Satphone.me und andere Scherze

Big Major Cay/Exumas, 12.2.2021

… das hatte natürlich nicht geklappt mit der Übertragung des Blogeintrages über Satellitenrouter. Drum hier: Kommunikationsgemecker!  Vielleicht interessiert es den einen oder anderen, der sich mit Satellitentelefonie-Providern beschäftigt.

Unser Router ist ein Iridium Go!, und an dem gibt es nichts zu meckern, wie es auch am vorherigen Provider namens AST nichts zu meckern gab, über Jahre. Durch die Coronapause ist die SIM-Karte erloschen. eine neue muss her. Aus der meckerfreien Zeit schließt die etwas schlichte Schipperin, dass es eigentlich keinen Unterschied macht, welchen Provider man benutzt, Hauptsache, der Agent verkauft einem das gewünschte Volumen an „Airtime“ – in unserem Fall einen Jahresvorrat von 1.000 Minuten Datenverkehr oder 500 Minuten Sprechverkehr, und damit können wir die Mailanhänge der Wetterwelt empfangen. Weil wir im November ohnehin in den  USA sind, und es zu diesem Zeitpunkt brexitet, wählen wir einen US-Provider über Satphonestore, so weit so gut und so identisch mit AST. Einziger Unterschied: der Domainanteil der Mailadresse ändert sich von @onsatmail.com auf @satphone.me . Prima.

Nun erweist sich schon im November beim Installieren der zugehörigen Software namens XGate die Sache als „holperig“ – man muss bei Satphonestore anrufen, auf Lücken in der Gebrauchsanweisung auf der Webseite hinweisen… „… ach so, ja, da müssen Sie dann xyz…“ – „Ist das selbsterkärend?“ – „Nein!“  Mei. Geduld ist nicht meine Stärke, und die Story zieht sich ein paar Tage hin, bis es so einigermaßen klappt. Kleiner Scherz am Rande: bei den ersten Versuchen werden die Start-Icons gelöscht, man muss sich XGate dann aus den Program Files heraussuchen und starten, aber da das wie von Wunderhand geschieht, nehme ich auch die irgendwann folgende Selbstheilung für ein Wunder; auf den Service der Firma hoffe ich schon nicht mehr, die sind eher „Hilfe! Wir wollen doch nur verkaufen…“

Danach ist nur wenig Notwendigkeit, das IridiumGO! zu benutzen, bis auf zwei Wetterabfragen auf der Reise die Ostküste hinunter gibt es immer Internetverbindung. Aber hier, in den Bahamas, muss es sein! Wie es der Teufel will: im Hintergrund läuft Malwarebytes, und beim Start des XGate-Programmes macht es „pling“! „Im Programmordner für xyz wurde Ransomware gefunden und in die Quarantäne verschoben. Von XGate geht keine Gefahr mehr aus“. Als ich das dem Büro schildere, erhalte ich vor ein paar Tagen ein „I am afraid I don’t understand!“ und nach einer wortreichen Erläuterung mit Bildbelegen dann abrupt „… wir haben Ihr Ticket geschlossen, wenn Sie noch Fragen haben sollten, zögern Sie nicht, uns wieder anzusprechen!“. Habe ich gemacht und bin dabei eher in Anbrüll-Stimmung (gut, wenn man so etwas schriftlich macht). Auftritt des „Technikers“, der mir, die ich an einem entlegenen Ankerplatz in den Exumas dümpele, rät, schnell einen IT-Techniker aufzusuchen, es sei mit meinem Rechner was nicht in Ordnung. Mag wohl sein, aber IT-Techniker sind hier rar gesät, wir haben es eher mit Haien und Rochen zu tun.

Heute nun ein kleines Sahnehäubchen auf meine Liebe zum Satphonestore: der Versuch, einen Blogbeitrag per Satphone zu versenden, ist gescheitert. Warum bloß?  Forschungsarbeiten in den tiefen von WordPress und seinen Plugins setzen ein…  Es dauert, bis ich verstehe: die Domain der Mailadresse lautet nicht wirklich „@satphone.me“ , sondern @gnm-usa.com. Nicht dass das erwähnenswert gewesen wäre.

Es bleibt die Frage: muss ich das als User alles selbst erfahren/erleiden? Oder: handhabt Satphonestore seine Verkäufe schlampig ? Ich tendiere zu Letzterem. Und könnte mich täglich neu beißen, dass ich von AST und UUPlus / Onsatmail weggegangen bin.

Das Wort zum Freitag. Jetzt gibt es Kaffee am Ankerplatz auf himmelblauem Wasser und selbst gebackene Kekse.