Die einen kommen, die anderen gehen…

Es fing heute leicht emotional an: Tröten und Winken für die PRESENT. Fort sind sie, auf dem Weg zu den Guyanas. „We will miss you“ hatten wir schon gestern abend ausgetauscht und dabei ein Glas Champagner geschlürft; ich hatte dazu extra meine geheime Plastikkiste mit den Mundgeblasenen herausgekramt. Wat man nich‘ alles so mitschleppt – aber dies war ja auch ein würdiger Anlass. Zur Niedrigwasserzeit und nach dem Funk-Sked mit der Petite Fleur, denen es in den Iles de Salut vor französisch Guyana nur allzu gut zu gefallen scheint, kamen sie herübergerudert. Schon am Samstag waren die beiden im Fluss vor Anker gegangen, eine Art kleine Abreise, bei der wir die Leinen bedient hatten, und die bei mir schon dieses ganz leichte „bald geht es los“-Kribbeln erzeugte; aber Len und Janna waren eben schon ein Stück weiter, die Schapps gut gefüllt, alles gecheckt – los! Ein letztes Mal Klönen im Cockpit, das letzte Glas, die letzten „kleinen Mundvoll“, der versprochene „big hug“ auf dem Steg und dann „…auf Wiedersehen!“. Wir wollen es hoffen; geschlagene 7 Monaten haben wir jetzt in Sichtweite in Jacaré gelegen (naja, wir waren mal kurz 3 Monaten in den Anden, aber sonst…), 2 Wochen Transäquatorreise immer in Funk- wenn schon nicht Sichtweite hinter uns gebracht, gemeinsam Gambia River bereist und Dakars Dreckwasser genossen. So wie wir uns in Cascais kennengelernt hatten, verschwanden die beiden im Dunkeln: rudernd in ihrem Portabot.
Vielen Dank, Ihr beiden, für viel nette Gesellschaft, für noch mehr gute Tipps, Gespräche und Motivation, für gemeinsame Schwimmengehen und andere Späße mit Janna, für’s Verbinden eines abgerissenen Zehennagels, Funkberatung in Sachen Computer, Berge von Movies… Und nicht zu vergessen das viele Gelächter.
Vielleicht klappt es ja irgendwann mit der gemeinsamen Durchquerung des Panamakanals … Wir wünschen Euch jedenfalls eine gute Reise nach Suriname!

Wir basteln nun weiter an unserer Abreise – einen kleinen Schreck zuvor gab es gestern: die erste Schabe dieser Reise IM Schiff; draußen hatte es schon einmal eine gegeben, aber drinnen, nee… Jetzt wird gegraben und Goliathgel verteilt. Noch jemand ist angekommen – eine wunderschöne Grabwespe, die an meinem „Großen Liederbuch“ ihr Nest bauen musste. Ich dachte, sie raspelt sich Papier vom Umschlag ab und ließ sie gewähren; als ich heute vom Stadtgang mit Sabine/AIKANE und einer Runde Kartenkopieren zurück komme, hat Andreas den Niedergang zugehängt und das Buch steht draußen. Nix „Material abtragen“ – Material hinzufügen war angesagt: die Wespen-Laube war schon fertig. Und wie man sehen kann, fand die Wespe auch am „Schiffbruch mit Tiger“ Gefallen.

Was nun noch kommen muss, ist das Paket mit der neuen Festplatte und der Post – ist aber schon auf dem Wege. Und dann sind wir auch bald reisebereit. Wie schon gesagt: es kribbelt schon, ein zwischen angenehm und sehr gespannt angesiedeltes Kribbeln. Die Strecke ist mittellang, fast so lang wie die Äquatorreise. Erste Etappe: Kourou – wir müssen doch Ariane gucken. Aber bis dahin….