Zurück!

Opua, 22.2.2013

Der Großneffe vorgestern, sein Großvater morgen – Geburtstagsphase in unserer Familie!  Herzlichen Glückwunsch in alle Richtungen!

Wir sind wieder da, webserver- und mailmäßig.  Was lange währt machte in dieser Woche ein bisschen … Wut?!  Nee, Unmut.  Wenn man allmorgendlich ins Internet geht und das Mailprgrogramm einem anbietet, 425 Mails herunterzuladen (und dabei war die Inbox leer!), das hat schon was Aufminterndes.  4 x 425 macht 1700 Mails, die ohnehin schon angekommen waren, im Dezember nämlich.
Bei so etwas nimmt dann meine Unruhe gewaltig zu, und sofern der Server überhaupt zu erreichen war, wurden Sicherungskopien gemacht und Möglichkeiten gesucht, die (vorhandenen!) Sicherungskopien wieder einzubauen und ein Duplikat anzufertigen, mit dem man auch im Zweifelsfall ganz „umziehen“ könnte. Vor allem die nicht-Erreichbarkeit über Mail ist ärgerlich in so einem Fall.  Nun läuft er wieder, der Server.  Toi,toi, toi…

Hier an Bord ist noch ein bisschen Hektik, das Übliche, bevor man zu einer Landreise aufbricht – aber mit AKKA sind wir auf dem Laufenden. Wir haben eine schöne, neue, feste Reling bekommen, die Badeleiter ist repariert, all die kleinen und großen SAchen. Mark, der Schweißer war ein ganz netter, das macht das Arbeiten immer sehr angenehm. Andreas wuselt noch mit Batterien herum – unsere Bugbatterien und ie Starterbatterie, alle vom Typ „Spiralbatterien“, werden ersetzt. Witzige Geschichte am Rande – der Batterietyp war nicht so einfach zu finden in Neuseeland, und wir haben manches Stündchen damit zugebracht, Quellen hier und in Europa zu eruieren und dann noch die deutschen Transportunternehmen zu überzeugen versucht, dass dieser Batterietyp kein Gefahrengut wäre… Schwierig. Aber nun sind welche aus Neuseeland da, im zweiten Anlauf dann auch nicht halbtote.  Die erste Lieferung war schon an Bord und auf dem Weg an ihren Bestimmungsort in der Bugspitze, als der schlaue Eigner mal „sicherheitshalber“ die Spannung prüfen wollte.  12,1 Volt… Das „geht ja gar nicht“ – und Rob, der südafrikanische Elekrtikhändler hier um die Ecke, platzierte gleich eine Beschwerde beim Lieferanten.  Vorsicht ist also stets geboten.  Aber die neuen sind mit 12,8 und 12,9 Volt prima, und waährend ich hier schreibe (und im Hintergrund Google Earth neu lade, für Autralien) bastelt das Eignerlein im Vorschiff rum. Wird auch Zeit, dass dort die Klappen zugehen, denn was auf die Klappen gehört flegelt im Salon rum und was im Salon flegeln sollte, flegelt im Cockpit  – wie das bei „boatyard“-Aufenthalten so üblich ist.  Heute haben wir noch ein bisschen Pinselarbeiten in Auftrag gegeben, die wir nun selbst nicht mehr geschafft haben, so ein typisches „ach, das machen wir in Tonga“-Vorhaben. Verschoben auf Samoa, Wallis, Fiji …  Und nun macht’s der Warren von Ashby’s Boatyard, während wir in Australien sind.
Sonst noch wichtige Neuigkeiten?! Der Kloschlauch ist drin, hatte ich das beim verschwunden Beitrag gesagt?  Ein mühsames Geschäft, die extrem stramm sitzenden neuen Schläuche zu montieren.  Chad, der Ober-Maler, hatte allerdings unsere Pumpengehäuse gesandstrahlt und neu lackiert, so dass die fertige Installation jetzt in neuem Glanz strahlt, viel zu schade um das Klo zu benutzen – wir bleiben beim Plastikeimerchen! Naja, so lange wir an Land stehen jedenfalls.

So langsam werden auch die Gedanken konkret, wo die Reise nächstes Jahr hingehen könnte – wir haben nämlich Holzbauwerften in Thailand herausgesucht, unsere Fußreling hätte entweder hier eine teuere „Erfrischung“ gebraucht, nicht nur teuer, sondern auch ohne die Garantie, dass die Materialdicke noch sehr lange reicht. Oder sie müsste dann demnnächst mal erneuert werden –  eine der wenigen Sachen, die wir anno 2004 in Arnis nicht haben machen lassen.  Also: Projekt: Fußreling aus Südostasien läuft!

Gerade kommt der Basteleigner ein wenig erschlagen ins Cockpit gewankt.  Alles prima mit den Batterien – nur …  die neuen Batterien sind maßlich ein kleines bisschen abweichend von den alten, und zwar genau so, dass der Ratschengurt, der sie in Position hält, mit den Kontakten kollidiert. Alles ausbauen, Bodenplatte raus, Halterung abschrauben, neues Gurtband nähen.
So ist das Leben auf einem Segelboot. An Land.  Weitermachen!

Bis bald!

Auf’m Schlauch

 

Opua, 9.2.2013

Da isser schon, der Schlauch!  Ein ganz klein wenig eingeschränkt, der Durchmesser!  Und so saßen wir gestern nachmittag mit den LOP TOs (die die geliehenen Wäscheklammern zurückbrachten, unsere sind einfach die besten!), auf Pallklötzen unterm AKKA-Rumpf, schlürften Milchkaffee und-Tee zu Arnotts-Cookies und redeten über verstopfte Klos. Kann man sich Schöneres vorstellen?
Auch sonst geht es voran – der Eigner hatte zwar zwei Nächte schlecht geschlafen, das muss man mal sagen, weil so ein Land- und damit Überholungsaufenthalt immer das Technik-Gedankenkarussell in Gang setzt; aber nun arbeiten wir einfach die Listen ab.  Die Wassermachermembrane ist ausgebaut und eine neue bestellt, der Motor inspiziert, der Edelstahlbauer alarmiert (das wird eine Überraschung, wir wollen ja auch später noch was zu bloggen haben). Das Großsegel-Schothorn ist schon repariert zurück, für kleines Geld und offentsichtlich gute Arbeit. Rob Harold heißt unser neuer Segelkünstler. Empfehlenswert!

Ich habe es wirklich ein bisschen einfacher als der Chef, weil so viel Grobmotorisches einfach nicht zu tun ist.  Nebenbei wird auch ein bisschen Hilfe geholt, wir wollen das Coppershield überholen lassen und vielleicht eine weitere Schicht aufbringen und damit es gut wird, fragen wir mal Leute, die sich damit auskennen. Auch die Poliermaschinen waren uns schon beim letzten Mal zu schwer, also wiederholen wir gern die „3 Leute, 3 Stunden“-Aktion und AKKA glänzt im Nu‘.  Unser Propeller übrigens sieht immer noch passabel aus, wir werden den „Wunderanstrich“ neu aufbringen, in der Hoffnung, dass der wieder 1, 2 Jahre für Bewuchsfreiheit sorgt.

Als Rahmenprogramm gibt es Nähmaschinen-Schieben in alle Richtungen: mein missglückter TradeMe-Verkauf der kleinen Bernette hat im Endeffekt doch geklappt (in der Ausführung gab es schlechte B-Noten – vor Freude hatte ich die Maschine schnell in die Box gesteckt und nach Tauranga geschickt, aber leider das Fußpedal vergessen). Die VELA möchte meine alte Bernina 530 behalten, das freut mich besonders, weil das Schätzchen ja einen schönen, ruhigen Stall für’s Gnadenbrot verdient hat. Meine „neue“ alte Bernina 830 kam kerngesund vom Überholungstermin beim Nähmaschinenfex in Whangarei zurück – Rob Weeninck (that sounds dutch…) ist ein sehr netter Mensch mit viel Ahnung und Liebe für alte Maschinen.

Lasst starke Männer um mich sein! Zum Abschluss: Waka-Schubsen

Und dann war ja auch noch Waitangi Day.  Das letzte Mal, allerhöchster Wahrscheinlichkeit nach, jedenfalls für uns.  Schön war’s. Ich kann zwar noch immer nicht Aerobatics zuschauen, aber Holger, der Flieger, wusste mich mit der Bemerkung zu trösten, dass Kunstflug die sicherste Art zu fliegen sei, da passiere am allerwenigsten.  Wer’s glaubt…  Steigflug bis die Strömung abreißt.  Wirklich „toll“ im eigentlichen Wortsinn.

Polynesisch, aber nicht überall gleich. Maori-Tanz heißt „Augenauf“!

Aber Waitangi Day ist ja eigentlich Maori Day (neulich kam ein Bericht einer anderen Yacht, man sehe hier keine Maoris – das nenn‘ ich mal einen schönen „Tunnelblick“), und wir kriegten eine wirklich sehenswerte Vorführung der Haka-Gruppe „Hatea“ zu sehen – ich kriege davon immer noch Gänsehaut, wobei die Tänze der Gruppe weniger der vom Rugby bekannte Kriegs-Haka ist, sondern sich von sanft bis agitiert quer durch’s Maorileben bewegt.  Die Augen aufreißen kann man bei Maoritänzen allemal!  Schön.

Im Kauriwald. Leider bedroht. Von Mensch und Pilz…

Jetzt müssen wir noch das („mein“) Kaurimuseum „abarbeiten“ – also hoffe ich auf eine Arbeitspause.  Bis zum Abflug nach Australien. Gebucht werden muss auch noch -. Himmel!  Schluss mit Blog!

 

PS:  ich muss doch mal was, wie der Facebook-Mensch sagt, „liken“.
Und da der Neffe, dem ich das aus Neuseeland nach Berlin skype, ein  „kenn‘ ich doch!“ gähnt, der Bruder seine Sonntagsmail damit schmückt – hier ist ein wunderschönes Stück „Musik“.  Jonny König vertont Edmund Stoiber: „Wenn Sie…  am Münch’ner Hauptbahnhof…mit 10 Minuten… “ . Die Transrapid-Rede am Schlagzeug. Genial!

Weg vom Breakwater…

Opua, 1.2.2013

Den ersten Monat des Jahres haben wir schon mal zügig rumgekriegt.  Es ist erschreckend…

Und seit heute früh steht das Öl in der Bratpfanne nicht mehr auf der Steuerbordseite, sondern nach achtern –  wir stehen an Land und das Schiff hat ganz leichtes Gefälle.
Die zweite Monatshälfte ging mit Planspielchen und Besorgungen dahin, als da zum Beispiel wäre: Brooks&Gatehouse Sailing Monitor und das alte Hecta-Echolot in die USA schicken und gespannt warten, wie lange der dortige Zoll braucht, um es an den Reparateur weiterzuleiten…  Deutlich länger als unser Techniker Myles für die Reparatur brauchte, so viel steht fest. Das Päckchen war nach 5 Tagen beim Ziel-Zoll, nach weiteren 6 Tagen beim Adressaten. Nach 24 Stunden kamen von dem Reparaturbericht und Rechnung, nach 36 war das Päckchen auf dem Rückweg. Nun beobachten wir wiederum, wie lange der Kiwi-Zoll braucht…  Aber wir wissen schon, dass der so lange nicht benötigt: wir haben nämlich ebenfalls aus den USA ein neues Satellitentelefon bestellt (manche Dinge sind in Neuseeland preislich einfach jenseits alles Vorstellbaren!) – da klingelt dann das Mobiltelefon, es meldet sich Scott Fenton vom Kiwi-Zoll („… this is Sc’tt Finton, d’ya ixpict a pickige from the US…“ – zugegeben, das war jetzt etwas übertrieben, aber auf Kiwi telefonieren ist immer ein extra Ohr voll Aufmerksamkeit wert…).  Jedenfalls kam ein riesiges Paket im Opua General Store an, mit 30x30x30 geradezu mächtig für ein schlichtes Telefon, aber nun können wir in jeder Lebens- und Ankerlage telefonieren.  Hauptsächlich wollen wir nicht telefonieren, denn  wenn wir mal vom gelegentlichen Geburtstagsanruf in Deutschland absehen ist das Satellitentelefon eine reine Notausrüstung.  You never know.

Jetzt wird gerödelt, damit die AKKA bald für größere Törns reisebereit ist, um sie dann ein bisschen allein stehen zu lassen.  Die Krönung wird der Ausbau des Abwasserschlauches vom Klo. Ihr erinnert Euch?! Tongatapu 2011. „Unter Druck“ … Jetzt ist er dran, der Schlauch.  Da freuen wir uns aber…

Bis dann!

Whangarei Heads

Opua, 12.1.2013

… same procedure as last year: Sommer in Neuseeland. Ein Baum in den Whangarei Heads

 

Jau, wir sind  noch da!

Nach 10 Tagen in der „Bay“ – ankern, schwimmen, rumrennen – wieder in Opua, und gestern in den Whangarei Heads.  Whangarei macht eindeutig früher „zu“ am Sonnabend als Kerikeri, àºnd da wir immer noch die Tendenz haben, an so etwas zu spät zu denken, war die Fahrt nach Whangarei, ein „Geschäftsausflug“, nur von mittlerem Erfolg gekrönt: Andreas hat beim Gebrauchtteilehändler eine Schlauchschelle gefunden und sich außerdem mit Vanilleeis bekleckert, derweilen ich der VELA neues Gewächshaus begutachten durfte, eine Cockpitverkleidung von Holger aus Plastipane mit der alten AKKA-Nähmaschine genäht, ich ersterbe vor Ehrfurcht!

Also raus aus der Stadt und einen Sommerspaziergang hingelegt. Die Beschreibung sagt „Gentle stroll“, ich hoffe nicht, dass die Klassifizierung „gemütlicher Spaziergang“ jemanden mit Rollator auf diese Tour zum Urquhart Point lockt…  Was Neuseeländer, die unbeirrbar fitten, so als „gentle“ bezeichnen. Uff.

Übrigens: wenn neulich ein Cyclonsaison-Flüchtling auf dem Weg von Fijii zu den Marshall-Inseln schrieb: „… genau die richtige Entscheidung, nach Norden zu fahren – Ihr habt in Neuseeland sowieso nur die Kälte und den Regen aus den tropischen Stürmen…“, muss ich dem entgegensetzen:  Hier ist Sommer. So richtig schöner Sommer. Erdbeeren, Aprikosen. Und die Kiwis kriegen nicht genug vom Strand-Barbecue. Heiße Sonne, kühler Wind.  Und landschaftlich immer wieder so schön, dass man gut ein Weilchen bleiben kann.  Genau die richtige Entscheidung, nach Neuseeland gefahren zu sein!

Was nicht heißt, dass wir hier kleben bleiben – derzeit laufen die Diskussionen, wie es weitereht. Kurzfristig: Landreise Nordinsel, dann AKKA an Land für ein paar Unterhaltungsarbeiten. Mittelfristig: …  ?!?!  Westaustralien mit dem Flieger, dann Neuseeland-„inselwelt“.  Und langfristig?  Vanuatu-Indonesien-Malaysia ist ein bisschen hastig. Vanuatu-Neukaledonien-Australien?!  Das wäre ’ne Option. Oder doch in den Nordpazifik?

Wir werden schon die richtige Entscheidung treffen.

… und ein gutes Neues Jahr…

Cooks Cove, Roberton Island, 2.1.2012

Schöner Jahreswechsel!

Erst ein wundervoller Sommerspaziergang am Ostufer der Bay, voller weidender Schafe (plus Lamas) und Kiefernduft. Das alte Jahr mitten im Sommer zu verabschieden taugt der Schipperin so recht zum Wohlgefühl am früher so geschmähten Silvestertag.

Und als wir gestern mit „seldom seen sailing“ AKKA an der LOP TO vorbeigleiten, ruft Kerstin: „… so wie es anfängt darf das Neues Jahr ruhig weitergehen!“ Genau: Sonne pur und Sommerspaß – wir segeln hinaus in diese tolle Bay of Islands, Wind ohne Welle und gute Laune allenthalben. Ich vermisse die Bay schon jetzt. Der nächste Jahreswechsel findet jedenfalls ohne Pohutukawabaum statt – wie das wohl wird?!

Wir wünschen allen ein gutes Neues Jahr und nur schöne Aussichten!

Weihnachten!

Opua, 25.12.2012

Fröhliche Weihnachten allerseits!  Oder, wie man hier sagt: Have a lovely X-mas!

Es weht!  Immer noch – und ich glaube, unser für heute geplantes Rum-Stollen-Picknick mit den VELAnern können wir auf nächstes Jahr verschieben.  ex-Cyclon Evan gibt sich richtig Mühe, auch wenn es ihm nun nur noch zu 40 Knoten Windgeschwindigkeit  – in Spitzen – gereicht hat, und er macht echte Zacken: erst einen Bogen um Cape Reinga herum nach Südwesten, und morgen dann beglückt er die zentrale Nordinsel, weil er nun nach Osten abbiegt.  Reiselustiges Kerlchen, schließlich hat er in Amerikanisch Samoa schon mit einer Ost-Schleife begonnen, um sich dann eines Besseren zu besinnen.  Und wir haben die Bescherung.

AKKAnautenweihnacht!

Das bedeutet, wir können die AKKA-Weihnacht daheim genießen – der Salon duftet nach Zimtplöpsen (zu Sternen hat es nicht gereicht) und Ingwerplätzchen (etwas zu wenig Zucker!) und „Spritzgebäck“ (dito formlos, denn beim Spritzversuch platzte die Naht der so gut wie nie genutzten Rösle-Spritztüte, geschmacklich aber mit Schokolade auf 1″B“ gebracht…), eine bescheidene Deko ist am ehemaligen Petroleumlampenhaken installiert – und darunter breitet sich die Geschenkelandschaft.  Meine neue Segeljacke, die Ersatzdeckel für die Einmachgläser und andere Notwendigkeiten des täglichen Lebens. DVDs zum Beispiel. Und dann die Krönung.  2 Wochen hat ein Päckchen aus Aurich, von der Crew argwöhnisch gegen zeitiges Öffnen gehütet, in der Sofaecke getrohnt. Und nun ist es ausgepackt.  Schon das ist ein besonderer Genuss für die äußerst prosaischen AKKAnauten –  die Päckchenpackkunst erreicht in Aurich allerhöchstes Niveau.  Das ist wirklich so wunderbar, Ihr beiden!  Vielen Dank!  Ich konnte mich also alsbald zum traditionellen Weihnachtsritual zurückziehen: die eingeheimsten Bücher stapeln und sich damit in die Ecke verkrümeln.  Schwere Entscheidung, was es denn zuerst sein darf.  Der Büscher, Hartland, war zwar sehr verlockend, aber ich habe mich dann doch für Eugen Ruge entschieden, In Zeiten abnehmenden Lichts; schließlich ist uns die DDR näher als die USA – aber ich freu‘ mich schon bannig auf eine weitere Büscher-Wanderung. Und noch einige Bücher mehr. Zum Beispiel ein unverzichtbares Nachschlagewerk: das kleinste Buch über das schönste Ende der Welt – Das kuriose Neuseelandbuch – Was Reiseführer verschweigen.  Wir werden Euch teilhaben lassen *!

Heute abend gibt es Christmas-Ham, den Weihnachtsschinken, mit Nelken gespickt und mit Aprikosenmarmelade-Senf-Mischung „glasiert“.  X-Mas Feed, wie der Neuseeländer sagt (siehe oben, Nachschlagewerke!)

———————————-

* Was Reiseführer verschweigen – heute:

Was Neuseeländer im Ausland vermissen
Fleischpasteten („Pie“ mit Minze und Steak oder Steak und Käse)
Milkshakes
Brot von VOGELs (der Lacher schlechthin!)
Neuseeländischen Cheddar (glücklicherweise hat sich die Millandschaft geändert)
Vegemite (Hefepastenaufstrich. Örrgs)
Hamburger mit Rote Beete (diese ersten Punkte lassen kulinarisch weit blicken…)
Ananas-Guava  (Lecker!)
Hokey-Pokey-Eis (AKKA: Jaaa! Crispy Karamel-Krokant. Gern auch als Schokolade!)
Toffee Pops (Karamellkekse. Naja.)
Whitebait (kleine Köderfischchen. What for, fragt die angelfreie AKKAbesatzung)
Zwiebelsuppe mit fettreduzierter Sahnehaube (tja…)
BuzzBars (Schoko-Marshmallow-Häppchen, absolut daneben, meist innen pink…)
Ingwerbiskuits (also, liebe Verfasser, die heißen Ginger Nuts und sind unverzichtbar…)

Allerlei Nachrichten

Opua, 19.12.2012

Die guten zuerst?!  Die guten zuerst.

Als ich heute wenig hoffnungsfroh – es herrschen ja schließlich Vorweihnachtsverhältnisse – das Opua General Store betrat, um mal unverbindlich nach Post zu schauen, sah ich schon:: kein „AKKA“ auf dem Benachrichtigungsboard, also auch kein Paket. Ich wollte mich schon abwenden, als ich ein kleines „Fuchs“ sah. Hurra! Die neue, alte Nähmaschine ist schon da, unglaublich… Hat die weite Reise vom äußersten südöstlichen Winkel der Nordinsel zu uns in 1 1/2 Tagen geschafft. Nun steht sie strahlend auf dem Salontisch und wartet noch auf den Eurostecker – aber dann kann’s losgehen. Meine TradeMe-Partnerin Robyn schrieb eine kleine Notiz mit Weihnachtswünschen und dem Satz: „… enjoy your Bernina – it is lovely!“  Das finde ich nett.

Weiteres Gutes gibt es auch von der TradeMe-Front zu breichten was meine eigene Auktion der zu verkaufenden Bernette 20 betrifft – Doug schrieb heute dazu: „… ich wundere mich, dass die Maschine so viel Interesse erzeugt; ich dachte Nähen sei eine aussterbende Kunst..:“  Glaub‘ ich nicht!  Morgen geht die Auktion zu Ende, hoffentlich bieten noch ein paar über den Startpreis hinaus.  Andreas verfolgt zwar die Devise „must be sold“, aber verschenken wollte ich sie ja nicht gerade.

Die schlechteren Nachrichten kommen aus Fiji. Die halbgute ist, dass Savusavu von Evan nur gestreift wurde, wir hörten „dass sogar die Frangipaniblüten noch an den Bäumen hängen“. Insgesamt gibt es wohl in Fiji weniger Tote als in Samoa, obwohl der Sturm entsetzliche Kräfte entwickelt hat und die materiellen Schäden unermesslich sind  – Böen über 270 Stundenkilometer wurden gemessen. Und offensichtlich ist das Zentrum über die Gegend gezogen, die die Segler dieser Welt für eines der sichersten Hurricane Holes im Südwestpazifik halten: Vuda Point Marina und Port Denerau – was die RELAX, vor Wochen entmastet und wahrlich vom Pech verfolgt, aus Vuda Point berichtet, könnt Ihr hier lesen. Ralph erwähnt auch, dass es Port Denerau besonders schlimm getroffen hat.  Schrecklich für die Fijianer. Hoffentlich nicht auch für die eingegrabenen Boote wie zum Beispiel die TAURUS…

PS: Zum Schluss doch noch eine gute Nachricht! Wie die TAURUS den Wirbelsturm er- und überlebt hat

Grusel…

Opua, 16.12.2012

Am Montag sieht’s in und um Fiji so aus – Evan ist auf genau dem Weg, den AKKA vor einiger Zeit gefahren ist.
Andreas bastelt gerade an einem Streckenwetterbericht in der Zugbahn über die Wetterwelt und ist beeindruckt: 8.3 Welle, 85 Knoten Wind in den Böen.  Zu so etwas sagt Bob der Wettermann immer „avoid!“  Recht hat er.

Da sieht man mal, warum es angesagt ist, „die Inseln“ zur rechten Zeit zu verlassen. Cyclon Evan hat vorgestern den Strom in ganz Samoa abgeschaltet, Apia unter Wasser gesetzt und den von uns besonders „geliebten“ Mormonen-Haupttempel beschädigt; wahrscheinlich hat er dem Engel Mormon (endlich) die goldene Tröte aus der Hand genommen oder so ähnlich – die LDS-Mitglieder* sollen aber alle wohlauf sein, das ist wichtig zu vermelden; was mit den restlichen Samoanern ist, mag ja egal sein…  Nein, wir haben keinen Groll gegen Mormonen!  Unsere Gedanken gehen an Werner, an Hans Keil und alle die anderen Samoaner.

Wir denken ein bisschen an Paena und Co. in Rabi, nicht zu vergessen die ganzen Kollegen, die in Savusavu übersommern (über-„cyclonen“), ELAN, SANUK, CHALLENGER, SOGGY PAWS, MAMBO, DRIFTER und viele mehr. WIr halten die Daumen für eine freundlich gesonnene Zugbahn, die heute früh laut Wetterwelt aber schon ein bisschen netter und nördlicher aussah. Hoffentlich weiß Evan das…

————–

LDS – nicht LSD.  The Church of the Latter Day Saints, die Kirche der Heiligen der Letzten Tage

Lucky Number

Opua, 13.12.2012

Nur mal so:
Der 12. war unsere Glückzahl!

 

Bernina 830. Die Wunschmaschine. Ist das spannend, so eine Auktion!

You have won auction no. 540741209
Generated 12 Dec 2012, 9:44pm

Yeckediyeah…  eine neue Nähmaschine. 35 Jahre alt, mindestens.  Zwei TradeMe Auktionen endeten innerhalb 1 Minute, und die zweite haben wir gewonnen – obwohl die Auktion überraschenderweise selbst- verlängernd war, immer im Minutentakt; nervenaufreibend!  Heute wird bezahlt, und dann muss sie nur noch vom äußersten Südostende der Insel in die Bay of Islands reisen!  Weihnachten?!

Ansonsten müssen wir heute mal ans Klospülventil – wir scheinen etwas angesaugt zu haben…. Bloß was?!  In der letzten Woche gab die Hochdruckpumpe des Wassermachers  plötzlich Erstickungsgeräusche von sich – die Diagnose war schnell gestellt, die Ursache nicht ganz so schnell beseitigt, denn sie stellte sich als riesige Feuerqualle heraus. Da der Meerwassereinlass für Klospülung und Wassermacher der gleiche ist, konnte der Eigner einen Großteil der Qualle durch’s Klo ansaugen, während ich den Vorfilter entglibberte.  Ei, ei.  Das Hindernis heute fühlt sich aber gar nicht „qualle“ an.  Fisch?!  Mit etwas Geduld würde man das zu gegebener Zeit riechen…

Alles lecker an Bord.

Aotearoa?

Willkommen in der Bay of Islands!

Opua, 5.12.2012

Nix „Aotearoa, das Land der langen weißen Wolke“ – eine ziemlich lange graue Wolke gab es wohl zum Abschluss, aber „Land“ war eigentlich erst zu sehen, als man schon fast drauf rammelte. Gestern um 23 Uhr konnte ich auf meiner Wache endlich den Motor ausstellen, und um 5 war es dann so wellig und hatte aufgebrist, dass wir uns einer klassischen Patenthalse  erfreuen konnten; es lebe die Walder-Baumsicherung! Und damit haben wir einen weiteren Kringel im Logbuch: Hatte Andreas noch am Abend notiert, dass „der Pinnenpilot  *  nun schon seit Tagen ohne Fehlleistungen funktioniert“, hängte er sich dann schlagartig und zur Unzeit auf.  Bumm – öfter mal was Neues.  Das letzte Mal, in Grenada, war es ein Rudergängerfehler mit fatalen Folgen für das Schothorn am Groß, heute dank Walder nur ein sonores Knarren im Rigg, als der Baum überkommt,  ein bisschen Hektik, um bei dem Gewelle wieder auf Kurs zu kommen. Dann der Befehl:

Sofort hellwach!  ??!  Ja, wenn man dran rüttelt!

„Großer Autopilot, übernehmen Sie!“ und schon konnte der hinzugesprungene Gatte wieder auf die Seekoje (bei so etwas ist man immer sofort hellwach…)

Noch 12 Stunden im immer weiter aufbrisenden Nordwind, AKKA platt vor dem Wind, schön gerefft, mit 6, 7 Knoten. Hätte es nicht so geregnet, hätte man sagen können: Traumsegeln. Dafür ging 17:30 der Traum der vergangenen

Von wegen „schlaflos“…

schlafarmen Nächte in Erfüllung: AKKA fest am Quarantine-Dock, wo wir nun des Zolls und der MAF harren, die morgen früh anrücken werden.
Und damit ich nicht gleich umfalle, wird irgendwann mal wieder gebloggt, aber heute nicht mehr: ich muss noch die übrig gebliebenen Eier und die Butter in Biosecurity-geeignete Produkte verwandeln. Geburtstagskuchen und so!

Abschließend  ein Vorschlag für interessierte Nordlichter – für die Hamburger sollte es besonders leicht sein:

VÖLKERKUNDEMUSEUM, Sonderausstellung Samoa besuchen!  Wir hatten nämlich heute Post aus Samoa…  Keil, Hans Keil!

… und dann kann man gleich noch ein anderes südpazifisches Land besuchen:
Neuseeland!  Te Ara – Der Weg der Maori

——————-

* der Pinnenpilot ist ein kleiner elektrischer Autopilot, der unsere Windsteueranlage steuert, wenn kein Wind herrscht; das spart ungeheuer viel Energie