Nein! Es geht noch nicht los…

… auch wenn ich mal vorsichtig in den Positionsreport geschrieben habe, dass wir uns langsam vorbereiten, nach Norden abzureisen. Aber da muss erst noch das Postpäckchen von Traudl aus Sao Paulo angekommen sein, oder wo immer das herkommen wird, und wir müssen „fertig“ sein. Und das kann bekanntlich dauern.
Aber es stimmt schon – wir werden langsam zappelig, die AKKA auch, die Reihen am Steg lichten sich zusehends. Gestern früh um 5 fuhr unser Nachbar los, der vor ein paar Wochen den Platz der IMAGINE eingenommen hatte. Mit 82 Fuß nicht ganz doppelt so groß wie die AKKA, und die fühlt sich jetzt ganz nackt an der Steuerbordseite. Schönes Ablegemanöver übrigens; völlig cool trotz hakendem Anker. Da haben wir hier schon ganz andere Kunststücke gesehen, das ist nämlich eine Spezialität hier: Du liegst innen am Steg, guckst über die Reling und sagst: „… kein Tidenstrom mehr. Leinen los!“ und so schnell wie Du dann auf der gegenüberliegenden Seite auf den anderen Schiffen hängst, kannst Du gar nicht gucken. Wir werden definitiv Stillwasser abpassen, dieses Schauspiel samt der Kollateralaktionen und -schäden ist vermeidbar. PRESENT macht sich auch langsam auf den Weg nach Suriname, und so muss ich vorher noch versuchen möglichst viel Computer- und Funkwissen herüberzusaugen. Glücklicherweise läuft wenigstens nach dem Ausfall meines Laptops der alte „neue Rechner “ mit Airmail, also kriege ich Wetter unterwegs und kann schöne nächtliche Mails mit den Lieben austauschen.
Ansonsten ist es heiß und wir basteln – Steuersäule neu streichen, Ankerkette mal wieder säubern und prüfen, Vorschiffs-Sonnensegel konzipieren und das große Sonnensegel optimieren; nur 3 kleine Scheuerstellen hat es gegeben – es steht doch immerhin seit 6 Monaten ununterbrochen, auch in unserer Abwesenheit; ich bin stolz auf mich als Näherin und auf das geballte Gehirnschmalz von uns beiden, das zu dieser Konstruktion geführt hat. Dafür muss ich was anderes reparieren… Ich zeig es mal im Bild – auch dieses 6 Monate unter der Saling. Der Stoff vom „Kilo San Bernardo“ in Las Palmas, wo ich Stoffe in allen Farben für viele selbst zu fertigende Gastlandflaggen rund um die Welt gekauft hatte, ist so einem langen Zeitraum unter tropischer Sonne einfach nicht gewachsen.

Übrigens gibt es keine Smilies 😉 mehr – mein Mann, der Eigner, meckert berechtigterweise, dass ich meine Pointen nicht mit einem Karnevalstusch begleiten müsse. Mal gucken!