Total lecker…

…. war das Mittagessen gestern!

MAn stelle sich das so vor  – um 10 Uhr nehmen wir ein voellig ueberteuertes Taxi zum Preis fuer dusselige Gringos, wobei uns 5 Euro fuer eine 45-minuetige Fahrzeit nach AKKA-Massstaeben nicht wirklich aus den Socken haut, und der Taxifahrer hatte auch schoen geheult, dass er doch Frau und Kinder hat und so fort.
Ziel war das Dorf Ingenio, ein bisschen oberhalb von Huancayo gelegen, und wir waren voller Skepsis: Alle Bilder zeigen eine Forellenfarm, alle Touren gehen irgendwie ueber eben dieses Ingenio – aber angesichts meiner abklingenden Bronchitis fiel uns gerade nichts Einfacheres ein; nur, nach einer Tour mit Alpakaverkauf und Selbstgetoepfertem stand uns auch nicht so der Sinn. Norma und Neil, die wir im Cafe  kennengelernt hatten, schwaermten allerdings. Also: Taxi eben. Wir schleichen hinter Kuhherden her, die vor uns hergetrieben werden, eine gefaellt uns besonders, mit 3 Eseln und netten Hunden sowie mit einem Quoten-Schaf. Die Hueterin natuerlich im klassischen Dress mit vielen Roecken und Hut und Zoepfen – das ist nun schon nichts Besonderes mehr, die ganze Stadt ist voll davon. Wobei ich Andreas mal gebeten habe, verschiedene Huete und Zoepfe auf die Speicherkarte zu bannen (Zelluloid war ja mal…). Sehr schoene Varianten gibt es da!
Das Tal ist voller junger Leute, ein Schulausflug aus H., wie wir spaeter feststellen, ist unterwegs, aber ein paar Hundert Meter ueber dem Dorf hoeren wir schon nur noch entferntes Schulmaedchengegacker und dann bald gar nichts mehr. Ich kriege ausreichend Luft, um auf einem Eselspfad ganz langsam den Berg raufzusteigen – die Hoehe ist es also nicht, die mich atemlos werden liess. Irgendwann schmeissen wir uns ins warme, trockene Gras, Bergbaeche rauschen aus der Ferne, und wir denken uns einfach, dass der Falke, der aufsteigt, ein Kondor ist. Wunderbar (ich will trotzdem noch einen echten sehen. Colca, wir kommen!). Noch eine laengere Pause an einem rauschenden, kalten Bergbach – das hatten wir lange nicht mehr.

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Auf dem Rueckweg liegt noch weit vor dem Orsteingang ein kleiner Bauernhof, „Los Rosales“. Bei den vielen Bergbaechen ringsum kann Forellenessen eigentlich kein Risiko bergen, und, tja, so frisch, wie hier… Rohe Forelle!? Wir trauen uns erstmalig an eine Cebiche de Trucha ran – und werden mehr als positiv ueberrascht. Ein Gedicht aus rohen Forellenstreifen in Limone und Chili und Cilantro, mit roten Zwiebeln. Zum Reinlegen! Und das ist nur die Vorspeise – fuer unsere Verhaeltnisse haette diese Portion, die wir uns schon geteilt haben, eigentlich gereicht, aber wir hatten unvorsichtigerweise noch Forelle vom Grill (boah…) und eine „Muellerin“ geordert; bei letzterer handelte es sich zwar um eine peruanische Muellerin, die sich in ein Kleidchen aus Sauce und Gemuese gehuellt hatte, wo doch der Gatte an Butter und Mandeln gedacht hatte, aber LECKER war es so oder so… Und augenscheinlich ermuedend!

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Falls mal jemand hier vorbeikommt 😉 … Unbedingt empfehlenswert.

Morgen geht es weiter mit dem Bus nach Huancavelica; bisschen hoeher gelegen und ziemlich ab vom Schuss, mitten auf dem Altiplano. Noch mehr Huete und Zoepfe. Und die ersten Lamas…

Bis denne!