets für die Weiterreise nach Peking bekommen.  Wenn man sich die Schalterhalle anschaut mit ihren Menschenmassen, ist es uns ganz recht, dass wir uns den Kauf leicht gemacht und über einen Freund des Hotels abgewickelt haben.

Schlafwagen in China

Schlafwagen in China

Im Zug betten wir uns dieses Mal in frische Kissen und Deckenberge – Sam hat uns die unteren Kojen reserviert, unsere beiden Mitreisenden müssen klettern, aber trotz der bereits erwähnten Sprachlosigkeit pflegen wir ein freundlch-lächelndes Miteinander.  Der Zug rollt vorwiegend durch die Dunkelheit, bei Tage sehen wir endlose, platte und zersiedelte Lösslandschaft. Wir passieren riesige Städte, deren Namen wir noch nie gehört haben, und die uns mit Wolkenkratzern und Leuchtreklamen beeindrucken. 20 Stunden dauert die Reise, dann ist Beijing erreicht. Wir steigen aus – und damit kommt das erste chinesische Scherzchen:  unser Hotel liegt nicht allzu weit vom Bahnhof entfernt, wir haben uns die Fahrtstrecke aus dem Internet geholt und schon in Australien ausgedruckt. Ein bisschen Laufen, ein bisschen U-Bahn-Fahren – nur zieht sich der Marsch zur UBahn rätselhaft – das Smartphone und Google Maps helfen auch nicht richtig. Die Wahrheit entspricht einfach nicht dem Kartenbild.  Wir quetschen uns mit den Rucksäcken durch Menschenmassen – bis zur Metro sollten es ungefähr 1 km sein, aber als wir endlich eine Station erreichen heißt die leicht anders als erwartet… Hmm…  Bis es uns wie Schuppen von den Augen fällt: wir Beijing Subwaysind nicht im innerstädtischen Hauptbahnhof angekommen, sondern in Beijing West.  Von nun an ist alles einfach – die Orientierung ist wieder da!  Hurra!  Auch die Bahnverbindung, ganz einfach: 11 Stationen mit der Bahnlinie 10 und dann  nochmals umsteigen in die 5.  Mittlerweile ist der Feierabendverkehr in vollem Schwung, wir erwerben eine fast geschenkte Fahrkarte (2 Yuan, das sind 24 Cent!) am sprachbarrierefreien Fahrkartenautomaten, der freundlicherweise englisch spricht. Die Bahnen sind so voll, dass wir uns in den nächstbesten Zug stürzen, die Tür schließt gerade noch so hinter unserem Gepäck, und wir sorgen für eine ziemliche Verstopfung.  Macht nichts, wir sind unterwegs – stand ja auf der Anzeigetafel:  Linie 10, und der Zielort, irgendwas mit …zhuang war’s. Dort steigen wir auch ganz richtig aus. Guogongzhuang.  Sprachlosigkeit nächster Teil, wir finden nämlich die avisierte Linie 5 nicht. Können wir auch gar nicht. Exakt geraten, liebe Leser, irgendwas mit …zhuang war’s!  Songjiazhuang!  Zurück auf Null, zurück nach Liuliquao.

Fast für uns allein. Nur für 2 Minuten

Fast für uns allein. Nur für 2 Minuten

Und dann die 11 Stationen, dieses mal ganz richtig mit der Linie 10 und nicht mit der 9.  Die 10 auf der Anzeigetafel war nur ein Richtungshinweis auf einen anderen Bahnsteig gewesen, aber mittlerweile kennen wir unsere Peking-Metro. Umsteigen in Songziazhuang, aussteigen an der Haltestelle Dongsi und noch ein paar Hundert Meter durch die Massen an Wanderarbeitern und schicken Büromädchen gestiefelt, dann sind wir – nach einer Stadtrundfahrt für 4 Yuan! – da. Im Hotel „161“ am Rande des Lishi-Hutongs.  Geschafft – die englischsprechende Welt hat uns wieder, jedenfalls so lange wir uns im Hotel bewegen, aber das tun wir nicht sehr anhaltend. Sprach- und andere Abenteuer müssen sein. Schon das erste Abendessen hier im Hutong bietet Gelegenheit dazu, auch zu kulinarischen – Hühnerfüße, Schweineohren, Seegurken.
Und aus genau dem Grunde ist Schluss für heute!

Zwischen Hanoi und China

… im Zug nach Beijing, 5.3.2014

Feiner Zug, den wir da Richtung Peking erwischt haben, der „T 286“, der die Station Guilin um 16:38 verließ, superpünktlich ( wir sind gespannt auf die Pünktlichkeit der viel gescholtenen Deutschen Bahn !)  Das Abteil ist voll belegt, über uns schweben zwei chinesische Männer, jung und mittelalt, obwohl aus unserer Sicht sie alle jung sind…. Wir hatten schon rechten Spaß, denn 50% der Abteilbelegschaft spricht nix außer Mandarin, die andere Hälfte ausgerechnet nicht.  Die Frage ob wir Russen seien, konnten wir erahnen, aber nicht abschlägig beantworten – bis mir mein „Kauderwelsch Chinesisch“ Bändchen einfiel. Wo shi deguo ren!  Auch dann dauerte es noch einen Moment, bis alle beifällig nickten, mein Mandaringroschen war gefallen…

Ha Long Bucht

Ha Long Bucht

Rückblick auf Hanoi.  Da war noch was nachzutragen. Am Dienstagmorgen holte uns ein Kleinbus ab, der noch ein paar Hotels in der Nähe abklapperte und sich auf diese Weise auf 10 Gäste füllte. Angenehme Gruppengröße für unsere Fahrt zum Weltnaturerbe an der Halongbucht.  Mindestens ein weiterer Bus musste da noch unterwegs sein, denn ein deutsches Pärchen aus unserem Tu Linh Palace hatte anders gebucht.  Wir trafen sie dann bald wieder… 2 Stunden aus der äußerst trüb-nieseligen Stadt heraus war Pinkelpause. Ahh, ja!  Es waren unzählige Busse, die da an einem großen Schnickschnackkitschladen abgeliefert wurden, für 30 Minuten „Shopping“,  so viel zu „angenehmer Gruppengröße“.  Nach knapp vier  Stunden erreicht man die berühmte Ha Long-Bucht – hohe Karstfelsen ragen aus dem Wasser; zum Horizont geschaut hat man den Eindruck, als sei die Bucht ein Binnensee, so dicht stehen die Felsen.

Eine Dschunke?! Zig!

Eine Dschunke?! Zig!

Unsere Gruppe bleibt tatsächlich so angenehm übersichtlich, nur ein Nachzügler-Russenehepaar aus Wladiwostok stößt noch zu uns, wahrscheinlich abgehängt von ihrer Gesellschaft und Opfer ihrer „Sprachlosigkeit“. Außer Russisch nix gewesen, und uns schwant Böses für die Zukunft: China, Mongolei, Sibirien…  Der Rest sind junge Backpacker aus Kanada, Schweden und den USA, die mit uns auf eine der Touristendschunken verladen werden.  Eine der…  Hunderte von Touristendschunken schaukeln mit und ohne Gäste im Hafen von Ha Long City, es kann einem schwindeln!  Bevor wir in eine große Tropfsteinhöhle geschubst werden, gibt es an Bord einen (durchaus leckeren) Lunch, am feierlich weiß gedeckten Tisch, den ich erst mal mit einer Ladung Hoisin-Sauce dekoriere. Peinlich.  Bei Hühnchen und Fisch geht es durch den Nebel zur sicher sehenswerten Höhle, durch die wir nun im Fließbandverfahren geschleust werden; allerdings wird der Gesamteindruck durch eine Gruppe von Japanern getrübt, deren Führer seine ohnehin lautstarken Erklärungen über ein Mikrofon in die Gegend bläst – da kann unsere schüchterne, zierliche Führerin einfach nicht gegenan.
Nächster Stopp:  Kayaken!  Danach ist uns so richtig – abgewrackte, mit Bauschaum gefüllte Doppelkayaks. Für eine halbe Stunde darf man im Umkreise von vielleicht 500 m um ein Schwimmponton paddeln.  Das geben wir uns nun nicht, wir gucken uns das Gequake und Gequietsche an und machen auf „verwöhnte Seglerbande“.  Es wäre ja durchaus interessant, mit einem wirklich funktionierenden Kayak und einem nicht verbogenen Stahl(!!)-Paddel die Felsen und Höhlen der Umgebung zu erkunden, aber dafür würde man hier a. etwas mehr Zeit und b. weniger Dschunkenverkehr benötigen.
Aber dann wird es nett – wir fahren nämlich wie gewünscht zur Insel Cat Ba, während die Dschunken mit den Tagesgästen die Heimfahrt antreten – und plötzlich ist alles friedfertig und leer. Über den Karstkegeln schweben Fischadler, wir kommen an schwimmenden Fischerdörfern vorbei und sinnieren, wie es denen wohl während des Krieges gegangen sein mag. Die Pontons fassen bis zu 500 Bewohner, die sich, bei aller Enge, nicht gerade grün sind: Fischklau ist an der Tagesordnung, und so sieht man in abgeschiedenen Buchten das eine oder andere einzelne Boot friedlich vor sich hin treiben, der Fischer holt noch den Tagesfang ein, während am Heck schon ein Feuerchen mit dem Abendessen vor sich hin kokelt. Feierabend.
In Cat Ba stehen nochmals 40 Minuten Rumpelfahrt zur anderen Seite der Insel auf dem Plan. Nach dem Abendessen passiert leider nicht mehr viel, kleiner Verdauungsspaziergang, ein Reiseschnack mit den beiden jungen Kanadierinnen und dann ist Bettruhe.   Immerhin soll es am Morgen um 08:30 zurückgehen. Frühstück, Bus, Dschunke. Ich glaube, das nennt man „gedrängter Zeitplan“ – dabei ist Cat Ba ein Nationalpark und würde grundsätzlich Gelegenheit zu Regenwaldwanderungen bieten.  Next time… für uns geht es zum Wahrzeichen der Bucht, einer vergleichsweise winzigen Felsformation, wie wir sie mit AKKA zigfach zu sehen kriegen, nur dass dort dann nicht 40 Dschunken zum Fotografieren kreisen.  Mein Hit: ein langnasiger Gast auf einem anderen

Das muss man gesehen haben!

Das muss man gesehen haben!

Boot, der gar keinen direkten Blick auf das Prachtstück wirft, sondern, mit dem Rücken zum Felsen stehend, sein iPad über den Kopf erhebt und ein „selfie“ schießt.  Prima!
Und schon schaukeln wir Richtung Ha Long-City, nochmals gibt es ein kleines vorgezogenes Mittagessen, wozu man sagen muss, dass man uns freundlicherweise die gelegenheit gibt, die „nem“, die Reispapierrollen selbst zu fertigen, das macht Spaß und geht auf die Rezepteliste für die AKKA! Aber dann: Aussteigen, Bus, Abfahrt!

... und alle müssen hin!

… und alle müssen hin!

Der wirkliche Hit des Tages ist natürlich der Pinkelstopp im „ABC-Stopover-Center“.  Hach, da möchte man zuschlagen – so schöne dicke, glückliche Buddhas, überlebensgroß aus Stein gehauen, mit Pauschalangebot für See- oder Luftfracht „frei deutscher Vorgarten“ Wahlweise für den Rasen in den USA.  Ja, da möchte man wahrlich zuschla… um sich hauen.

Um 17:00 sind wir zurück in Hanoi und beantworten die Frage, wie es denn war, mit einem höflichen „oh, thank you – nice!“ und verkneifen uns sogar ein „very“.  Aber wenn uns nun Nachtchef Binh davon erzählt, wie arm es auf seinem Dorf bis vor kurzem noch zuging, wie glücklich er ist, dass er hier arbeiten kann und auch noch Sprachen lernt, fühlen wir uns tatsächlich gleich wieder zu Hause.  Interessant übrigens, was Tim zum Verkehr beitragen kann: bis vor wenigen Jahren war hier Fahrradland; seine Familie hat erst vor 5 Jahren das erste Moto erworben, aber mittlerweile hat man schon vier.  Da haben wir eindeutig etwas verpasst. Zum Abendessen marschieren wir nach nebenan und verdrücken eine äußerst lokale Spezialität, undefinierbar gefüllte gedämpfte Teigtaschen, wir sind umgeben von freundlichen Vietnamesen, und konzentrieren das Ha Long-Erlebnis auf ein paar schöne Bilder, die wir in Erinnerung behalten werden.

Tags drauf folgt Teil 2 der „Belarus“-Unternehmung. Schon am Montagabend hatten wir die Bestätigung für die Tickets von Moskau nach Berlin erhalten und hoffnungsfroh an die Botschaft weitergeleitet. Worauf wir gar nicht zu hoffen gewagt hatten, war die Mail, die nur wenige Minuten später eintraf:  „Dear Andrea – I have received your mail. Visa will be ready on Thursday. Kirill“.  So kann’s gehen. Von Smartphone zu Smartphone sind wohl auch diplomatische Vertretungen allzeit erreichbar. Also auf zur Botschaft, und ruck-zuck halten wir die weißrussischen Visa in Händen.  Auf dem Rückweg machen wir wieder die feucht-kühl-schwitzige Stadt unsicher – und da es heute besonders feucht ist, geht es dieses Mal ins Goetheinstitut,  Zeitunglesen ist die Idee. Und Würstchenessen, denn das Institut betreibt auch das „Café Goethe“.
Hier das Urteil: erstens gibt es in der Bibliothek zumindest in Hanoi keine Zeitungen mehr, ein paar Magazine (SPIEGEL, STERN) lagen aber aus (in Santa Cruz de la Sierra in Bolivien hatten wir noch in ZEIT-Ausgaben geschwelgt).
Zweitens gab es keine Würstchen (wohl aber Haxen!) – und der Koch weiß nicht, wie man Kartoffelbrei herstellt, der hat den nämlich eindeutig mit dem Mixer zu Schmiere verarbeitet und nicht gestampft oder gepresst.
Drittens ließen sich die Rouladen einigemaßen sehen.

Café Goethe!  Typisch deutsch...

Café Goethe! Typisch deutsch…

Viertens war der gesamte Innenhof voller Vietnamesen aus den umgebenden Botschaften, dazu ein paar deutsche Touri-Globetrottel.
Funftens ist die deutsche Kulturvertretung nicht so deutsch, dass es a. Klopapier, b. Seife und c.  wirklich schließende Klotüren gäbe – aus letzterem ergab sich ein herrliches, deutsch-vietnamesisches  Sprachtrainingsgespräch, ein bei Asiaten ein sehr beliebter Sport. Schülerin zu mir: „Ich … kann …diese…Toilette …leider …nicht … benutzen!“ „Oh, warum nicht“?  „ehem … ich …kann…diese Türe … nicht … verschließen!“  „Ach, gehen Sie doch einfach hinein, ich passe auf und halte Wache!“  „Oh, nein – vielen Dank!  Das …wäre (sehr lange Pause…)  viel Verlangen!“

Last but not least konnte man in einer Ecke der Bibliothek über die  „Deutsche Welle“ Kabarett auf NDR3 sehen, und wir haben so unpassend wie herzlich in den Leseraum hinein gelacht.

Rätselhafte Teigtaschen

Rätselhafte Teigtaschen

So isst Ha Noi:  auf der Straße

So isst Ha Noi: auf der Straße

Hanoi - Pagode im Nebel

Hanoi – Pagode im Nebel

Ha Noi - direkt nach China!

Ha Noi – direkter Weg  nach China!

Ein weiterer langer Marsch zurück, Glotz-Stopp an einer Schule, die gerade Hunderte von Kindern aus dem Unterricht entlässt, die Motos (vorwiegend Väter und Opas) warten schon.  Abends noch eine Portion „trockene Nudeln“, das hatte uns besonders gefallen, und letzte Streifzüge durch die Straßen der Altstadt. Hanoi hat wirklich was!
Und schon war der Abreisetag gekommen. Tim lässt uns das Zimmer bis 3 Uhr, wirklich ein Goldstück.  Wir telefonieren schon mal nach China, was mit dem Ticket nach Peking ist, und ich tauche zum Abschluss – beim letzten, feierlichen Garküchen-Mahl in einem Hausflur – meinen Fleecejackenkragen in Hoisin-Sauce, und wundere mich fortan, dass es überall nach Fischgerichten stinkt.  Es hat ein Weilchen gedauert, bis die Ursache erkannt war. Nach diversen Waschversuchen kann ich sagen, dass eine Sauce aus 9 Monate in Fässern fermentierten Sardinen sich innig mit Polyesterfleece verbindet – aber man kriegt es raus!

Der Berichte nächster Teil: Karsthügel „zwo“. Yangshuo in der Provinz Guangxi.

PS: Peking hat uns schon im Griff… Öffifahren in Peking!  Bingo!

Ganz schön kalt…

Hier ruht er. Sanft und monumental: Ho Chi Minh

Hier ruht er. Sanft und monumental: Ho Chi Minh

Chaolong/Yangshuo, 2.3.2014

… genau, „ganz schön kalt muss es hier sein“, dachten wir am vergangenen Montag früh.

Mahlzeit!

Mahlzeit!

Für die Hygiene-Freaks

Bordhygiene

Gute Nacht!

Gute Nacht!

Waschgelegenheit

Waschgelegenheit

Wir hatten uns im Zug von Saigon nach Hanoi auf eine Ankunft um kurz vor 5 morgens eingerichtet, und standen früh am Zugfenster, um den Strom der Moto- und Radfahrer, det draußen Richtung Stadt plätscherte, zu beobachten. Alle schön eingepackt in dicke Jacken und Regenfolien, und wieder gab es abenteuerlichste Lasten zu sehen.  Der Zug rumpelte noch fast eine Stunde durch Vorortgegenden, um nicht zu sagen: durch Wohnzimmer und Küchen!.  Aber dann! Hanoi! Der Bahnhof ist nicht gerade „Hannover Hauptbahnhof“ – mehr „Siegen Hauptbahnhof, 50er Jahre“. Der Bahnsteig voller Taxen der

Saigon-Hanoi. Langer Zug für kurze Reise

Saigon-Hanoi. Langer Zug für kurze Reise

Firma Mai Linh, die wir schon aus Saigon kennen, ein Groß-Anbieter offensichtlich, den wir aber (dummerweise?) umgehen.  Das Daypack nach vorn, quetschen wir uns durch die Menge nach draußen.  Echt kühl hier, und kühl auch die Atmosphäre unter den Taxifahrern, die zuhauf auf Gäste und Opfer warten.  Wir verhandeln kurz mit einem Mai Linh-Fahrer und sind uns fast einig, als ein grantiger Mensch, der augenscheinlich die Verteilung der Taxen auf dem Bahnhofsvorplatz unter sich hat, uns am Arm zerrt:  „…  here!  This – no!“ und deutet auf den armen, fein gekleideten Taxifahrer unserer Wahl. Nach einer Weile kapieren wir – Mayi Linh haben hier keine Rechte mehr, denn sie haben ihre Chance ja schon auf dem Bahnsteig gehabt.  Das Gespräch verläuft aber so unerfreulich, dass ich schon mal los laufe, Andreas dann hinterher.  Alles klar, wir laufen.  Es schlägt die Stunde des neuen Smartphones! Was wären wir ohne Google Maps?!  Wir schlängeln unseren Weg über kühle, dunkle, feuchte und noch leere Innenstadtstraßen, überqueren die Bahnstrecke, über die wir gerade herein gekommen sind, zweimal und wundern uns über die Enge, mit der die Häuser tatsächlich an den Gleisen stehen.  Auf den Bürgersteigen bauen Frauen erste Garküchenstände auf – schließlich ist gleich Frühstückszeit.  Eigentlich war es ganz

Tim. Rezeptionschef im "Tu Linh Palace"

Tim. Rezeptionschef im „Tu Linh Palace“

einfach, unser Hotel zu finden, Tulinh Palace, 2 Hang Ga.  Der „Nacht-Chef“ Binh strahlt uns ein erstes Mal an, mit leicht verpüschelter Frisur. Wir zwängen unser Gepäck an zwei Motos vorbei, die im Empfang stehen – schließlich ist ja noch „Nachtbetrieb“. Hinter dem kleinen Tresen für Tours und vor den beiden Internet-Rechnern im Frühstücksraum liegen noch die Nachtmatratzen – aber wir haben Glück, gerade checkt ein junges Paar aus, in deren Zimmer wir schon mal eine Dusche nehmen können. Hanoi ist nämlich so kühl doch nicht und zumindest der Fußmarsch mit Rucksack erzeugt Schweißströme. Gereinigt und entspannt treten wir zum Frühstück an, und damit kommt der Freundlichkeitsschauer, der uns nun tagelang begleiten wird. „Take a seat – have a coffee – take fruit as many as you want – feel at home! Are you o.k.?!“  Es hört auch nicht auf, als Tim auftritt, der „Tages-Chef“.  Es erschlägt einen geradezu.  Das Tulinh ist sicher ein bescheidener Palast, aber wirklich ein nettes Heim auf Zeit.
Mit Tims Hilfe telefonieren wir mit der Weißrussischen Botschaft, und siehe da: heute Konsularverkehr.  Taxifahrt in ein feines, altes Kolonialviertel am See. Ein absolut finnisch anmutender junger Konsul knöpft uns je 20 Euro ab und verspricht, die noch fehlenden Transitvisa für Weißrussland bis Donnerstag auszustellen, sofern wir den Nachweis erbringen können, dass wir am 30.3. Russland per Zug verlassen.  Fein!  Wir schicken eine Mail an Natalya in London, „RealRussia“, die zwar jetzt noch schläft: „Buchen!“
Das wird schon…  Mission (fast) erledigt.

Folgt der „lange Marsch“ zurück in die Stadt.  Hanoi ist anders als Saigon. Viele alte

Lastenträgerin

Lastenträgerin

Gebäude aus der Kolonialzeit, französische Bäckereien oder Cafés, viele buddhistische Tempel. Im Café „Coffee Beans & Tea Leaves“ spricht mich ein junger Mann an: „Nice weather today!“  Uups?!  Wie ist es denn in Hanoi, wenn es nicht nebelig und grau ist?  Oder ist es normalerweise noch schlimmer?  Wir sind derartig verwöhnte Tropenpflanzen geworden…  Leider ist der große Tempel im See geschlossen, wir laufen durch Nieselregen und mittlerweile dickesten Verkehr weiter.  Präsidentenpalast, Parade-Straße. Kleine Mädchen posieren vor dem Ho-Chi-Minh-Mausoleum, die Händchen zum „Victory“-Zeichen gehoben.  Über uns weht das größte Exemplar der ansonsten vietnamweit allgegenwärtigen  Nationalflagge, schlicht und schön: Gelber Stern auf rotem Grund.  Das grüngraue Mausoleum ist gigantisch – man sieht quasi Kader und Elite auf den Marmorstufen sitzen und zackige Paraden abnehmen, Aber entweder ist der Platz vor dem Mausoleum so weiträumig, dass sich die wenigen Besucher verlieren, oder… das historisch-politische Interesse tritt hinter handfesterem, kapitalistischem zurück.  Wir

Gehwegvergnügen

Gehwegvergnügen

wehren noch ein paar Attacken von Frauen ab, die einem gegen ein kleines Fotoentgelt ihre Traglast auf Bambusstangen auf die Schulter hieven wollen; dazu braucht es dann schon ein bisschen Energie.  Wir beobachten bei einem Schweizer wie so etwas (schief) geht: „want a banana?“  Oh ja gern. Zack: Traglast auf der Schulter – „foto!“  Geld wechselt den Besitzer.  „… und wo ist meine Banane?“  … naja, die kostet dann nochmal extra. Hui – so was macht Andreas fünsch.

Im Hotel zurück berät uns Tim, der eigentlich nicht Tim heißt sondern irgendwie unaussprechbar anders (gern wird er auch „zero“ gerufen, denn wenn man Hilfe von der rezeption braucht, drückt man die „null“).  Restaurants in der Nähe, und vor allem:  sollen wir, oder sollen wir nicht?  Ha Long Bucht oder nicht. Oder in die Berge?  Die Wahl fällt auf die Ha Long-Bucht,  Weltnaturrerbe muss sein. Angesichts unserer normalen Wohnsituation fällt die Wahl auf „… ja, schon, aber wir fahren lieber nach Cat Ba ins Hotel, keine Übernachtung auf der Touristen-Dschunke“.
Abends ein Gang die Hang Ga hinunter zur Hang Dieu – da gibt es ein Straßenlokal namens „Trockene Nudel“ – wo im Gegensatz zur Nationalspeise „Ph೓ (gesprochen… irgendwo zwischen Fö und Fa, mit der Zunge hinten am Gaumen!) Bun Bà³ serviert wird.  Reisnudeln ohne Brühe, mit verschiedenen Kräutern und Gemüsen und Rindflesich aus

Bambusleiterfabrik

Bambusleiterfabrik

Die trockene Nudel

„trockene“ Nudeln

... nur starker Tobak

Nur starker Tobak

Metallwerkstatt

Metallwerkstatt

dem Wok.  Gleich vorn, direkt an der Straße, wird gekocht, wir sitzen an langen blechernen Tischen „im Flur“ und genießen „Vietnam pur“.  Ob es den Wohnbedingungen geschuldet ist, dass augenscheinlich alle Leute, die es sich irgendwie leisten können, „auswärts“ essen und wenn es nur am Kanststein ist?  Vielleicht kann man außer heißem Wasser in einer normalen Wöhnstätte ja gar nichts zubereiten, oder nicht mal das?  Jedenfalls geht der Fußgänger, wie schon tagsüber auch, auf der Straße und versucht, nicht von Motos überfahren zu werden – werden am Tage auf den Bürgersteigen Dinge aus Edelstahl gedengelt oder Bambusleitern geschnitten, ist abends alles voll mit mobilen Garküchen.  Es werden kleine Plastikhocker aufgestellt und ausgeschenkt, was das Holzkohle- oder Gasfeuer so hergibt. Ein Augen-, Ohren-, Gaumenschmaus!

 

Bye bye Viet Nam!

Bye bye Viet Nam!

Von Ha Long und dem Rest von Hanoi dann noch mal mehr – mittlerweile ahnen wir, was wirklich „kühl“ bedeutet: wir sitzen in Chaolong, im südlichen China, am Kaminfeuer…

Bis dann!

Unterirdisch

Zum Gedächtnis an Thich Quan Duc - Betstätte im Verkehrsgewühl

Denkmal für Thich Quan Duc – viel genutzte Betstätte im Verkehrsgewühl

Hanoi, 26.2.2014

Ehe die Erinnerungen an Saigon gänzlich verblassen, schnell einen kurzen Rückblick auf Politik, auf Krieg, auf Museen und moderne Errungenschaften.
Viele erinnern sich sicher an die schrecklichen Bilder vom buddhistischen Mönch, der sich 1963 aus Protest selbst verbrannte? Sein Mahnmal hatten wir schon besucht – das Thema Vietnamkrieg begegnet einem in Saigon in vielen Formen.

Also gab es eine Exkursion in dieser Sache. Hatten wir gleich am Ankunftstag unsere 5-stündige Schnuppertour durch die Stadt auf Herrn Uts Moto hinter uns gebracht, ging es am Donnerstag mit gleicher Besetzung „auf’s Land“.  Herr Pham vom Hotel guckte ein bisschen zweifelnd, als wir ihm das Fahrtziel enthüllen, das der Normaltourist auf dem Mekong-Boot oder im Bus ansteuert: „… ganz schön weit dorthin!“.  Wir schwangen uns trotzdem zuversichtlich und mit Begeisterung auf die Moto-Rücksitze und entschwanden Richtung Cu Chi. Nach vielen und reichlich wilden Kilometern durch den morgendlichen Stadtverkehr beruhigte sich die Situation nach Abzweig Richtung Hoc Mon.

Spezialtransport

Spezialtransport

Viele schöne Szenen gab es zu sehen – meine Lieblings-Verkehrsteilnehmerin: eine Frau im „Ao Dai“, der traditionellen Bekleidung aus langer, seidener Flatterhose und hoch geschlitzem Schürzenkleid, natürlich mit dem kegeligen Reisstrohhut (oder sind es Palmblätter?).  Sie sitzt auf dem Fahrrad, hochelegant, undbalanciert  in der Linken ein riesiges Tablett mit (wahrscheinlich süßen) Kuchen.
Und so viele andere, „spezielle“ Transporte, von denen wir dann einige doch knipsen konnten.

Hinter Hoc Mon machen wir Pause, fläzen uns am Straßenrand in eine Hängematte, schlürfen vietnamesischen kalten Kaffee und geeisten Tee. Zeit uns einzustimmen. Dies ist Herrn Uts Land – er hatte schon am Vortag erzählt, dass er aus der Gegend zwischen Hoc Mon und Cu Chi stammt, auch, dass sein Onkel ein Kriegsheld sei.  Was für einer, konnten wir uns schon denken: Hoc Mon und Cu Chi waren Zentren der Vietcong-Aktivitäten.  Uts Erzählungen erstrecken sich von der Kinderzeit, wo er mit seiner Großmutter manchmal in genau dieses Straßenlokal gehen durfte, bis zu den elenden Hungertagen nach dem Krieg, wo über Jahre das Essen aus nicht enden wollenden Portionen Reis und Tapioca bestand. Mit nichts sonst. Sein Vater habe das – schon zuvor unterernährt – nicht mehr überlebt.
Ein bisschen gedankenschwer rattern wir weiter, Hoa kämpft zwischenzeitlich etwas mit dem Vergaser seines Motos, so dass Andreas und Herr Ut weit voraus entschwinden, aber nach gut 2 Stunden tut sich nach rechts ein großer Parkplatz auf. Cu Chi, Disneyland für Vietconggeschichte und ein Muss für alle Saigontouristen. Doch, wirklich ein Muss. Es ist ganz gleich, wie sehr man mit einem einleitenden Film ideologisch „eingestimmt“ wird auf die Untaten des imperialistischen Feindes, auf Teenager-Mädchen, die als Killerhelden ausgezeichnet werden, alles mit entsprechend heroischer Musikuntermalung …  In Cu Chi hat man Saigon Cu Chi Entrance 2

einfach ein Stück eines Tunnelsystems erhalten, das in den besten Zeiten 250 km lang war und das den Vietcong zu allem diente, was sie brauchten. Schutz, Unterstand, Unterkunft, Hospital, Munitionsfabrik.  Während unten, darauf ist man stolz, aus US-Munitionsschrott und Bombenhüllen Gewehre gebastelt werden, knödelt 20 m entfernt, oben drüber nämlich, Bob Hope zur GI-Weihnachtsfeier „White Christmas“. s

Einstieg ins Tunnelsystem

Einstieg ins Tunnelsystem

Es ist faszinierend, die Tunnel  anzuschauen, zu erfahren, dass hier nur einmal am Tag gekocht wurde, im Morgendunst nämlich. Rauchschwaden mussten natürlich verborgen bleiben und so leitete man sie viele Meter weit vom Tunnel weg in Laubhaufen, wo sie sich mit dem Nebel mischten.  Grauenhafte Mechanismen für Bodenfallen werden gezeigt. Man war sich bewusst, dass diese nicht unbedingt sofort tödlich wirkten, aber doch scheußliche Verletzungen hervorriefen. Das bereitete den GIs schwere Sorgen: ein gefangener,

Rollen-Falle.  Grrr.

Rollen-Falle. Grrr.

verletzter Amerikaner brauchte mindestens 3 oder 4 weitere, um den Mechanismus ausser Kraft zu setzen und ihn zu befreien, wohl wissend, dass hier mehr Fallen lauern, oder auch selbst gebaute Minen – eine äußerst wirksame Aufhaltetaktik. Natürlich hat man genau hier die Amerikaner „besiegt“ und rühmt sich, der einzige Gegner zu sein, dem das je gelungen ist Kein Wort von Tet- oder anderen Offensiven, keines über die nordvietnamesische Armee, auch kein Wort natürlich über

Westtourist im Vietcong-Tunnel

Westtourist im Vietcong-Tunnel

die Südvietnamesen auf der Gegenseite. Wir kriechen durch (für Touristenleiber erweiterte) Tunnelgänge und probieren die Klaustrophobie erzeugenden Einstiege. Unser netter, junger Führer – der mit seinen 20 Jahren klingt wie ein stolzer Vietcong-Veteran – erklärt auch etwas dazu, was wir als endgültige Perversion empfinden:  die Atmosphäre wird untermalt Schüssen, denn hier konnen Touristen Maschinengewhre und anderes ausprobieren. Dafür bezahlt „man“ einen (Material)preis, der eine Familie in der Gegend für einen Monat mit Reis versorgen würde, ungefähr eine halbe Million Dong. Die Ballerei wird mit großer Begeisterung von „Helden“ aller Länder genutzt. Und es werden auch reichlich Aschenbecher und Brieföffner aus Patronenhülsen verkauft…
Ein gemeinsamer Tee aus Ananasblättern (nicht die Ananas, sondern eine Pflanze gleichen Namens) serviert mit Tapiokastücken gedippt in Erdnussstückchen mit Salz und Chili –  die kleine klassische Vietcong-Mahlzeit sorgt für einen versöhnlichen Abschluss.

Rückweg. Kurz vor Hoc Mon biegen wir von der Straßen ab, Herr Ut lädt uns auf einen Tee zu seiner Familie ein, die mittlerweile eine bescheidene Milchfarm betreibt; die Milch wird nach dem Melken auf dem Motoanhänger nach Hoc Mon auf den Markt gefahren, beschwerlich, aber für hiesige Verhältnisse recht einträglich. Wir schauen ein Bombenloch von 1972 an, lassen uns erzählen, wie nervenzehrend es war, die Männer im Widerstand zu wissen, sich vor Bombenangriffen schützen zu müssen und anzusehen, wie die fruchtbare Umgebung peu à  peu dem Erdboden gleich gemacht wurde.  Herr Ut zeigt uns das alles stolz und im Bewusstsein, dass das alles vorbei und nun alles gut ist.  Wir fahren zurück; wir sind auch wirklich platt.

Abends – Entspannung ist angesagt und wir schauen uns erst einmal eine Runde Fuß-Federball an! – geht es übrigens ins Tu Bi, mit einem Berliner Schwesterlokal quasi eine Vietnamesen“kette“. Fast hätte uns die deutsche Speisekarte abgeschreckt, aber das wäre ein Fehler gewesen… Ihr Berliner, guckt mal in der Leibnizstraße 62 in Charlottenburg  vorbei.
Sehr leckeres Essen und zwei Tiger-Biere tun jedenfalls bei uns ihre Wirkung.
Das Thema Vietnamkrieg hängt trotzdem noch ein bisschen nach. Wir hatten schon das ebenfalls sehr ideologisch durchsetzte Museum für Kriegshinterlassenschaften angeschaut (ganz witzig: mit zwei mageren BRD-Bildern zu Protestaktionen, aber erwartungsgemäß einer ganzen Wand von DDR-Propagandamaterial). Ein grauenerregender Raum zur Wirkung von Agent Orange, Purple und Napalm – und, neben vielen erschreckenden und interessanten Fakten, wieder mit „heldenhaft“ vor „Chinook“-Transporthubschraubern posierenden Touristen-Knallköppen. Zum Abschluss sehr sehenswert eine eindrückliche Fotoausstellung mit dem Namen „Requiem“, Bilder von internationalen Pressefotografen; dieses Mal nicht im politischen Sinn einseitig, höchstens im pazifistischen Sinn. Damit waren wir dann auch „voll“.  Wer, nebenbei bemerkt, nach Cu Chi fährt, sollte unbedingt auch das Stadtmuseum Saigon besuchen, das in seiner ersten Etage die gesamte Geschichte der Unabhängigkeitsbewegung und der Indochina- bzw. Vietnamkriege zeigt.

Wo man mit seinem Moto schlafen geht...

Wo man mit seinem Moto schlafen geht…

Mit diesen Eindrücken vollgepumpt marschiert man dann in den Folgetagen durch die Stadt und entdeckt ganz „neue“ Viertel. Zum Beispiel das an der Oper – ein Konglomerat von so schicken wie gigantischen Luxushotels mit noch luxuriöseren Einkaufsgelegenheiten bei Louis-Vuitton, Gucci, Cartier und Co. Und an der Ecke winkt Onkel Ho freundlich in die Menge.

Wir verziehen uns in unseren Phuong, ins richtige vietnamesische Leben. Es geht ja ohnehin bald los. Mit der Bahn nach Hanoi – davon dann demnächst mehr.

Wir schließen uns an und winken aus Hanoi!

Wir schließen uns an und winken aus Hanoi!

Phóooo

Zum Saigon Inn? Hier geht's rein... und dann noch 200 m Zick-Zack!

Zum Saigon Inn? Hier geht’s rein… und dann noch 200 m Zick-Zack!

Saigon, 22.2.2014

Phooooo (AKKAnautenenglisch-vietnamesich für: puuh!). Genau. Anstrengende Stadt, dieses Saigon. Und es gibt Phò, an allen Ecken – das ist die National-Nudelsuppe mit allerlei Kräutern, Sprossen und Rindfleisch. Und mit Krabben. Letzteres zum Beispiel heute irgendwo in den Tiefen um die alte Chinatown, Mittagrast auf der Bürgersteigkante mit Bürotätern, Familien, was alles so vorbeigerattert kommt – wir kamen zu Fuß vorbei, haben es aber mangels Sprachkenntnissen nicht vermocht, ein schlichtes Wasser zu bestellen und haben uns dann auf „tea“ geeinigt. Und so kam dann die vom Eigner als rindfleischhaltig bestellte Suppe (er hat sich beim Deuten fast die Finger verbrannt!) mit Krabben und Rindfleisch.  Ganz kurz könnte man das Problem so darstellen: in den kommenden 5 Wochen kriegen wir sprachlich kein Bein an die Erde, auch mal eine interessante Variante. Beispiel: Meine Lieblingsfrucht hier ist die Pomelo.  Wer jetzt kommt und sagt, dass die „buoi“ heißt, hat nur halb recht… Jeder einzelne Buchstabe einen hat Akzent, und was dabei phonetisch rauskommen sollte, kommt jedenfalls bei mit nicht aus der Kehle. Irgendwas im Rachen sollte man hier schon haben, und immer alles schön stimmlos.

Aber wo wir schon beim Mund sind – was da hinein soll, ist ansonsten unbeschreiblich köstlich!  Meistens jedenfalls. Warum die Damen an den Hunde-Grillstationen so böse geguckt haben, als wir das Angebot fotografieren wollten, entzieht sich unserer Kenntnis…
Doch, doch, es gibt allerlei, was vielleicht nicht auf Anhieb für westliche Gaumen gedacht ist, und so richtig Lust auf Schnecken und Muscheln macht der Blick über den schlammigen Mekong auch nicht gerade, aber sonst…  fabelhafte Küche.

Saigon bei Nacht. Das Gleiche wie bei Tag: Motos!

Saigon bei Nacht. Das Gleiche wie bei Tag: Motos!

Schon am ersten Abend hatten wir uns einen kulinarischen und optischen Vorgeschmack geholt, unser „Hostelier“ schickte uns zum Quon Ngongh, dem „BBQ-Garden“ nahe dem Unabhängigkeitspalast. Nach einem langen Spaziergang durch hammerharten Verkehr und den wunderbar und wundersam belebten Park – Massensport ist absolut in! – landeten wir an einem kleinen Tisch, in dessen Mitte ein Grillfeuer für uns entzündet wurde, auf dem wir verschiedene Sorten Gemüse und geschnetzelten Rindfleisches brutzeln durften. Das Publikum angenehm gemischt; ja, klar – viele Touristen, deren reichliche Scharen wir hier vermehren, aber auch reichlich vietnamesische Bürger aus der wahrscheinlich wohlhabenderen Ecke.  Das war ein netter Absacker nach dem langen Flug- und Wartegeschehen, und wir – siehe hammerharter Verkehr – konnten schon mal einen Blick darauf werfen, was am Mittwoch geschehen sollte…
Ich hatte schon von Australien aus eine Tour gebucht – irgendwie muss man sich ja an einen solchen Stadtmoloch annähern, wenn man nur 4 Tage Zeit hat – und deswegen standen am Mittwoch um 08:45, pünktlich wie die Maurer, Herr Ut und Herr Hoa vor der Tür.  Mit Motos. Ein Australier, Adam, betreibt hier seit einiger Zeit ein kleines Tourbüro, speziell für geführte Spaziergänge durch Saigon , für Fototouren und eben das, was er „Urban Kaos Moto Tour“ nennt.

... und wir mittendrin!

… und wir mittendrin!

Die erste Probe auf’s Exempel wird gleich in der Hotelgasse geliefert, schließlich wohnen wir nicht gerade an einer der Haupteinfallstraßen. Wer einem entgegenkommenden Moto hier ausweichen will, muss darauf achten, nicht rücklings in den buddhistischen Opferschrein in Nachbars Wohnzimmer zu treten.  Nach ein paar Zickzacks durch den „phuong“ (der Weg zum Hostel war schon zu Fuß nicht ganz einfach zu finden!) ist man dann aber schon auf der Hauptstraße, und die Mischung aus Abenteuer und Wahnsinn geht los.  Man könnte das Verkehrsprinzip als „… basst scho’…“ bezeichnen (kleine Hommage an die fränggische KASSIOPEIA!). Sich umschauen tut man eher nicht – lediglich der Hintermann schaut, was der

Spaß muss sein!

Spaß muss sein!

Vordermann tut, und „Vordermann“ ist auch der, der aus einer der Seitengassen schießt, wahlweise aus dem Moto-Shop, dem Imbissladen oder aus der eigenen Küche. Das Gros der Motos fährt ungefähr in eine Richtung, aber wer gedacht hat, es gibt keine Gegenkommer, hat sich geschnitten:  es gibt immer ein paar, die sich auf der falschen Seite den Bordstein entlangfädeln.  Diese Situation ist für den frisch eingetroffenen Fußgänger eine rechte Herausforderung, denn wer hier bremst, hat

Moto statt AKKA

Moto statt AKKA

verloren, und wer verliert schon gern. Für dusselige Besucher jedebfalls nicht. Also heißt es, als Fußgänger jede erdenkliche Lücke zu nutzen, auch dem Strom der Motos entgegenzulaufen und sich die rettende, gegenüberliegende Seite im Slalom zu erkämpfen.  Eines allerdings hilft dabei: die Saigoner reagieren auf jedes Hindernis mit einem Schlenker (nach hinten: Kettenreaktion).  Der Tourist zu Fuß hat also eine Chance!
Aber – wir saßen ja hinten auf so einem Gewinner-Mobil.  Die ersten paar Kilometer hält man sich noch fest, aber wenn man sich erst mal so angeschaut hat, was da alles transportiert wird, wer da alles auf derm Roller hockt, wird man schon ein bisschen lockerer. Beeindruckend: die Hochschwangere im Damensitz (auf dem Weg zur Entbindung?!). Die Familienkutsche, ein 5-Sitzer mit Eltern, zwei Schulkindern und einem Säugling – Andreas lässt dazu fragen, warum man die Oma zu Hause gelassen habe.
Und wir mittendrin.  Her Ut und Herr Hoa steuern uns über breite Ausfallstraßen, über Mekongbrücken, schreien uns durch’s Gewühl ins Ohr, dass „diese Hochhäuser vor 7 Jahren auf Reisfeldern errichtet“ wurden etc.  Wir schlenkern durch Marktgassen, wo man aufpassen muss, keine der Fisch-Schüsseln mit den Füßen umzustoßen. Muscheln, gebündelte Frösche, Gemüseberge.  Es ist atemberaubend in jedweder Hinsicht. Am späten Vormittag machen wir Halt. In einer Siedlung von Flußhäusern – Buden?! – lebt Herr Hoa mit seiner Familie. Seine Frau betreibt zur Straße hin eine kleine Garküche für die Büros, die immer näher an die alten Hütten heranrücken.  Wir werden nach hinten in den Wohnbereich gebeten, und was wir da sehen, macht schon einen Kloß in der verwöhnten Europäerkehle.  Wenn man das Bild auf’s Geringste reduzieren will: von unten steigt bei Hochwasser der Fluss bedrohlich unter die Bretterdielen, und bei Regen tropft es von oben durch’s morsche Blechdach.

Vietnam-Kaffee

Vietnam-Kaffee

Während uns Herrn Hoas Frau einen vietnamesischen Kaffee bereitet, schwatzen wir mit unseren beiden Moto-Helden über Familienbedingungen, und als wir vor der Tür (auf der Straße) sitzen, beschließen wir, auch den nächsten Tag auf dem Motorücksitz zu verbringen, dieses Mal am „Veranstalter“ vorbei. Die beiden freuen sich ein Bein ab, und wir auch.  Wir drehen noch lange Runden, schauen ein bisschen Kolonialgeschichte an und auch die modernen Viertel, in denen man Saigon gern Singapore-Verhältnissen annähern möchte, völlig sauber, weiträumig, luftig.  Stellenweise kann man sich das vorstellen – aber nur stellenweise!

Unsere beiden Moto-Helden: Herr Hoa und Herr Ut

Unsere beiden Moto-Helden: Herr Hoa und Herr Ut

Als uns die beiden gegen 2 Uhr  am Museum für Kriegs-Überbleibsel abkippen, sind wir ganz schön platt. Vom Motositzen, von den vielen Eindrücken.  Die beiden haben sich ihr gutes Trinkgeld wirklich verdient.
Gesamturteil: Urban Kaos Tour ist  der Einstieg in das Thema „Saigon“.

Und demnächst in diesem Theater: Landausflug mit Vietcong-Geschichten!

Sie sind fast da…?

... unterwegs nach Ho Chi Minh!

… unterwegs nach Ho Chi Minh!

Singapore/Changi Airport, 18.2.2014

Das war ein langer Tag: schön geschwitzt unter Deck bei den letzten Handgriffen, Wasserschläuche einholen und ähnliches. Manche Sache kommen ja ganz unverhofft (oder auch nicht ganz so): als wir iam Sonntag das Sonnensegel zur Minderung der Windangriffsfläche heruntersetzen, bedient Andreas die Ratsche, die den Dachfirst straff zieht. Und nicht nur den – bis zur Maximalbelastung der Quernähte ging’s gut, aber dann war diese überschritten (sprich: Nähmaschine wieder auspacken, 3 x 3 m Naht doppelt nachnähen; unnötig zu sagen, dass es mal wieder grottenheiß ist).  Dann das 223. Mal den Rucksack umpacken, ein paar flimsige Notleinen gelegt (ich glaube, wir haben den Vertäuungswettbewerb gewonnen!), Schlüssel abgeben…  Andy (JACARANDA) wird aufpassen, falls die Wasserlinie ein bisschen tief aussieht.  Sue gibt uns noch einen Abschieds-Hug, als wir in der Dunkelheit bepackt zum Tor schreiten.  Puuh. Wir sind los.  Ein gefühl, wie wenn man nach Wochen mal wieder aus der Hafeneinfahrt steuert – spannend und yahoooo zugleich.

Schon in Brisbane ging das los... "Bewerten Sie Ihr Klo!"

Schon in Brisbane ging das los… „Bewerten Sie Ihr Klo!“

Die knapp 6 Stunden auf dem Flughafen bis zum Abflug waren dann nicht gar so kurzweilig, aber immerhin haben wir endlich ein Erinnerungsrelikt aus Rallyetagen wiederbelebt, sind zu Red Rooster gestiefelt und haben uns ein Fastfood-Huhn angetan (Kommentar eigner:  „… so, das wäre dann damit auch erledigt!“)

Um 2:35 hob sie dann ab, EK 433, eine Boeing 777 der EMIRATES Airlines nach Dubai via Singapore.  Schwach besetzt = jeder kriegt eine eigene Sitzreihe. Pluspunkt!
Sehr nett anzuschauen eine Familie (1 Knabe, 4 Töchter), die mit Riesengepäck, aber offensichtlich verminderter Begeisterung beim Vater zurück nach Dubai fliegen, Endstation Lahore/Pakistan. Seltsam, wie die kleinen Mädchen mit wachsendem Status in der Orgelpfeifenreihe sehr viel stiller werden – Aisha, muntere 3, konnte noch den ganzen Warteraum becircen, was sie auch ausgiebeig und lautstark tat.  Am merkwürdigsten, wenn ich das so sagen darf, berührt mich aber der Anblick der voll verschleierten Mutter.  Es trifft mich immer wieder – dieser Sehschlitz mit der dicken, schicken Brille davor.

Willkommen im Jahr des Pferdes!

Willkommen im Jahr des Pferdes!

In Changi (hier habe ich mal vor vielen Jahren festgestellt, das unser Rallyeauto entgegen der Planung nicht in „meinen“ Flieger verladen worden war… ungut!), ist jetzt ein unglaubliches Völkergemisch zu betrachten, vom deutschen Sandalenträger auf dem Weg nach Baliüber viele Grau-Anzugträger und shoppingverrückte Damen im Tschador bis zum tibetischen Möch.  Ihr seht, zu gucken gibt es jetzt schon.

Airline-Kaffee ist immer noch kein Gewinn... Die Täterin am Ziel der Wünsche.

Airline-Kaffee ist immer noch kein Gewinn…
Die Täterin am Ziel der Wünsche.

Wichtigster Punkt zum Gucken, ganz akut: ein Schlafpätzchen. 4 Stunden Zeit bis „Jetstar Asia“ nach Ho Chi Minh startet…

Unud ein Kaffe. Oder zwei.

Sie sind da…

Scarborough, 10.2.2014

Yihaaaa! Eben kam die erlösende Mail von Australia Post: ein Brief aus Sydney ist heute früh hier im Büro abgeliefert worden. Den werde ich gleich abholen, und darin befinden sich unsere Visa für Russland… Also kann ich ja unsere Reisekatze endlich aus dem Sack lassen:
Nächsten Montag am Abend steigen wir mit den Rucksäcken in den Bus zum Flughafen, fliegen in der Nacht nach Saigon und werden ab da den Zug nach Berlin nehmen… Grobe Route: Vietnam, China, Mongolei, Sibirien, Europa. Am 31.3. werden wir aller Wahrscheinlichkeit nach aus Moskau kommend in Berlin eintreffen.  Ein kleiner Unsicherheitsfaktor besteht noch: die Weißrussen haben keine Vertretung in Australien, und die verlangen für die Strecke Moskau-Berlin ein Transitvisum, das wir – mal wieder so eine „das-lieben-wir“-Behördenaktion – noch in Hanoi oder Beijing besorgen müssen.  Immer schön mitten ins Gewühle…
Heute werde ich dann den Zug von Saigon (das ein Stadtteil von Ho Chi Minh City ist!) nach Hanoi bestellen, und den Anschlusszug von Guilin nach Peking, der fehlt nämlich auch noch – was wieder mit diesen ganzen Visa-Arien zu tun hat: das vietnamesische Reisebüro braucht einen Scan der Vietnam-Visa, und die waren noch paar Tage auf „Urlaub“ in Sydney gemacht. Im russischen Konsulat.

Das wirklich Spannende, das jetzt noch bleibt ist, zu sehen, was in den Rucksack passt und was nicht.  Auf geht’s!

Wir melden uns!

Schlafplatz gesucht!

Scarborough, 2.2.2014

Es ist 20:17, und die Spannung steigt: wer wird die Oberhand behalten?  Wir sitzen nach dem Abendessen im Cockpit, und jeder hat 1 1/2 Drittel des Schiffes in eine Großbaustelle verwandelt. Ich nähe vorn wild umher, die Cockpitpolster sind (auch ohne den früher mal angekündigten Besuch bei IKEA) neu bezogen, jetzt werden noch die alten Bezüge in Fenderüberzüge verwandelt (echt schick, dunkelblau-kariert-verschossen mit stellenweise noch vorhandenen grünen Punkten! Hat nicht jeder!). Das Nähen spielt sich platzbedingt zwischen Vorkammer und Salon ab.  Das gegenüberliegende Salonsofa ist mit Werkzeug belegt, dito Navitisch und -sitz, dazu stehen in Achterkammer und „Wirtschaftsraum“ die Bodenbretter hoch, so dass, als ich vorhin Zwiebeln aus dem Achterkabuff verlangte, erst einmal eine größere „ach, wo habe ich die Gemüsekisten abgestellt“-Suchaktion losging. Arbeitsschwerpunkt: Motor- und Getriebeölwechsel! Was man sonntags eben gern an Chaos anrichtet.

Immerhin war es ein fruchtbarer Einkaufstag, die große Fahrradrunde hat zwei Brote vom deutschen Bäcker eingebracht sowie eine Zimtschnecke und ein Mandeldreieck – unglaublich, auf dem sonntäglichen Jetty-Market in Redcliffe, 7 windige Kilometer die Küste entlang, bietet ein deutscher Bäcker aus Noosa Brot an.  Für australische Verhältnisse gleich um die Ecke: bei Kleinem 150 Kilometer?!  Wir wissen es zu schätzen, und im Endeffekt konnte ich beim K-Mart auch noch den Vorrat an Geschirrspülmittel aufstocken und habe mich endlich zum eigentlich vorgeschriebenen Fahrradhelm durchgerungen..

Klingt wie „business as usual“, ist es auch, aber nicht ganz.  Wir geraten ein bisschen ins Wirbeln, weil unser Abreisezeitpunkt jetzt doch greifbar nah rückt – ja, ja, stimmt schon, dass wir erst am 31.3. in Deutschland eintreffen werden, aber wir schieben ein paar Stopps vorweg. Erinnert Ihr Euch an unsere Flugreise Auckland-Frankfurt 2011, wo wir bei der Zwischenlandung in Peking bedauerten, keine Zeit zum Aussteigen zu haben?  Das wird jetzt nachgeholt, und wir fangen mit Vietnam an.  Nun haben leider Chinesen und Vietnamesen gerade Neujahr bzw. Tetfest, das behindert die Visabeschaffung ein bisschen, und das macht einen dann ebenso nervös wie die Tatsache, dass, wenn wir am 1. Mai wieder in Australien landen, „bald“ Abreisetermin für die AKKA nach Norden ist.  Also sollten wir tunlichst mit den Vorbereitungen fertig werden.  Dazu müssen wir ausgeruht sein, und zum Ausruhen braucht man einen Schlafplatz. Mein Stoffzuschneide- und Nähzentrum steht leider nicht zur Verfügung, also muss uns noch was anderes einfallen.  Motel? Nachbarschiff?  Mal schau’n!

Kleines PS:

Toller Job: Wiehnachtsrentier auf "Jolie Blonde"

Toller Job: Weihnachtsrentier auf „Jolie Blonde“

Dies nette Dame ist leider abgereist. Zurück zum Pol, wie sie sagte. Nach Weihnachten hatte sie noch tapfer begonnen herunterzuzählen: „364 sleeps to go…“ und so weiter.  Aber dann kam der Sommer. Irgendwie verständlich!

Schnurrbart und andere Probleme

Scarborough, 17.1.2014

Jaa. Ich gebe es zu, mir fällt nx ein.

Heiner fragte neulich, ob es langweilig sei in Australien – also, weder ist Australien langweilig, noch ist es uns langweilig, aber es ist alltäglich!
Leute, denen es langweilig ist, klagen ja gern – und damit wir mal in den Chor der Problemhaber einstimmen können, hier unsere Problemliste .

Zu allererst: Mitchell Johnson hat sich den Schnurrbart abrasiert, und so fürchten die Australier nun um den Erfolg beim Cricketspiel gegen England!  Schlimm! Ob wir mal zum Cricket müssen? Wahrscheinlich. Falsch machen kann man da nichts: man schaut nur gelegentlich dem Spiel zu, das sich ohnehin lang hinstreckt und freut sich auf die ausgedehnten Teepausen der Spieler!  Klingt lustig (diese Kenntnisse habe ich von Herrn Bryson).

2. Wir mussten Passfotos machen lassen.  So richtig geeignet ist die Infrastruktur in Redcliffe nicht dafür, also stratzen wir in die Poststelle im Kippa-Ring-Shopping Centre, und nehmen schweißüberströmt, wie wir sind (es ist warm und wir tun was für die Kondition auf dem Radl…) die einzige Möglichkeit wahr, die diese mittelgroße Shopping-Mall dazu bietet, eben im PostShop. Problem: einen schönen Mann kann bekanntlich nichts entstellen und Andreas‘ Bilder sehen auch wirklich gut aus, aber die Schipperin….  Nicht genug damit, dass ich aussehe, wie aus dem Bett gefallen und außerdem die volle Wahrheit über ein 61-järiges Gesicht gut ausgeleuchtet dargestellt wird – nein, ich muss gemäß australischen Vorschriften auch noch die Brille abnehmen. Man  könnte sagen: ein Nacktfoto mit schweißglänzenden Tränensäcken.  Ein Trauma!

3. Das ALDI-Rätsel.  Wie kann Essen so vergleichweise billig sein? Warum schippert man französisches Soda-Blubberwasser um die Welt, und deutsche Lebkuchen? Deutsches Weihnachtsgebäck jetzt im Sonderangebot – Ihr ahnt, was es derzeit zum Nachmittagskaffee gibt! Und… wie konnten die Brüder Albrecht mit diesem Angebot zu den reichsten Männern in der Republik aufsteigen!? Macht es die Masse? Oder der ganze Schrott?   Im Ernst, wir haben uns gestern erstmalig unter die – vorwiegend älteren, des Rätsels nächster Teil… – Kunden des großen ALDI-Marktes an der ANZAC-Avenue gemischt, gleich neben o.a. Kippa-Ring-Centre.  Es ist wirklich, wie uns schon Heike von der VICTORIA sagte: „…der Korb ist voller als wenn man bei WOOLWORTH oder COLES einkauft…“  Wir sind baff – und wundern uns über die Organisation: „Ordnung“ gibt es nur in Maßen, die Produktgruppen sind fein säuberlich über den ganzen Laden verteilt, so dass man versucht ist, überall mal zu gucken. Ist das des Gewinn-Rätsels Lösung?

4. Telefonie.   Fast hätten sie uns dazu gebracht, ein neues, smartes Telefon zu erwerben! Das SIM-StarterPack der TELSTRA; das ich für bessere Erreichbarkeit hier erworben hatte, wollte aus unerklärlichen Gründen mit keinem unserer Telefone spielen, und so marschierte ich zur TELSTRA-Filiale (Kippa Ring, Ihr seht: alles da!). Dort hieß es dann, dass die TELSTRA die Netze umgestellt habe, und in den Ballungsgebieten nur noch 3G/4G bzw. NextG anbiete, Vodafone halte das genau so. Mit erstauntem Blick auf unsere Schlichttelefone (ohne – ohne! – Kamera und in Andreas‘ Fall noch aus dem Dienstauto von anno tuck): „… da hilft nur ein neues Telefon!“  Ich bin „verzweifelt“ und weine dem jungen Mann meinen Unglauben vor, aber es hilft nichts.  Neues Telefon.  Ich kann’s nicht fassen – meines ist doch erst 3 Jahre alt, ein Billigheimer von 2° in Neuseeland… Ich watze schon mal zum „Dicken Schmidt“ (Dick Smith, MediaMarkt für Aussies, quasi), um die Angebote zu checken, wir trinken einen Kaffee im Food Court, räsonnieren, ob es sich lohnt ein SmartPhone zu erwerben… Aber: hier im Zentrum funktioniert mein Telefon plötzlich.  Also, geht doch!  Und wirklich, auch in der Marina loggt es sich ein  – und ein Blick ins Netz, auf die Abdeckungskarte der TELSTRA, enthüllt, dass es überall 2G-Verbindungen gibt.  Ich stecke ab sofort Telefonverkäufer generell in die Schublade, in der sich schon meine geliebten VODAFONE-Vertreter aufhalten:  Verkaufsgeile Dummbätze!

Wie?  Wolltet Ihr alles gar nicht wissen?  Aber das ist der Alltag!  Radreparatur, Einkaufstouren, Auspuff schweißen (lassen).

Bis bald!

Happy New Year und all das!

Brisbane River. Pelikane...

Brisbane River. Pelikane…

Scarborough, 4.1.2014

Schwitz. Hier ist es nicht nur warm, sondern es wird einem auch noch Feuer unterm Hintern gemacht, dass es doch langsam mal vorbei sein könnte mit der AKKAnautenweihnacht.

Ein glückliches Neues Jahr also in alle RIchtungen!

Danke für den Hinweis – ja, menno, ich war schon dabei, einen Blogeintrag zu schreiben!  Aber es doch so warm…  Man kommt mit dem Wassertrinken gar nicht nach.  Und dann hat man auch immer zu tun:

Scarborough Marina ist eigentlich ziemlich am Arxx der Welt, man muss – wenn man nicht in „Morgan’s Seafood Take-Away und Fischmarkt“ Meeresfrüchte und dergleichen besorgen will – auf’s Rad steigen und 5, 6, 7 Kilometer strampeln, um einen der Supermärkte zu erreichen. Was ich gleich tun werde, denn es ist 10 Uhr am Vormittag, und seit gestern ist es wirklich grottenheiß. Zwar weht der Wind, aber ein heißer Wind ist eher wie ein Haar- oder Schleimhauttrockner, das hilft nicht wirklich.  Es kann nur heißer werden, insofern muss es gleich sein.*

Brisbane - im Park, am Fluss brandet das Sommerleben!

Brisbane – im Park, am Fluss brandet das Sommerleben!

Gestern war etwas Besonderes angesagt, nämlich Stadtbummel. In „Brizzie“, Brisbane, und der stellte sich, wenn man von den abgelatschten Füßen absieht, als erfreulicher heraus als nach unserer ersten Brisbane-Erfahrung vom (ha! Neujahrsklippe umschifft!) vorletzten Jahr.  Wir waren nicht nur bei Whitworths, dem Bootsausrüster, zu Fuß natürlich (siehe oben, abgelatschte Füße), sondern auch auf der South Bank, dem Südufer des Brisbane River, wo sich dieser Tage die halbe Stadt des Sommerlebens erfreut.  Sehr schöne (finde ich) Betongebäude für allerlei Theater- und Musikveranstaltungen, Museen etc., und das Trockendock von 1880 möchte ich auch noch näher angucken.  Doch, es ist eine interessante Stadt!

Wooloongabba. Schöne alte Runderneuerungsanstalt: Es gibt auch Betonleichen aus den 70ern...

Wooloongabba. Schöne alte Runderneuerungsfabrik: Es gibt aber auch Betonleichen aus den 70ern…

Zum Beispiel wurde anschaulich gemacht, von was für einer Art Stadtwohnung der Mensch träumen kann. Woolloongabba.  Ein eher abgewirtschafteter Bezirk am Rande der City und eine sehr „großzügige“  Straßenkreuzungs-landschaft, Häuser aus den (?!) 60ern (à  la Pater Brown : hübsch hässlich ham Sie’s hier!), ein verwitterndes altes Gummi-Produktionsgebäude von Moreton Rubber.

Oben pfui, und unten… niedlich! Ein kurzes Stück der Logan Road: kleine Läden, das Café für das Frühstück vor der Nase, ein Geigenmacher hat sich eingenistet, der Fahrradhändler bietet, was das Herz begehrt, und mit zweimal lang Hinschlagen sitzt man im Bus in die Stadt (wenn man nicht laufen will. Wir wollten nicht… mehr).

Das sind keine grünen Gardinen!  Das ist Wasser!

Das sind keine grünen Gardinen! Das ist Wasser!

 Aber das Beste, das hat Andreas entdeckt… „Guck mal, da oben…“  Ich fall um. Auf dem Dach, so ungefähr im 7. Stock, glitzert es türkis-grünlich durch die Scheiben. Ein Swimmingpool! Unbedingt merken, falls wir mal eine Altenwohnung suchen – andere Rentner stützen ihre Ellbogen auf die Fensterbank, mit Kissen natürlich, während ich dort oben Rollwende mit Verkehrs-beobachtung kombinieren könnte.

Aber auch sonst galt es zu gucken und zu staunen.

Der Handel mit Lifestyle. Kaffeeverkauf als Designaufgabe

Der Handel mit Lifestyle. Kaffeeverkauf als Designaufgabe

Ein Nespresso-Shop (ein Nespresso-Heiligtum!) hatten wir, die wir ja auch Smartphones nur von Weitem kennen, noch nie gesehen, und da fällt dem niedersächsichen Landei schon der Unterkiefer runter, auch wenn George Clooney gestern offensichtlich dienstfrei hatte.  Schicki-Micki-Jungs in dezenten, anthrazitfarbenen 3-Teilern mit weinroter Krawatte versuchen, dem kaffeesüchtigen Kunden an Aluminiummüll anzudrehen, was geht, und in dem Alumüll ist Kaffee verpackt, das Kilo für 100 Dollar.  Da kommt man ja doch ein bisschen ins Grübeln, bei aller Faszination für ’s Ambiente. Nein – wir haben weder Kapseln noch Maschinen erworben. Unsere stählerne Caffettiera tut’s!

Brisbane Playhouse. Vielleicht sind es auch nur Hitze und Sonne, die Beton für mich "schön" machen.

Brisbane Playhouse. Vielleicht sind es auch nur Hitze und Sonne, die Beton für mich „schön“ machen.

Zurück zum Alltag. Wir sind jetzt mit einer „GoCard“ bewaffnet, die wir auch schon routiniert einsetzen: man besteigt Bus/Fähre/Zug der Wahl, loggt sich mit der Karte, die man mit einem bestimmten Betrag „geladen“ hat, ein und fährt zum Ziel – nächste Woche zum Beispiel mal Sunbrellastoff in Beenleigh kaufen, Logan = IKEA wird am Wege liegen (andere Segler berichten immer davon, dass sie bei LIDL einkaufen, da müssen wir mal was in dieser Richtung beisteuern!). Das Schöne am Busfahren ist aber, dass man beim Aussteigen nicht nur das Guthaben auf der Karte angezeigt kriegt (wir hatten uns die knappe Stunde Fahrt dauernd gefragt, wie man das wohl heraus bekommt), sondern man wird vom Fahrer im Rückspiegel beim Aussteigen und Ausloggen beobachtet – und das quittiert der Fahrgast mit einem freundlichen Winken, und die allermeisten rufen: „Thanks, mate!“
Mag ja sein, dass es in Europa jetzt auch solch schnieke elektronische Fahrkarten gibt, aber ich glaube, dass ein deutscher Busfahrer sich wohl von einem Abschiedsgruß vergackeiert fühlen würde. Oder?  Müsste man in Berlin mal probieren:  „… mit den Fahrrad nich‘ in’n ersten Wagen!“.

Roter Kontinent, roter Himmel...

Roter Kontinent, roter Himmel…

Jetzt setzt der Abendwind ein, will sagen: es pfeift in den Wanten – wenn Sie mal schauen wollen: Wolkendrama gibt es hier öfter mal!  Und schön warm ist es immer noch, dazu riecht es leicht nach Buschbrand.

Drum zum Abschluss noch ein Wasserbild, denn unsere Kollegen, die Quallen, dürfen den ganzen Tag baden.

Ja, ja, mit PICASA auf Kontrast gebracht - aber sie sind einfach wunderschön!

… Beneidenswert! Und wirklich schön!

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*  Nix war mit „gleich losfahren“.  Wir haben lieber die Mittagshitze gewählt!